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WISSENSWERTES FÜR DEN SCHWEISSER

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Auswahlunterstützung<br />

Bei dünnen, aufhärtungsunempfindlichen Rohrwerkstoffen ist zur Entfernung des Kondenswassers<br />

ein geringes Anwärmen der Rohrenden auf mindestens 50 °C vorteilhaft. Nach den verschiedenen<br />

Spezifikationen sind unterschiedliche Kohlenstoffgehalte zulässig. Sollte der C-Gehalt über 0.20 %<br />

liegen, empfehlen wir bei der Wahl der Vorwärmtemperatur mit dem Elektroden- bzw. Stahlhersteller<br />

Rücksprache zu halten.<br />

Die Zwischenlagentemperatur beeinflußt die metallurgischen Prozesse, die während der Erstarrung<br />

und Abkühlung ablaufen und hat damit einen Einfluß auf die mechanischen Eigenschaften<br />

des Schweißguts. Weiters wird auch die Effusionsgeschwindigkeit von Wasserstoff mitbeeinflußt.<br />

Daher wird empfohlen, die Zwischenlagentemperatur während des Schweißens auf mindestens<br />

80 °C zu halten. Werden zelluloseumhüllte Stabelektroden mit Zugfestigkeiten über 620 N/mm2 (z. B. BÖHLER FOX CEL 90) verwendet, wird eine Zwischenlagentemperatur von mindestens<br />

140 °C empfohlen.<br />

Schweißen mit basisch umhüllten Stabelektroden<br />

In einigen Ländern wird im Pipelinebau aus verschiedenen Gesichtspunkten die Verwendung von<br />

basisch umhüllten Stabelektroden jener von zelluloseumhüllten Stabelektroden vorgezogen. Für<br />

das Schweißen von sehr dicken, aufhärtungsempfindlichen Stählen über 25 mm wird allgemein der<br />

Einsatz von basischen Elektroden empfohlen. Der Grund liegt in dem sehr niedrigen Wasserstoffangebot<br />

dieser Elektrodentypen.<br />

Die hohe Wärmeableitung bei größeren Wanddicken und dem gleichzeitigen Vorhandensein höherer<br />

Wasserstoffgehalte verstärkt bei zelluloseumhüllte Stabelektroden die Gefahr der Bildung wasserstoffinduzierter<br />

Unternahtrisse. Zur Vermeidung derselben ist der Einsatz von basisch umhüllten<br />

Stabelektroden nur dann sinnvoll, wenn auch die Wurzellage mit einem derartigen Elektrodentyp<br />

geschweißt wird.<br />

Bei der Steignahtschweißung mit basisch umhüllten Stabelektroden ist der Zeitaufwand vor allem<br />

bei der Wurzelschweißung relativ hoch. Damit ist natürlich auch eine gewisse Wirtschaftlichkeitseinbuße<br />

verbunden. Es wurden deshalb basisch umhüllte Fallnahtelektroden entwickelt, die sowohl<br />

für die Wurzelschweißung, als auch für die Füll- und Decklagenschweißung verwendet werden<br />

können.<br />

Steignahtschweißung<br />

In Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung bzw. der Aufhärtungsneigung des<br />

Rohrwerkstoffes ist bei dicken Blechen auch bei Verwendung von basisch umhüllten Stabelektroden<br />

eine Vorwärmung von 150 - 200 °C vorzunehmen.<br />

Es kommen bevorzugt basisch umhüllte Stabelektroden der Typen FOX EV 50 (E7018-1),<br />

FOX EV 55 (E7018-1), FOX EV 60 (E8018-G) und vor allem die speziell für die Rohrschweißung<br />

optimierte FOX EV PIPE (E7016), zum Einsatz. Es ist darauf zu achten, daß die Elektroden vor<br />

Feuchtigkeit geschützt werden. Elektroden von bereits geöffneten Schachteln müssen den<br />

Vorschriften entsprechend vor ihrer Verwendung 2 Stunden bei 300 - 350 °C rückgetrocknet werden.<br />

Die Wurzellage wird in der Regel mit Elektroden der<br />

Abmessung ø 2.5 mm eingebracht, um eine einwandfreie<br />

Durchschweißung zu erreichen. Geschweißt wird in steigen<br />

der Position bei einem Wurzelspalt von ca. 2.5 - 3 mm. Zur<br />

Einsparung von Schweißgut wird verschiedentlich eine spe<br />

zielle Nahtform angewendet<br />

Das Schweißen der Füll- und Decklagen wird meist mit<br />

Elektroden der Abmessungen ø 3.2 und 4 mm durchgeführt,<br />

wobei zur Vermeidung von Poren die Schweißstelle vor<br />

Wind, Regen etc. geschützt werden muß.<br />

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