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Österreichischer Rechtspfleger Juni 2011 - ZA Justiz

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Fachbereich Firmenbuch Der Österreichische Recht§pfleger<br />

ADir.<br />

Rainer Jäger<br />

Fachredakteur Firmenbuch<br />

LG Wels<br />

E-Mail:<br />

rainer.jaeger@justiz.gv.at<br />

* Vortrag bei der Tagung der <strong>Rechtspfleger</strong><br />

am 30. 9. 2010 in Velden<br />

28<br />

Fachbereich<br />

Firmenbuch<br />

Die GesmbH: Steuerliche Anknüpfungspunkte*<br />

Ziel des Vortrages war, wichtige Bereiche des<br />

Körperschaftsteuerrechts schwerpunktmäßig dem<br />

Publikum nahe zu bringen. Auswahlkriterien<br />

waren einerseits formelle Anknüpfungen an das<br />

Firmenbuch und andererseits Überschneidungen<br />

des Steuerrechts mit dem materiellen Gesellschaftsrecht.<br />

Diese Strategie sollte bewirken, dass<br />

das rechtsverständige Publikum über ihm aus seinem<br />

Rechtsalltag geläufigen Anknüpfungspunkten<br />

einen Bezug zur ertragsteuerrechtlichen Seite<br />

herstellen kann. Gelegentliche „Sidesteps“ ins<br />

Umsatzsteuerrecht dienen als Hinweis für diesen<br />

großen abgabenrechtlichen Problembereich.<br />

Ertrag- und umsatzsteuerliche Tatbestände sind<br />

im betrieblichen Geschehen untrennbar verbunden<br />

und bilden die beiden (budgetären) Eckpfeiler<br />

des Steuerrechtssystems.<br />

Inhaltsangabe<br />

I Örtliche u. sachliche Zuständigkeit<br />

II Beginn u. Ende der Steuerpflicht<br />

III Gewinnermittlung allgemein<br />

IV Offene Gewinnausschüttung<br />

V Verbotene Einlagenrückgewähr – verdeckte<br />

Ausschüttungen<br />

VI Einlagen<br />

VII Einlagenrückzahlungen<br />

VIII Unternehmensgruppen<br />

IX Mantelkauf<br />

X Umgründungen nach dem UmgrStG<br />

I Örtliche und sachliche Zuständigkeit für<br />

Körperschaften<br />

Die Zuständigkeitsregelungen wurden nunmehr<br />

zur Gänze im Abgabenverwaltungsorganisationsgesetz<br />

(AVOG) 2010, BGBl I Nr. 9/2010 zusammengefasst.<br />

Davor war die örtliche Zuständigkeit<br />

in der Bundesabgabenordnung (BAO) geregelt.<br />

Gem. § 15 Abs 1 AVOG obliegt den Finanzämtern<br />

Wien 1/23, Linz, Sbg-Stadt, Graz-Stadt, Klgft,<br />

Innsbruck u. Feldkirch die sachliche Zuständigkeit<br />

für alle jurist. Personen mit Ausnahme der<br />

Vereine iSd VereinsG 2002 und der kleinen u.<br />

Dr. Ernst Körner<br />

mittel großen GmbH’s iSd UGB<br />

(= Größenmerkmale nach<br />

§ 221 UGB)<br />

Die örtliche Zuständigkeit<br />

obliegt gemäß § 21 AVOG<br />

dem Betriebsfinanzamt = FA,<br />

in dessen Bereich die Körperschaft<br />

ihren Ort der Geschäftsleitung<br />

hat. Ort der Geschäftsleitung<br />

ist nach § 27 Abs 2<br />

Bundesabgabenordnung<br />

(BAO) der Mittelpunkt der<br />

geschäftlichen Oberleitung.<br />

Wird die Geschäftsleitung der<br />

GmbH in das Ausland verlegt,<br />

knüpft die örtl. Zuständigkeit<br />

am Sitz der Gesellschaft an.<br />

Liegt Doppelansässigkeit einer<br />

GmbH vor, wird im internationalen<br />

Steuerrecht den Regeln<br />

des Art 4 Abs 3 OECD-Musterabkommen<br />

folgend dem<br />

Geschäftsleitungsstaat grundsätzlich<br />

das Besteuerungsrecht<br />

zuerkannt; dies im Gegensatz<br />

zum Gesellschaftsrecht, bei<br />

dem in der Frage des Personalstatuts<br />

zumindest im<br />

EU/EWR-Raum durch den<br />

EuGH dem Gründungsstaat<br />

der Vorrang eingeräumt<br />

wird.<br />

II Beginn und Ende der<br />

Steuerpflicht<br />

§ 79 BAO normiert, dass für<br />

die Rechts- und Handlungsfähigkeit<br />

die Bestimmungen des<br />

bürgerlichen Rechts gelten.<br />

Davon ist die abgabenrechtliche<br />

Rechtsfähigkeit zu unterscheiden,<br />

welche durch materielle<br />

Abgabenvorschriften<br />

bestimmt wird.

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