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WISSENSWERTES FÜR DEN SCHWEISSER

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Diese Stähle werden hauptsächlich im Maschinen- und Apparatebau, im Kessel-, Rohrleitungsund<br />

Chemieanlagenbau, in der petrochemischen Industrie, in der Tieftemperaturtechnik sowie in<br />

der Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie verwendet. Ihr Einsatz erfolgt im vergüteten Zustand, wodurch<br />

derartige Baustähle als Vergütungsstähle bezeichnet werden. Die besondere Eigenschaft ist die<br />

Härtbarkeit, die grundsätzlich von der Art und Höhe der Legierungsbestandteile abhängt.<br />

Durch eine spezielle Legierungstechnik wird die kritische Abkühlungsgeschwindigkeit herabgesetzt<br />

und damit die Vergütbarkeit gesteigert sowie die Warmfestigkeit erhöht. Nach dem Legierungsaufbau<br />

unterscheidet man z. B. Mn-, Mn-Si-, Mn-V-Stähle; Cr-, Cr-Mo-, Cr-Mo-V-, Cr-Ni-Mo-Stähle;<br />

Ni-, Ni-Cr-Stähle und andere.<br />

Die gezielte Herabsetzung der kritischen Abkühlgeschwindigkeit im Sinne guter Vergütbarkeit verschlechtert<br />

die Schweißeignung des Stahles. In der wärmebeeinflußten Zone des Grundwerkstoffes<br />

treten Gefügebestandteile aus Zwischenstufe und Martensit auf, die örtliche Aufhärtungen<br />

bewirken. Je höher der Kohlenstoffgehalt im Stahl, desto härter wird der Martensit und desto<br />

niedriger liegt die Martensitbildungstemperatur (Ms).<br />

Für die Bestimmung der Vorwärmtemperatur an Stählen mit schlechter Schweißeignung ist die<br />

Kenntnis der Martensitbildungstemperatur von wesentlicher Bedeutung. Neben den bekannten<br />

Möglichkeiten zur Bestimmung der Vorwärmtemperatur, wie das Kohlenstoffäquivalent, ZTU-<br />

Schaubild, Schweiß-ZTU-Schaubild und der Härteprüfung von praktischen Schweißungen, gibt es<br />

noch die Berechnung des Ms- bzw. Mf-Punktes nach folgender Formel:<br />

Ms-Punkt (Beginn der Martensitbildung):<br />

Ms (°C) =561-474(% C)-33(% Mn)-17(% Ni)-17(% Cr)-21(% Mo).<br />

Mf-Punkt (Ende der Martensitbildung:<br />

Mf (°C) = Ms-215±15<br />

Werkstofforientierte Auswahl<br />

3.4.10. Niedriglegierte Vergütungsstähle<br />

Die beiden Formel gelten für Stähle annähernd folgender chemischer Zusammensetzung:<br />

% C % Si % Mn % Ni % Cr % Mo<br />

0.1 - 0.55 0.1 - 0.35 0.2 - 1.7 0 - 5 0 - 3.5 0 - 1<br />

In nachstehender Tabelle ist die Härte, Zugfestigkeit und Kerbschlagarbeit des Martensits in legierten<br />

Stählen unterschiedlichen Kohlenstoffgehaltes (nach Erwärmen auf 200 °C nach Thorneycroft)<br />

ersichtlich.<br />

C Zugfestigkeit Kerbschlagarbeit Härte<br />

[%] [N/mm 2 ] [J] [HV 10]<br />

0.14 1370 85 420<br />

0.20 1480 60 440<br />

0.26 1650 41 470<br />

0.40 1860 24 560<br />

0.61 2200*) 7 700<br />

*) Sprödbruch<br />

Legierungselemente, wie Mangan, Nickel, Chrom und Molybdän begünstigen die Gamma-Alpha-<br />

Umwandlung in der Martensitstufe. Deswegen neigen bei gleichem Kohlenstoffgehalt niedriglegierte<br />

Stähle eher zum Aufhärten als unlegierte.<br />

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