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Österreichischer Rechtspfleger Juni 2011 - ZA Justiz

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Fachbereich Firmenbuch Der Österreichische Recht§pfleger<br />

z.B. unterpreisige Abgabe<br />

eines Fahrrades durch Sporthandels-GmbH<br />

an Gesellschafter;<br />

wird in der Literatur kontrovers<br />

beurteilt;<br />

EuGH 20. 1. 2005, C-412/03<br />

„Scandic“: verbilligtes Entgelt<br />

ist Leistungsaustausch und<br />

unterliegt der Umsatzsteuer<br />

Österreich hat das Wahlrecht<br />

nach MwStSystRL auf eine<br />

Mindestbemessungsgrundlage<br />

noch nicht in Anspruch<br />

genommen<br />

Scheinleistungen des Gesellschafters<br />

z.B. Rechnung mit USt über<br />

Beratungsvertrag, obwohl<br />

keine Beratungsleistung getätigt<br />

wurde: USt-Schuld des<br />

Gesellschaftes aufgrund der<br />

Rechnung (§ 11 Abs 14 UStG);<br />

keine Vorsteuer für Gesellschaft<br />

Leistung des Gesellschafters<br />

gegen unangemessen hohes<br />

Entgelt<br />

z.B. Vermietung an GmbH zu<br />

Entgelt über dem marktüblichen<br />

Preis: Leistungsaustausch<br />

mit Vorsteuerabzug zum<br />

marktüblichen Entgelt, darüber<br />

hinausgehender Teil wie<br />

oben<br />

VI Einlagen<br />

Gem. § 8 Abs 1 KStG steuerlich<br />

neutral (d.h. kein<br />

Gewinn), wenn Anteilsinhaber<br />

der Gesellschaft liquide Mittel<br />

oder Wirtschaftsgüter nur aus<br />

gesellschaftsrechtlichen Erwägungen<br />

zuwenden. Erscheinungsformen<br />

von Einlagen<br />

können die unentgeltliche<br />

oder zu unangemessen niedrigen<br />

Preisen erfolgte Übertragung<br />

von (materiellen oder<br />

immateriellen) Wirtschaftsgütern<br />

sein wie auch z.B. die<br />

Schuldübernahme und der<br />

Forderungsverzicht durch<br />

Gesellschafter, Zuschüsse, Verlustabdeckungen<br />

oder die<br />

Nutzungseinlage.<br />

Es muss eine objektive Bereicherung<br />

der Körperschaft und<br />

die Zuwendungsabsicht societas<br />

causa vorliegen.<br />

32<br />

Forderungsverzicht<br />

Einlage hinsichtlich des werthaltigen Teiles der<br />

gesellschaftsrechtlichen Forderung<br />

Nicht werthaltiger Teil wird steuerwirksam (§ 8<br />

Abs 1 KStG letzter Satz)<br />

Forderungsverzicht aus betrieblichen Gründen –<br />

z.B. im Rahmen einer allgem. Sanierungsmaßnahme:<br />

Betriebseinnahme (u.U. Sanierungsgewinn)<br />

bei Gesellschaft<br />

Nutzungseinlage<br />

Einlage von Leistungen (z.B. zinsenloses Darlehen<br />

oder unentgeltliche Dienstleistungen)<br />

Einlagefähigkeit u. somit bilanzielle Behandlung<br />

umstritten; Nach Rz 679 KStR nicht einlagefähig =<br />

kein Wirtschaftsgut<br />

Einlagen sind Tauschvorgänge: Auf Ebene der<br />

Gesellschaft Anschaffung des Wirtschaftsgutes mit<br />

dem gemeinen Wert, auf Ebene des Gesellschafters<br />

ebenfalls Tausch, kann jedoch zur Steuerpflicht<br />

führen – bekommt Anteile für Hingabe<br />

des Gutes<br />

Offene Einlagen<br />

Zuführung von Stammkapital anlässlich der Gründung<br />

oder Kapitalerhöhung samt Agio<br />

Nachschüsse gem. § 72 GmbHG<br />

Sozietäre Genussrechte samt Agio<br />

