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Forschung und wissenschaftliches Rechnen - Beiträge zum - GWDG

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ten Einfluß auf die jeweiligen Reaktionen nehmen, ohne jedoch selber verbraucht<br />

oder produziert zu werden, also unverändert aus der Reaktion wieder<br />

hervorgehen. Zudem muss man für alle Stoffflüsse auch deren Geschwindigkeitsgesetz,<br />

also deren Kinetik kennen oder plausible Annahmen machen. Die<br />

Kinetik einer biochemischen Reaktion läßt sich mit dem Massenwirkungsgesetz<br />

beschreiben, welches besagt, dass die Reaktionsrate proportional zu der<br />

Wahrscheinlichkeit der Kollision der jeweiligen Reaktanden ist (Guldberg &<br />

Waage 1879). Allgemein gilt hierfür<br />

�<br />

v = v→ − v← = k→ S ni<br />

i<br />

i<br />

− k←<br />

�<br />

j<br />

P mj<br />

j , (1)<br />

wobei v→ <strong>und</strong> v← jeweils die Reaktionsraten der Hin- bzw. Rückreaktion<br />

sind, k→ <strong>und</strong> k← die entsprechenden Geschwindigkeitskonstanten <strong>und</strong> Si<br />

<strong>und</strong> Pj bezeichnen die Substrat- bzw. Produktkonzentrationen mit ihren jeweiligen<br />

stöchiometrischen Koeffizienten ni <strong>und</strong> mj im Exponenten. Für die<br />

bimolekulare Reaktion<br />

S1 +S2<br />

lautet dann die Kinetik wie folgt:<br />

v→<br />

v←<br />

2P<br />

v = k→S1 · S2 − k←P 2<br />

Eine Annahme für die deterministische kinetische Modellierung ist, dass sämtliche<br />

Reaktanden homogen verteilt sind.<br />

Basierend auf den Gr<strong>und</strong>lagen des Massenwirkungsgesetzes lassen sich<br />

verschiedene Standardkinetiken für enzymkatalysierte Reaktionen ableiten.<br />

Eine davon ist die von (Michaelis & Menten 1913), die später noch von<br />

(Briggs & Haldane 1925) erweitert wurde, <strong>und</strong> wie folgt lautet:<br />

v = VmaxS<br />

(4)<br />

S + Km<br />

Diese Kinetik weist ein Sättigungsverhalten auf, dessen Maximum (Vmax)<br />

proportional zur Enzymkonzentration ist. Km ist diejenige Substratkonzentration,<br />

bei der die halb-maximale Umsatzrate erzielt wird. So wie diese, gibt<br />

es noch eine Vielzahl anderer Kinetiken, z.B. auch für die Genregulation, die<br />

in der mathematischen Modellierung biologischer Reaktionsnetzwerke Anwendung<br />

finden.<br />

PyBioS bietet hierfür bereits eine umfangreiche Sammlung verschiedenster<br />

Kinetiken, aus denen der Anwender wählen kann. Für den Fall, dass<br />

keine geeignete Kinetik vorhanden ist, können auch eigene Kinetiken vom<br />

Benutzer definiert werden.<br />

60<br />

(2)<br />

(3)

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