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Forschung und wissenschaftliches Rechnen - Beiträge zum - GWDG

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ank verfügbar waren. Das sich daraus ergebende Modell umfasst 1148 Metabolite,<br />

1104 Enzyme <strong>und</strong> 3857 Reaktionen mit Massenwirkungskinetiken.<br />

Es wurde nun im Weiteren von zwei verschiedenen Modellen ausgegangen:<br />

Im ersten Fall, dem Normalzustand, haben alle Enzyme eine Konzentration<br />

von 1,0; im Krankheitszustand, haben jedoch die Enzyme, die von Chromosom<br />

21 kodiert werden, eine Konzentration von 1,5.<br />

Würfelt man nun die kinetischen Konstanten <strong>und</strong> simuliert für beide Modelle<br />

mit den selben, zufällig gewählten Konstanten bis in den Gleichgewichtszustand,<br />

so ergeben sich für einige Metabolite Unterschiede in den<br />

Konzentrationen zwischen den beiden Modellen. Dies wurde 30 mal wiederholt<br />

<strong>und</strong> anschliessend das Mittel der Konzentrationsänderungen für die<br />

jeweiligen Metabolite bestimmt. Dadurch findet man dann Metabolite, die<br />

tendenziell im Krankheitszustand erhöht oder erniedrigt sind.<br />

Überraschenderweise lieferte dieser Ansatz unter den 19 niedrigsten Verhältnissen<br />

3 Metabolite, für die bereits in der Literatur entsprechende experimentelle<br />

Bef<strong>und</strong>e vorliegen, <strong>und</strong> dass, obwohl eine Vielzahl an Unbekannten<br />

in das Modell eingeflossen sind <strong>und</strong> zudem davon auszugehen ist, dass die in<br />

der KEGG Datenbank <strong>zum</strong> menschlichen Metabolismus zur Verfügung stehenden<br />

Informationen unvollständig sind.<br />

3.4.2 Parameter-Scanning<br />

Neben den zuvor dargestellten großen Modellen, können mit PyBioS natürlich<br />

auch kleine, individuell konzipierte Modelle bearbeitet werden. In<br />

Abb. 7A ist ein Reaktionsnetzwerk bestehend aus drei Metaboliten <strong>und</strong> vier<br />

Reaktionen dargestellt, bei dem S0 stetig synthetisiert wird <strong>und</strong> über S1 zu<br />

S2 reagiert; S2 wird schließlich kontinuierlich abgebaut. Zu beachten sind<br />

die Aktivierung der Reaktion R2 durch S2 <strong>und</strong> die Inhibierung von R0 durch<br />

S1. Die Ratengleichungen sowie das Differentialgleichungssystem (ODE-<br />

System) dieses Modells sind ebenfalls in Abb. 7 wiedergegeben. Da für den<br />

Gleichgewichtszustand die linke Seite des ODE-Systems 0 sein muss, kann<br />

für dieses kleine Modell eine analytische Lösung gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Beim Parameter-Scanning wird ein Parameter sukzessive innerhalb eines<br />

vorgegebenen Intervalls variiert <strong>und</strong> die Konzentrationen bzw. Flüsse im<br />

Gleichgewicht ermittelt. Anschließend werden die Gleichgewichtskonzentrationen<br />

bzw. Flüsse gegen den jeweiligen Parameter in einer Graphik abgetragen.<br />

Abb. 7B zeigt eine solche Graphik für den Parameter ki, der den inhibitorischenEinflußvonS1<br />

auf R0 darstellt. Es zeigt sich eine Übereinstimmung<br />

mit der analytischen Lösung. Eine entsprechende Graphik für den Parameter<br />

k2, der die Geschwindigkeitskonstante von R2 ist, <strong>und</strong> dessen Einfluss auf<br />

die Flüsse des Modells ist in Abb. 7C wiedergegeben.<br />

PyBioS bietet zwei verschiedene numerische Methoden zur Bestimmung<br />

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