Verdeckte Einlagen<br />

Nicht explizit in § 8 KStG genannt; im Gesellschaftsverhältnis<br />

begründete Vermögenszuführungen<br />

durch Anteilseigner in verdeckter Form –<br />

„Gegenstück“ zur verdeckten Ausschüttung<br />

Verdecktes Stammkapital<br />

Unterform der verdeckten Einlage<br />

Zufuhr von Fremdmitteln (idR Darlehen oder stille<br />

Beteiligung), die aufgrund der Umstände –<br />

kein fremder Dritter würde der Gesellschaft im<br />

Hinblick auf ihre Vermögens- u. Ertragssituation<br />

Darlehen gewähren – Eigenkapital ersetzt<br />

Zinsen auf verdStKap verlieren die Abzugsfähigkeit<br />

Keine Anknüpfung am zivilrechtlichen Eigenkapitalersatz,<br />

da trotz partieller Übereinstimmungen<br />

verschiedene Regelungsbereiche – so ist für verd-<br />

StKap keine Krise iSd § 2 EKEG notwendig; entscheidend<br />

ist Zeitpunkt der Zuzählung der Valuta<br />

– kein verdStKap durch Stehenlassen<br />

VII Einlagenrückzahlungen<br />

Steuerneutrale Zuwendungen aus dem Eigenkapital<br />

der Körperschaft außerhalb von steuerlichen<br />

Ausschüttungen, die an Personen in ihrer Eigenschaft<br />

als Anteilsinhaber erfolgen; nicht<br />

deckungsgleich mit § 82 GmbHG; Tatbestand der<br />

Einlagenrückzahlung auch<br />

dann möglich, wenn u.U.<br />

gesellschaftsrechtlich nicht<br />

gedeckt<br />

Körperschaftsteuerrechtlich<br />

Abgrenzung zu offenen und<br />

verdeckten Ausschüttungen<br />

notwendig:<br />

Primär und im Zweifelsfall ist<br />

für den Tatbestand die unternehmensrechtliche<br />

und bilanzmäßige<br />

Erscheinungsform<br />

maßgebend; Organe der<br />

Gesellschaft haben im Rahmen<br />

der unternehmens- und<br />

steuerrechtlichen Möglichkeiten<br />

ein Wahlrecht auf Zuordnung<br />

zu einem der beiden<br />

Tatbestände. Gesetzlich im<br />

EStG geregelt.<br />

Definition nach § 4 Abs 12<br />

EStG:<br />

1. Einlagen im Sinne dieser<br />

Vorschrift sind das aufgebrachte<br />

Grund-, Stamm- oder<br />

Genossenschaftskapital und<br />

sonstige Einlagen und Zuwendungen,<br />

die als Kapitalrücklage<br />

auszuweisen sind oder bei<br />

Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften<br />

auszuweisen<br />

waren einschließlich eines<br />

Partizipations- und Genußrechtskapitals<br />

im Sinne des § 8<br />

Abs. 3 Z 1 des Körperschaftsteuergesetzes<br />

1988, sowie jene<br />

Verbindlichkeiten denen abgabenrechtlich<br />

die Eigenschaft<br />

eines verdeckten Grund-,<br />

Stamm- oder Genossenschaftskapitals<br />

zukommt. 2. Nicht zu<br />

den Einlagen gehören Beträge,<br />

die unter § 32 Z 3 fallen oder<br />

die infolge einer Umgründung<br />

im Sinne des Umgründungssteuergesetzes<br />

die Eigenschaft<br />

einer Gewinnrücklage oder<br />

eines Bilanzgewinnes verloren<br />

haben.<br />

Einlagenrückzahlung gilt gem.<br />

§ 4 Abs 12 als Veräußerung<br />

einer Beteiligung und führt<br />

beim Anteilsinhaber, soweit<br />

Einlagen iSd der Z 1 vorliegen,<br />

zur steuerneutralen<br />

Abstockung des Beteiligungsansatzes.<br />

Übersteigt die Rückzahlung

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