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nach Paris; sie wurde später seine zweite Frau und die Mutter seiner drei<br />
berühmten Kinder Manuel, Maria und Pauline.<br />
García interpretierte erstmals die Rolle des Norfolk in Rossinis Elisabetta,<br />
regina d’Inghilterra und später die des Almaviva in Il barbiere di Siviglia. Er<br />
wurde in Italien, Frankreich und England gefeiert und galt als bedeutendster<br />
Interpret von Rossinis Otello. 1826 reiste García mit seiner Familie und einer<br />
kleinen Truppe nach Amerika, wo sie mehrere italienische Opern zur<br />
Erstaufführung brachten. So sang er mit seinem Sohn als Figaro und seiner<br />
Tochter Maria als Rosina wieder den Almaviva. Lorenzo Da Ponte, der zu der<br />
Zeit an der Columbia University lehrte, überredete ihn, Don Giovanni zu<br />
inszenieren, und somit erlebte diese Mozart-Oper ihre US-amerikanische<br />
Premiere in Anwesenheit des Librettisten.<br />
Als Maria die Familie verließ, um ihren ersten Mann Eugène Malibran zu<br />
heiraten, unternahmen die Garcías ohne ihre Primadonna eine Tournee<br />
durch Mexiko. Zu Paulines lebhaftesten Kindheitserinnerungen gehört ein<br />
Überfall, bei dem die Reisegruppe von Banditen ausgeraubt wurde und ihr<br />
ganzes Hab und Gut, inklusive des Geldes, verlor. Nach der Rückkehr nach<br />
Europa begann García, dessen Stimme mittlerweile versagte, zu unterrichten;<br />
zu seinen Schülern gehörten Größen wie Adolphe Nourrit, Henriette Méric-<br />
Lalande (Donizettis erste Lucrezia Borgia) und später auch Pauline.<br />
Allerdings war sie erst elf, als ihr Vater starb, und nach dem frühen Tod Maria<br />
Malibrans beschloss Mme. García, dass Pauline, die von einer Karriere als<br />
Pianistin träumte und eine Weile Unterricht von Liszt bekommen hatte, sich<br />
auf Gesang verlegen sollte.<br />
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