Forschung und wissenschaftliches Rechnen - Beiträge zum - GWDG
Forschung und wissenschaftliches Rechnen - Beiträge zum - GWDG
Forschung und wissenschaftliches Rechnen - Beiträge zum - GWDG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Stellung. Wir blieben in losem brieflichem Kontakt. Später hat sich Wirtz<br />
dann mehr <strong>und</strong> mehr zurückgezogen, da die wissenschaftliche Betreuung<br />
meiner Arbeiten nicht nebenher zu machen war. Von Biermann habe ich<br />
dann viel gehabt.<br />
So blieb von meinen alten Mitarbeitern nur Herr Schuster, ein erfahrener<br />
Techniker, Konstrukteur <strong>und</strong> Zeichner, der als „Mädchen für alles“, bis zu<br />
seiner Pensionierung bei mir geblieben ist. Neue Mitarbeiter für meine<br />
junge Arbeitsgruppe zu finden war damals nicht schwer. Bei den Wissenschaftlern<br />
war vor allem das neue Arbeitsgebiet, die Rechenmaschine,<br />
attraktiv <strong>und</strong> natürlich auch der Name Heisenberg. Außerdem beendeten<br />
gerade die ersten Physiker ihr Studium, die nach dem Krieg ihr Studium<br />
hatten aufnehmen können. In den Diplomphysikern Oehlmann <strong>und</strong><br />
Hopmann gewann ich ab Juli 1950 bzw. Januar 1951 zwei tüchtige <strong>und</strong><br />
engagierte Mitarbeiter. Bei den Elektrotechnikern, die den eigentlichen<br />
Zusammenbau der von uns entworfenen Röhrenschaltungen mit den vielen<br />
Lötverbindungen vornehmen sollten, ging ich recht sorgfältig vor. Ich<br />
wollte sie zu interessierten Mitarbeitern machen, die verstehen sollten, was<br />
sie zusammengeschaltet hatten <strong>und</strong> die auch bei der Erprobung der Schaltungen<br />
helfen sollten. Daher annoncierte ich nach R<strong>und</strong>funkmechanikern,<br />
die es ja gewöhnt waren, in defekten komplizierten Radioapparaten die<br />
Fehler zu erkennen <strong>und</strong> zu beheben. Zusätzlich prüfte ich sie beim Einstellungsgespräch<br />
auf ihre geistige Beweglichkeit. Ich erklärte ihnen dazu das<br />
<strong>Rechnen</strong> im Dualzahlensystem, von dem sie keine Ahnung haben konnten<br />
<strong>und</strong> prüfte anschließend, ob sie es kapiert hatten <strong>und</strong> zwei kurze Dualzahlen<br />
addieren konnten.<br />
Auf diese Weise gewann ich zunächst Carlsberg <strong>und</strong> später auch Seibt.<br />
Besonders Carlsberg wurde mir ein unersetzlicher Mitarbeiter. Zusammen<br />
waren wir oft bis spät in der Nacht auf Fehlersuche, wenn die gerade fertig<br />
gestellten Schaltungen nicht so taten wie sie sollten.<br />
„Papa“ <strong>und</strong> „Mama“<br />
Schließlich brauchte ich noch einen tüchtigen Mechanikermeister, den ich<br />
unbedingt ganz für meine Gruppe allein haben wollte. Meinen bisherigen<br />
Meister Baumbach, den ich bei meinem Australienausflug im Institut für<br />
Instrumentenk<strong>und</strong>e hinterlassen hatte, wollte mir Dr. Beyerle nicht wiedergeben.<br />
Ich fand <strong>und</strong> wählte Hans Lindner. Das Finden war nicht schwer. Er<br />
wohnte nämlich in meinem Wohnhaus in der Hugo Junkersstraße 7 auf der<br />
gleichen Etage wie ich, Wand an Wand mit mir. Er arbeitete damals im<br />
Göttinger Filmstudio als Mechaniker. Dieses Studio, in welchem einige<br />
bekannte Filme gedreht worden waren, kam damals gerade in die roten<br />
91