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Österreichischer Rechtspfleger Juni 2011 - ZA Justiz

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Fachbereich Exekution Zivilprozess-, Exekutions- und Privatinsolvenzrecht Der Österreichische Recht§pfleger<br />

onsrecht (2004) 52). Es ist<br />

somit nicht das Datum des<br />

Exekutionstitels maßgebend,<br />

vielmehr kommt es auf den<br />

Zeitpunkt der Rechtskraft bzw.<br />

der Rechtswirksamkeit an.<br />

Gemäß § 1501 ABGB ist auf<br />

die Verjährung ohne Einwendung<br />

der Parteien von Amts<br />

wegen nicht Bedacht zu nehmen<br />

(Jakusch in Angst EO 2 RZ<br />

21 zu § 3). Eingetretene Verjährung<br />

kann durch Oppositionsklage<br />

geltend gemacht<br />

werden (Heller/Berger/Stix I<br />

373f, Jakusch aaO RZ 32 zu<br />

§ 35 EO).<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/25<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

28.5.2010, 47 R 172/10g<br />

Eine vorzeitige Einstellung des<br />

Abschöpfungsverfahrens im<br />

fortgesetzten Verfahren ist nur<br />

möglich, wenn entweder der<br />

bestellte Treuhänder eine Mitteilung<br />

gemäß § 210a KO an<br />

das Gericht übermittelt oder<br />

dieses versucht, den Schuldner<br />

einzuvernehmen oder ein<br />

Konkursgläubiger die vorzeitige<br />

Einstellung des Abschöpfungsverfahrens<br />

aus einem der<br />

in § 211 Abs 1 Z 1 und 2<br />

genannten Gründen beantragt.<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/26<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

10.6.2010, 47 R 26/10m<br />

Gemäß § 173 Abs 1 KO sind<br />

die Bestimmungen über die<br />

Vertretung durch Rechtsanwälte<br />

im Konkursverfahren<br />

grundsätzlich nicht anzuwenden,<br />

d.h. es besteht weder<br />

absolute noch relative An -<br />

walts pflicht. Den Parteien<br />

bleibt es allerdings unbenommen,<br />

sich eines Bevollmächtigten<br />

zu bedienen. Es gelten<br />

dann die Vorschriften der<br />

§§ 30 bis 38 ZPO (Deixler-<br />

Hübner in Konecny/Schubert,<br />

Kommentar zu den Insolvenzgesetzen<br />

§ 173 RZ 4, vgl auch<br />

Globalverweis des § 171 KO).<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/27<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

16.6.2010, 47 R 213/10m<br />

52<br />

Gemäß § 176 Abs 2 KO können im Rekurs neue<br />

Tatsachen, soweit sie bereits zur Zeit der<br />

Beschlussfassung in 1. Instanz entstanden waren,<br />

angeführt werden. Werden im Rekurs Neuerungen<br />

geltend gemacht, ist mit der Aufhebung der<br />

angefochtenen Entscheidung vorzugehen und<br />

dem Erstgericht die Aufnahme der entsprechenden<br />

Beweise aufzutragen (Kodek, Privatkonkurs<br />

2002, RZ 120).<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/28<br />

LG f. ZRS Wien vom 16.6.2010, 47 R 224/10d<br />

Gemäß § 8 Abs 1 Finanzprokuraturgesetz gebührt<br />

der Finanzprokuratur der Zuspruch der Kosten<br />

gleich einem Rechtsanwalt, und zwar auch dann,<br />

wenn sie sich durch einen Bediensteten einer<br />

anderen Dienststelle vertreten lässt oder diese für<br />

sie nach § 6 Abs 4 oder 5 einschreitet. Gemäß § 6<br />

Abs 5 Finanzprokuraturgesetz sind, soweit keine<br />

Anwaltspflicht besteht, die Finanz- und Zollämter<br />

ermächtigt, zur Sicherung und Einbringung von<br />

Steuern, Gebühren, Zöllen und sonstigen öffentlichen<br />

Abgaben in Vertretung der Finanzprokuratur<br />

bei den Gerichten einzuschreiten. (Da im Exekutionsverfahren<br />

keine Anwaltspflicht besteht, im<br />

vorliegenden Fall das Finanzamt gemäß § 6 Abs 5<br />

Finanzprokuraturgesetz für die Finanzprokuratur,<br />

die die Republik Österreich vertritt, einschreitet,<br />

gebührt dem Finanzamt gemäß § 8 Abs 1 Finanzprokuraturgesetz<br />

der Zuspruch der Kosten gleich<br />

einem Rechtsanwalt).<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/29<br />

