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Kompendium Diversity Management 18 “ Das AMS will mit seiner gesamten Politik zur Förderung der Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt beitragen. [ Aus: Längerfristiger Plan des Arbeitsmarktservice Österreich 2006-2008 ] ” g Gender Mainstreaming und Diversity Management im Arbeitsmarktservice Wien
Das Arbeitsmarktservice (AMS) ist die derzeit größte Vermittlungsagentur für Arbeitskräfte in Österreich. Bis 1994 war die Arbeitsmarktverwaltung Teil des Sozialministeriums und wurde dann als Dienstleistungsunternehmen öffentlichen Rechts ausgegliedert. Über die Jahre davor war ein Netzwerk der "Frauenfrauen" geschaffen worden, das insbesondere auch dadurch erhalten werden konnte, dass über § 54 Abs. 6 Arbeitsmarktservicegesetz (AMSG BGBl. Nr. 313/1994 ST0097) das Bundesgleichbehandlungsgesetz für den öffentlichen Bereich weiterhin anwendbar blieb. Aufbauend auf eine bestehende und gewachsene Struktur konnte die Arbeit im neuen AMS nunmehr auch "strukturierter" anhand von Zielen und Themen innerhalb der Organisation fortgesetzt werden. Es wurde ein eigener Geschäftsbereich "Arbeitsmarktpolitik für Frauen" - und eine durchgängige Struktur hinunter auf Regionale Geschäftstellen-Ebene geschaffen. Im innerbetrieblichen Bereich wurde die Frauenquote des Bundesgleichbehandlungsgesetzes von 40% auf 50% im nur für das AMS geltenden Frauenförderplan hinaufgesetzt, während im Gleichbehandlungsgesetz 40% obligat waren und bis heute sind. Der Boden war also sehr gut aufbereitet als es 2003 darum ging, Gender Mainstreaming (GM) in einem dreijährigen Prozess in der Organisation zu verankern. Gender Mainstreaming im AMS Sprache und Daten Die Verwendung einer geschlechtsspezifischen Sprache ist für das AMS extern wie intern eine Selbstverständlichkeit. Ausgehend davon sollte es im AMS österreichweit kein Dokument geben, das nicht geschlechtsspezifisch formuliert ist; selbstverständlich werden auch alle Daten und Statistiken geschlechtsspezifisch aufbereitet. Um einen ständigen Informationsfluss und Know-how-Austausch zu gewährleisten, gibt es österreichweit ein Netz von Gleichbehandlungsbeauftragten und Frauenreferentinnen in allen Landesgeschäftsstellen, Regionalgeschäftsstellen und in der Bundesgeschäftsstelle. Die Gleichbehandlungsbeauftragten sind für den Bereich Chancengleichheit und Gleichstellung der MitarbeiterInnen verantwortlich, die FrauenreferentInnen für den KundInnenbereich. Gender Mainstreaming Controlling Budget 50-50 Seit 02/05 gibt es im GM ein budgetäres Controlling. Dies bedeutet, dass bezüglich des Förderbudgets darauf geachtet wird, das Landesziel Wiens von 44,97% Frauenanteil am Förderbudget zu erreichen. Die 44,97% ergeben sich aufgrund eines österreichweiten Aufteilungsschlüssels. Konkret wird monatlich bezüglich Kurskosten, Einstellungsbeihilfe, Qualifizierungsmaßnahmen sowie der AMS-geförderten gemeinnützigen Betriebe der Frauenanteil an den Kosten bzw. an den Förderfällen erhoben um gegebenenfalls gegenzusteuern. AUTORINNENINFO Mag. a Iris Appiano-Kugler Gleichstellungsbeauftragte AMS Wien www.ams.or.at diversityworks INFOBOX � Gender Mainstreaming Gender = "Soziales Geschlecht" Das Englische unterscheidet sprachlich zwischen "sex", dem biologischen Geschlecht, und "gender", dem sozialen Geschlecht. Mit Gender sind die gesellschaftlichen Geschlechterrollen gemeint, die Vorstellungen und Erwartungen, wie Frauen und Männer sind bzw. sein sollen. Die Geschlechterrollen können sich im Lauf der Zeit ändern und sind innerhalb und zwischen den Kulturen unterschiedlich. "Gender" und "Mainstreaming" zusammengenommen bedeutet, soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern ("Gender") in allen Bereichen und bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten immer bewusst wahrzunehmen und zu berücksichtigen ("Mainstreaming"). Alle Vorhaben werden auf ihre möglichen geschlechtsspezifischen Auswirkungen überprüft und so gestaltet, dass sie auch einen Beitrag zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern leisten. Quelle: www.gem.or.at 19
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