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Österreichischer Rechtspfleger Juni 2011 - ZA Justiz

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Der Österreichische Recht§pfleger Fachbereich Grundbuch<br />

3. Eine Vereinbarung, wonach<br />

einer Vertragspartei sämtliche<br />

Erträgnisse einer Liegenschaft<br />

und im Falle des Verkaufs der<br />

halbe Verkaufserlös zukommen<br />

sollen, erfüllt nicht die<br />

Voraussetzungen des § 509<br />

ABGB und kann daher nicht<br />

als Fruchtgenussrecht verbüchert<br />

werden.<br />

4. Zwischen einem Begehren<br />

auf Einverleibung eines Vorkaufsrechts<br />

und einem auf<br />

Einverleibung eines Fruchtgenussrechts<br />

besteht, auch<br />

wenn sie in einem Vertrag<br />

derselben Person zugesagt<br />

werden, kein unlösbarer<br />

Zusammenhang, der eine teilweise<br />

Stattgebung ausschließen<br />

würde.<br />

OGH 15. 7. 2010, 5 Ob<br />

131/10s (LGZ Wien 8. 4.<br />

2010,46 R 107/10s; BG Meidling<br />

18. 2. 2010, TZ 184/2010)<br />

AGS 766<br />

§§ 26, 82 a, 85 Abs 2, § 94 Abs<br />

1 Z 3 GBG; § 43 Abs 1<br />

AußStrG; § 89 b GOG; § 5 ERV<br />

2006<br />

1. Wenn in einem elektronisch<br />

eingebrachten Grundbuchsantrag<br />

fälschlich der Begehrenstyp<br />

„Eigentumsrecht“ statt<br />

„Wohnungseigentum“ angegeben<br />

wird und die<br />

Bezeichnung des wohnungs -<br />

eigen tums tauglichen Objekts<br />

fehlt, ist dies kein Abweisungsgrund.<br />

2. Das Fehlen der Bestätigung<br />

der Rechtskraft der pflegschaftsbehördlichenGenehmigung<br />

eines zu verbüchernden<br />

Kaufvertrags ist ein Abweisungsgrund;<br />

es handelt sich<br />

dabei um einen inhaltlichen<br />

Mangel, der nicht nach § 82a<br />

GBG verbessert werden kann.<br />

OGH 27.5.2010, 5 Ob 37/10 t<br />

(LGZ Wien 19.10.2009, 47 R<br />

512/ 09f; BG Hietzing 21. 8.<br />

2009, TZ 2307/2009)<br />

AGS 767<br />

§§27, 137 Abs 3; § 4 GBG<br />

§ 137 Abs 4 GBG idF der<br />

Grundbuchs-Nov 2009 gilt<br />

nicht für Grundbuchsanträge,<br />

die vor dem Inkrafttreten die-<br />

ser Novelle am 1. 8. 2009 eingebracht worden<br />

sind.<br />

OGH 25.3.2010, 5 Ob 33/10d (LG Eisenstadt<br />

29. 10. 2009, 13 R 100/09i; BG Neusiedl am See<br />

17. 6. 2009, TZ 2930/090)<br />

AGS 768<br />

§ 31 Abs 2 GBG<br />

Das Beglaubigungserfordernis des § 31 Abs 2<br />

GBG gilt auch für Privaturkunden von Gemeinden.<br />

OGH 27. 5. 2010, 5 Ob 59/10 b (LG Klagenfurt<br />

29. 1. 2010, 1 R 5/10w; BG St Veit/Glan 24. 12.<br />

2009, TZ 4145/09<br />

Notariatszeitung 03/<strong>2011</strong><br />

NZ <strong>2011</strong>/21<br />

Art 25 Anhang l EG-Abk Schweiz v 30. 4. 2002,<br />

ABI L 2002/114, 6; Art 63, 64 Abs 1 AEUV; §§ 2 ff<br />

WrAusl-GEG – Vorlage einer Genehmigung oder<br />

Negativbestätigung ist eine gegenüber der<br />

schweizerischen Eidgenossenschaft als Drittland<br />

zulässige Beschränkung der Kapitalverkehrsfreiheit<br />

OGH 31. 8. 2010, 5 Ob 44/10 x (LGZ Wien 30. 4.<br />

2008, 46 R 49/08h; BG Döbling 19. 11. 2007, TZ<br />

5463/07; GEuG 11.2.2010, C-541/08)<br />

NZ <strong>2011</strong>/22<br />

§§ 85, 95 GBG; § 2 AußStrG – Wiederholung<br />