LG f. ZRS Wien vom 12.7.2010, 47 R 223/10g<br />

Ist die hereinzubringende Forderung eine solche<br />

auf Unterhalt und liegen ihr mehrere Exekutionstitel<br />

zugrunde, genügt es, die hereinzubringende<br />

Forderung mit dem Gesamtbetrag anzuführen<br />

(§ 54 Abs 4 EO). Nach der Vorstellung des<br />

Gesetzgebers müssen nur mehr alle Exekutionstitel,<br />

der Gesamtbetrag der daraus resultierenden<br />

Forderungen und der betriebene Restbetrag angeführt<br />

werden. Eine genaue Abrechnung hat der<br />

Unterhaltsgläubiger erst im Fall von Einwendungen<br />

gegen den Anspruch zu erstellen. (Zur Frage<br />

der Form eines Exekutionsantrages zur Hereinbringung<br />

von Unterhaltsforderungen mehrerer<br />

Unterhaltsgläubiger).<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/30<br />

LG f. ZRS Wien vom 29.11.2010, 46 R 560/10h<br />

Gemäß § 292l Abs 2 EO hat der betreibende<br />

Gläubiger dem Verpflichteten binnen 4 Wochen<br />

nach dessen schriftlicher Aufforderung eine Quittung<br />

über die erhaltenen Beträge zu übersenden<br />

und die Höhe der offenen Forderung anzugeben.<br />

Der Wortlaut des Gesetzes spricht von „Übersenden“<br />

einer Quittung. Die Vorlage einer solchen<br />

im Rahmen der Äußerung<br />

zum Einstellungsantrag kann<br />

nicht als „Übersendung“ angesehen<br />

werden.<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/31<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

29.9.2010, 46 R 476/10f<br />

Gemäß § 186 Abs 1 IO steht<br />

dem Schuldner im Schuldenregulierungsverfahrengrundsätzlich<br />

die Eigenverwaltung zu.<br />

Wenn er sich jedoch am Verfahren<br />

nicht beteiligt (hier:<br />

Abwesenheit von der Tagsatzung),<br />

insbesondere kein Vermögensverzeichnis<br />

vorlegt,<br />

bedeutet dies, dass seine Vermögensverhältnisse<br />

nicht<br />

überschaubar sind, was die<br />

Bestellung eines Insolvenzverwalters<br />

(Masseverwalters) zur<br />

Folge hat (§§ 180, 186 Abs 2<br />

Z 1 und 3 IO).<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/32<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

14.10.2010, 47 R 383/10m<br />

Mietrechte an Wohnungen<br />

sind gegenüber jedem Gläubiger<br />

der Exekution insoweit<br />

entzogen, als sie für den Mieter<br />

und die mit ihm im<br />

gemeinsamen Haushalt lebenden<br />

Familienangehörigen<br />

unentbehrliche Wohnräume<br />

betreffen. Daher ist eine Exekution<br />

auf Mietrechte, auch<br />

wenn die Benützung der<br />

Räumlichkeiten dem Betrieb<br />

eines Unternehmens dient,<br />

grundsätzlich zulässig (SZ<br />

46/123, RIS-<strong>Justiz</strong> RS0002544).<br />

RpflSlgE <strong>2011</strong>/33<br />

Die Verlängerung des<br />

Abschöpfungsverfahrens nach<br />

§ 213 Abs 4 KO soll dem<br />

Schuldner ermöglichen, die<br />

Quote von 10 % und damit<br />

die Restschuldbefreiung doch<br />

noch zu erreichen. Nach dem<br />

klaren Wortlaut des § 213<br />

Abs 4 KO soll in solchen Fällen<br />

nur bei Vorliegen der<br />

Voraussetzungen des § 213<br />

Abs 1 KO, also einer Mindestquote<br />

von 10 % eine Rest-

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