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Forschung und wissenschaftliches Rechnen - Beiträge zum - GWDG

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Rechner mit 500 Röhren in Betrieb zu halten, da die Lebensdauer völlig<br />

statistisch streute. Das bedingte ja alle 4 St<strong>und</strong>en eine Panne. Die Hälfte<br />

dieser Pannen ließ sich vermeiden durch die vorsorgliche Wartung am<br />

Sonnabendvormittag. Erst wurde die Heizspannung aller Röhren um 10%<br />

gesenkt, dabei fielen diejenigen auf, die taub wurden. Das war nach 3<br />

Jahren gut die Hälfte aller Röhren. Die Röhren hielten in unseren<br />

Schaltungen also länger als garantiert. Dann kamen die Gleichspannungen<br />

dran. Auch die wurden um 10% gesenkt, erst die negativen, dann die<br />

positiven dann beide Polaritäten. Dabei fielen gealterte Widerstände vor<br />

allem bei den zahlreichen Flip/Flops auf. Ausfälle, die trotz vorsorglicher<br />

Wartung auftraten, mussten möglichst schnell lokalisiert <strong>und</strong> behoben<br />

werden. Da half die Intelligenz der Wartungsingenieure, die ich, wie oben<br />

erwähnt, nach Intelligenz <strong>und</strong> weniger nach Vorbildung ausgesucht hatte.<br />

Zwei von ihnen, Carlsberg <strong>und</strong> G<strong>und</strong>lach, waren R<strong>und</strong>funkmechaniker,<br />

einer, Heller, Fachschulingenieur. Das waren die guten. Die Namen der<br />

weniger guten, die sich nicht halten konnten, habe ich vergessen. Die<br />

schlimmsten Pannen kamen von sporadischen Fehlern, also<br />

Wackelkontakten. Sie zerstören mal kurz einen ganzen Rechengang <strong>und</strong><br />

beim Versuch der Fehlerlokalisierung ist alles bestens. Auch heute noch<br />

sind Wackelkontakte der Schrecken der Benutzer <strong>und</strong> Servicetechniker.<br />

Meist kamen sie von den Röhrensockeln. Besonders schlimm hatte diese<br />

Störung unsere Kollegen in München bei der PERM getroffen. Denen<br />

waren durch die Lüftung Säuredämpfe ins Labor gekommen <strong>und</strong> hatten die<br />

Sockelkontakte angegriffen. Es half nichts, sie mussten in mehrmonatiger<br />

Arbeit alle Sockel auslöten <strong>und</strong> ersetzen. Bei der G3 haben wir übrigens nur<br />

Sockel mit vergoldeten Kontakten <strong>und</strong> Röhren langer Lebensdauer<br />

verwendet. Da hatten wir auch nur noch wenige Pannen pro Woche. Nachts<br />

wurde übrigens nicht gewartet. Da mussten die Benutzer bei Pannen nach<br />

Hause gehen obwohl versierte Nutzer sich auch dann noch durch eigene<br />

Reparaturen – meist Austausch von verdächtigen Röhren – zu helfen<br />

suchten.<br />

Heinz G<strong>und</strong>lach<br />

Mein R<strong>und</strong>funktechniker Heinz G<strong>und</strong>lach, dem die Wartung der G1 oblag,<br />

wurde übrigens das Glanzstück unter meinen vielen ausgezeichneten Mitarbeitern.<br />

Zunächst nützte er die störungsfreien Zeiten der G1, um in<br />

Abendkursen sein Abitur nachzuholen. Dann studierte er Physik bis <strong>zum</strong><br />

Diplom. Nach unserem Umzug nach München ging die Wartung der G2<br />

<strong>und</strong> später G3 auf Carlsberg <strong>und</strong> Heller über. G<strong>und</strong>lach beteiligte sich dann<br />

an unseren Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen über dünne Schichten mit so guten<br />

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