Österreichischer Rechtspfleger Juni 2011 - ZA Justiz
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Der Österreichische Recht§pfleger Zentralausschuss aktuell<br />
Gerhard<br />
Scheucher<br />
Vorsitzender des Zentral aus -<br />
schusses beim Bundes minis -<br />
terium für <strong>Justiz</strong><br />
E-Mail:<br />
gerhard.scheucher@justiz.gv.at<br />
Liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen!<br />
Als Vorsitzender des Zentralausschusses beim<br />
Bundesministerium für <strong>Justiz</strong> und der Bundesvertretung<br />
<strong>Justiz</strong> in der GÖD freut es mich, im „Österreichischen<br />
Recht§pfleger“ über einige interessante Themen und<br />
Neuigkeiten zu berichten.<br />
Grundausbildung für den gehobenen Dienst<br />
erneuert<br />
Eine langjährige Forderung der gesetzlichen Personalvertretung<br />
konnte am 6. April <strong>2011</strong> im BMf<strong>Justiz</strong><br />
realisiert werden. Den ersten 15 Absolventen<br />
der modularen Grundausbildung für den gehobenen<br />
<strong>Justiz</strong>verwaltungsdienst wurden in einem Festakt<br />
die Prüfungszeugnisse überreicht. In insgesamt<br />
11 Modulen wurden den Lehrgangsteilnehmern/innen<br />
Wissen im Dienstrecht – Teil I und II, Personalführung,<br />
Gebäudeverwaltung und Spezialbereiche,<br />
Revisionsgrundlagen, Selbstmanagement und<br />
soziale Kompetenz, Budget und Beschaffung,<br />
Besoldung, Justivzerwaltung, Gerichtsgebühren<br />
und Befreiungsvorschriften sowie dem Gebührenanspruchsgesetz<br />
näher gebracht.<br />
Der besondere Dank der Personalvertretung gilt<br />
allen, die am Gelingen dieser doch elitären Ausbildungsvorschriften<br />
mitgewirkt haben.<br />
Belastungsgrenze im Rechtsprechungsbereich<br />
erreicht<br />
Die Personalanforderungsrechnung für das Jahr<br />
2010 weisst für die <strong>Rechtspfleger</strong>/-innen im Bundesgesetz<br />
eine Belastung von 117,84 %, oder aber<br />
einen Fehlbestand von knapp 110 Vollzeitkapazitäten<br />
aus. Bei den Landesgerichten ist der Fehlbestand<br />
mit knapp 20 <strong>Rechtspfleger</strong>/-innen und<br />
einer Auslastung von 133,73 nach PAR noch dramatischer.<br />
Der Zentralausschuss beim Bundesministerium für<br />
<strong>Justiz</strong> ersucht die Dienstbehörde, alle offenen „B“ -<br />
oder „v2“-Planstellen so rasch wie möglich mit<br />
<strong>Rechtspfleger</strong>anwärter/-innen zu besetzen. Insbesonders<br />
sollten unterwertige Besetzungen – auf<br />
einer v2-Planstelle sitzt ein/e Mitarbeiter/-in der<br />
Gerichtskanzlei – vermieden werden. Obwohl die<br />
Rechtsprechung in diversen Bereichen wie Außerstreit<br />
etc. nur durch das besondere Engagement<br />
und die Leistung von Überstunden funktioniert,<br />
muss es Anliegen aller sein,<br />
die Arbeitsbedingungen so zu<br />
gestalten, dass eine Auslastung<br />
in allen Bereichen der Rechtspflege<br />
nicht mehr als 100 %<br />
beträgt. Des Weiteren sollten<br />
eine Verbesserung der Aufnahmekriterien,<br />
besondere Eignungsüberprüfungen<br />
für die<br />
verschiedenen Sparten sowie<br />
speziell geschulte Ausbildungsrechtspfleger/innen<br />
Standard<br />
für eine weitere hochwertig<br />
qualitative Ausbildung des<br />
<strong>Rechtspfleger</strong>nachwuchses<br />
sein. Das Vorhaben flächendeckendFachhochschulausbildung<br />
für den gehobenen<br />
Dienst einzuführen wäre eine<br />
weitere Möglichkeit, die Qualität<br />
der Rechtsprechung in<br />
Österreich zu steigern.<br />
Besonders stolz können wir<br />
sein, dass die Europäische<br />
Union der <strong>Rechtspfleger</strong> das<br />
österreichische Firmenbuch<br />
dazu auserkoren hat, als<br />
Modell für die europäischen<br />
Länder Pate zu sein.<br />
Ein besonderer Dank gebührt<br />
dem Vizepräsidenten der Vereinigung<br />
d. österr. <strong>Rechtspfleger</strong>,<br />
DiplRpfl Walter Szöky vom HG<br />
Wien, der unermüdlich die<br />
Qualität der österreichischen<br />
Rechtsprechung durch Diplomrechtspfleger<br />
den interessierten<br />
Staaten Europas und der ganzen<br />
Welt präsentiert.<br />
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