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WISSENSWERTES FÜR DEN SCHWEISSER

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Auswahlunterstützung<br />

Im Falle von Betriebstemperaturen über 300 °C bzw. nachträglicher Glühbehandlungen sind Ni-<br />

Basis-Schweißzusätze zu verwenden. Warmfeste Stähle sind mit Ausnahme der unlegierten Typen<br />

und 16Mo3 lufthärtend. Dies erfordert neben einer geeigneten Wärmeführung beim Schweißen in<br />

bestimmten Fällen eine nachträgliche Glühbehandlung und somit den Einsatz von Nickelbasis-<br />

Schweißzusätzen.<br />

Glühbehandlungen können die Eigenschaften austenitischer Stähle negativ beeinflussen. Nach<br />

Möglichkeit sollten daher die Schweißflanken des warmfesten Werkstoffs plattiert und anschließend<br />

geglüht werden; erst dann sollte die Verbindung geschweißt werden.<br />

Kaltzäh – Kaltzäh<br />

(z. B. S225NL mit 14Ni6)<br />

Schweißzusätze sind unter Berücksichtigung der geforderten Tieftemperaturzähigkeit festzulegen.<br />

Für Mischverbindungen mit Stählen bis zu 3,5 % Ni reicht üblicherweise ein Schweißzusatz aus,<br />

der einem der beiden Werkstoffpartner entspricht.<br />

Bei Nickelgehalten von 5 bzw. 9 % sind austenitische (eventuell auch Ni-Basis)-Schweißzusätze in<br />

Betracht zu ziehen.<br />

Werkstoffpaarungen mit austenitischen Cr-Ni-Stählen werden mit vollaustenitischen artähnlich<br />

legierten oder Ni-Basis-Schweißzusätzen verbunden.<br />

Kaltzäh – Austenit<br />

(z. B. 14Ni6 mit X4CrNi18-10)<br />

Schweißzusätze sind unter Berücksichtigung der geforderten Tieftemperaturzähigkeit festzulegen.<br />

Es sind vorwiegend überlegierte vollaustenitische Schweißzusätze in Betracht zu ziehen.<br />

Vergütungsstähle – Vergütungsstähle<br />

(z. B. 25CrMo4 mit 42CrMo4)<br />

Vergütungsstähle sind nur bedingt schweißgeeignet; mit zunehmendem C-Gehalt bzw. Legierungsgehalt<br />

verschlechtert sich die Schweißeignung. Sie bedürfen einer speziellen Wärmeführung<br />

beim Schweißen sowie einer nachträglichen Glühbehandlung. Artgleich legierte Schweißzusätze<br />

sind kaum vorhanden. Die Auswahl erfolgt entsprechend den gegebenen Festigkeitseigenschaften<br />

unter Berücksichtigung der notwendigen Wärmebehandlung. In vielen Fällen erlauben die praktischen<br />

Einsatzbedingungen die Verwendung weicherer Schweißzusätze, wobei dann vorwiegend<br />

Nickelbasis-Typen verwendet werden.<br />

Nur unter der Voraussetzung, daß keine nachträgliche Wärmebehandlung erfolgen kann, ist der<br />

Einsatz von austenitischen Cr-Ni-Schweißzusätzen in Betracht zu ziehen.<br />

Vergütungsstähle – Austenit<br />

(z. B. 42CrMo4 mit X4CrNi18-10)<br />

Die bedingte Schweißeignung sowie die notwendige Wärmenachbehandlung erfordern den<br />

Einsatz von Nickelbasis-Schweißzusätzen, wobei nach Möglichkeit die Vorgehensweise Kanten<br />

plattieren, glühen und dann erst verbinden zu bevorzugen ist.<br />

Nur im Falle einer nicht möglichen Glühbehandlung sind auch austenitische überlegierte Schweißzusätze<br />

einsetzbar, wobei eine Betriebstemperatur von max. 300°C nicht überschritten werden darf.<br />

Austenit – Austenit<br />

(z. B. X4CrNi18-10 mit X6CrNiMoTi17-12-2)<br />

Es empfiehlt sich, den Schweißzusatz entsprechend der chemischen Zusammensetzung des<br />

höher legierten Werkstoffpartner auszuwählen.<br />

Austenit – Chromstähle<br />

(z. B. X4CrNi18-10 mit X12Cr13)<br />

Nur unter bestimmten Voraussetzungen überlegierte austenitische Schweißzusätze verwenden.<br />

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