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Forschung und wissenschaftliches Rechnen - Beiträge zum - GWDG

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Schnittstelle unterstützt den Benutzer bei der Erstellung von Modellen zellulärer<br />

Reaktionsnetzwerke <strong>und</strong> bietet verschiedene Simulations- <strong>und</strong> Analysefunktionalitäten.<br />

Zudem baut PyBioS auf einem objektorientierten Konzept<br />

auf, dessen Nutzen bereits für die Modellierung <strong>und</strong> Simulation von DNA Array<br />

Experimenten gezeigt wurde (Wierling, Steinfath, Elge, Schulze-Kremer,<br />

Aanstad, Clark, Lehrach & Herwig 2002). Zunächst beschreibe ich im Folgenden<br />

die Implementierung des objektorientierten Systems <strong>und</strong> rekapituliere<br />

einige Gr<strong>und</strong>lagen der kinetischen Modellierung. Anschließend gebe ich<br />

einen Überblick der relevanten Datenbanken KEGG <strong>und</strong> Reactome <strong>und</strong> erläutere,<br />

wie diese für die benutzergeführte Modellpopulierung genutzt werden<br />

können. Abschließend gehe ich auf das Skalierungsverhalten des Systems<br />

hinsichtlich der Erstellung <strong>und</strong> Simulation großer Modelle ein <strong>und</strong> zeige verschiedene<br />

Anwendungsbeispiele für den Einsatzbereich von PyBioS.<br />

2 Implementierung<br />

Die Vorgehensweise bei der Modellierung sieht generell folgendermaßen aus:<br />

Zuerst wird ein Modell erstellt (1), welches so lange mit Hilfe von Simulationen,<br />

Parameter-Fitting <strong>und</strong> anderen Methoden angepasst wird (2), bis es<br />

den experimentellen Beobachtungen entspricht, die man mit dem Modell beschreiben<br />

möchte. Anschließend kann das Modell für in silico Experimente<br />

genutzt werden (3), um Vorhersagen zu treffen, die man dann in vitro oder<br />

in vivo genauer studieren kann (4), oder Fragen zu untersuchen, deren Beantwortung<br />

experimentell kaum oder gar nicht möglich ist (5) (Kitano 2002).<br />

Die Erkenntnisse, die man in den Schritten 4 <strong>und</strong> 5 gewinnt, können wiederum<br />

zur Verfeinerung des Modells genutzt werden. Dieser rekursive, auf<br />

Simulationen aufbauende Ansatz benötigt, speziell für die Analyse großer<br />

Systeme, geeignete Programme, die den Anwender dabei unterstützen.<br />

PyBioS bietet Funktionalitäten für die Modellpopulierung, Simulation <strong>und</strong><br />

Analyse. Modelle in PyBioS haben eine hierarchisch objektorientierte Struktur.<br />

Jedes Modell wird in einer separaten Modell-Instanz (ein Objekt der<br />

Klasse SimulationEnvironment) gespeichert <strong>und</strong> setzt sich aus Objekten verschiedener<br />

Klassen zusammen, die den biologischen Objekten entsprechen<br />

<strong>und</strong> von der abstrakten Klasse BioObject erben (Abb. 2). Im Folgenden werden<br />

Objekte dieser Klassen als BioObjekte bezeichnet. Einige dieser Klassen<br />

erben zusätzlich von einer Container-Klasse (Environment), die es diesen<br />

Objekten gestattet wiederum andere BioObjekte zu enthalten, wodurch die<br />

Modelle ihre hierarchische Struktur bekommen. Alle BioObjekte haben einige<br />

gemeinsame Attribute, wie einen eindeutigen Bezeichner (id), eine Liste<br />

von alternativen Namen (z.B. Trivialnamen von Metaboliten) eine Konzentrationsangabe<br />

(concentration) <strong>und</strong> eine Liste von Datenbankreferenzen. Zu-<br />

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