eines Gesuchs, Parteistellung im Grundbuchsverfahren<br />

1. Die in § 95 Abs 3 GBG enthaltene Ordnungsvorschrift<br />

soll den Antragsteller in die Lage versetzen,<br />

bei einem künftigen Grundbuchsgesuch<br />

alle der Bewilligung entgegenstehenden Fehler<br />

zu vermeiden.<br />

2. Es erwachsen nicht alle Entscheidungsgründe<br />

einer Gesuchsabweisung gesondert in Rechtskraft.<br />

3. Voraussetzung der Zulässigkeit eines neuen<br />

Antrags ist, dass sich gegenüber der Vorentscheidung<br />

die maßgebliche Sachlage geändert hat,<br />

wozu auch Art und Umfang der vorgelegten<br />

Urkunden zählen.<br />

4. Die vom Eintragungserwerber zu erfüllenden<br />

Voraussetzungen des § 85 Abs 1 und 2 GBG sind<br />

bereits dann zu bejahen, wenn ein Antrag jegliches<br />

Verwechseln des Eintragungsobjekts oder<br />

eine Fehlinterpretation des Begehrens ausschließt.<br />

5. Mangels einer allgemeinen Regelung der<br />

Antragslegitimation im GBG haben die allgemeinen<br />

Anordnungen des AußStrG zu gelten.<br />

OGH 15.7.2010, 5 Ob 117/10 g (LG Feldkirch<br />

16.3.2010, 1 R 85/10y)<br />

NZ <strong>2011</strong>/23<br />

§ 122 GBG – Beschwer des Rechtsmittelwerbers<br />

1. Auch in Grundbuchssachen ist die Rekurslegiti-<br />

mation nur bei Beschwer des<br />

Rechtsmittelwerbers zu bejahen.<br />

2. Die Beschwer muss zur Zeit<br />

der Entscheidung über das<br />

Rechtsmittel noch fortbestehen.<br />

3. Ist der Rechtsmittelwerber<br />

zwar formell beschwert, wird<br />

seine Rechtsstellung aber<br />

durch die Entscheidung nicht<br />

beeinträchtigt, ist er also materiell<br />

nicht beschwert, ist sein<br />

Rechtsmittel dennoch zurückzuweisen.<br />

OGH 15.7.2010, 5 Ob 118/10d<br />

(LG Innsbruck 6. 5. 2010, 54 R<br />

41/10s; BG Innsbruck 17. 3.<br />

2010, TZ 2887/10)<br />

NZ <strong>2011</strong>/24<br />

§§ 9, 26, 93 ff GBG; §§ 480,<br />

509 ABGB – Rechtsgrund des<br />

Erwerbs bei Vorkaufsrecht<br />

nicht anzugeben; Inhalt des<br />

Fruchtgenussrechts<br />

1. Für die Eintragung eines<br />

Vorkaufsrechts bedarf es der<br />

Angabe eines gesonderten<br />

Rechtsgrundes nicht.<br />

2. Die unentgeltliche Einräumung<br />

des Vorkaufsrechts stellt<br />

keine Schenkung dar.<br />

3. § 95 Abs 2 (§ 97 Abs 1)<br />

GBG lässt die Teilstattgebung<br />

eines mehrgliedrigen Grundbuchsgesuchs<br />

zu, sofern kein<br />

unlösbarer Zusammenhang<br />

zwischen den Gesuchsteilen<br />

besteht; ein möglicher Zusammenhang<br />

– im Motiv – stellt<br />

keinen unlösbaren Zusammenhang<br />

dar.<br />

4. Eintragungsvoraussetzungen<br />

für ein Fruchtgenussrecht ist<br />

gem § 26 Abs 2 GBG der<br />

urkundliche Nachweis eines<br />

gültigen Rechtsgrunds.<br />

5. Fruchtgenuss ist das dingliche<br />

Recht auf volle Nutzung<br />

einer fremden Sache unter<br />

Schonung der Substanz. Das<br />

bloße Recht auf Erträgnisse<br />

einer Sache kommt einem<br />

Fruchtgenussrecht nicht gleich<br />

und ist nicht verbücherbar.<br />

OGH 15. 7. 2010, 5 Ob<br />

131/10s (LGZ Wien 8. 4.<br />

2010,46 R 107/10s; BG Meldung<br />

18. 2. 2010, TZ<br />

184/2010)<br />

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