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Kompendium Diversity Management - Migration - Integration ...

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Wiener Rotes Kreuz - <strong>Diversity</strong> Bildungsgrundsätze<br />

im Ausbildungszentrum des Wiener Roten Kreuzes<br />

Der derzeitige gesellschaftliche Strukturwandel, sichtbar in verstärkter<br />

<strong>Migration</strong> und breit gestreuten Einzelkompetenzen - verändert<br />

Ausrichtung und Selbstverständnis beruflicher Erwachsenenbildung<br />

stark. Der Ausbildungsschwerpunkt des Ausbildungszentrums liegt im<br />

Sanitätswesen und im Gesundheitsbereich - MigrantInnen sind in beiden<br />

Bereichen vertreten.<br />

Wir bieten Berufsausbildungen, aber auch Weiterbildungen an, das<br />

Paradigma des lebenslangen Lernens spiegelt sich im Angebot vieler<br />

Fortbildungsveranstaltungen wider. Daraus ergibt sich die Frage nach<br />

Grundsätzen. Das breit gefächerte Kursangebot fördert den Pluralismus<br />

der TeilnehmerInnen. Pluralität beinhaltet in sich selbst verankerte Stärke:<br />

BildungsteilnehmInnen welche merken, dass sie nicht alleine mit nichtdeutscher<br />

Muttersprache sind, stärken sich gegenseitig, um<br />

Sprachdefizite auszugleichen. So entsteht eine sehr starke soziale<br />

Kompetenz, welche das Miteinander fördert. Nebenbei entfaltet sich hier<br />

informelle Netzwerkbildung. Unsere Aufgabe besteht darin, verschiedene<br />

Wege aufzuzeigen.<br />

Werte und Vorgaben ergeben sich aus den einzelnen Berufsprofilen, wiedergegeben<br />

in den Haltungen und Einstellungen der TeilnehmerInnen.<br />

<strong>Diversity</strong> lässt sich fördern, indem wir Werte aufzeigen, um sie dann in<br />

einem anderen Kontext fruchtbar werden zu lassen. Beispielsweise ist es<br />

im Irak üblich, bei Einladungen als Gastgeber so viel wie möglich aufzutischen.<br />

Wenn nun der Gast einfach danke sagt, ohne eine<br />

Gegeneinladung im selben Stil auszusprechen so fühlt sich der<br />

Einladende ausgenützt. Davon ableitbare Missstimmungen werden aber<br />

häufig nicht auf diesen Kontext zurückgeführt, sondern mit "westlichem"<br />

Verstand hinterfragt. Hier liegt für uns die wichtigste <strong>Diversity</strong>-Arbeit, d.h.<br />

Gesellschaftsstrukturen und kulturelle Werte müssen aufgezeigt, aber<br />

auch hinterfragt werden. In diesem Kontext heißt die Frage: Wieso ist der<br />

ideale Gastgeber im Irak so wichtig, warum ist dieses Prinzip in Österreich<br />

nicht relevant? Das Montessori-Prinzip: "Lehre mich nicht, sondern<br />

lasse mich lernen" kommt hier zum Tragen.<br />

Unsere Erfahrung: Gemischt zusammengesetzte Lernteams kommen<br />

schneller zu innovativeren und kreativeren Problemlösungen. Fördernd<br />

und fordernd tätig zu sein sind Grundregeln klassischer Pädagogik.<br />

Kommunikation, Netzwerkbildung, Training und Mentoring sind<br />

Grundsätze des <strong>Diversity</strong> Ansatzes. Bildungsgrundsätze müssen aber<br />

vorgelebt und gelebt werden, um ihre Wirkung zu entfalten.<br />

AUTORINNENINFO �<br />

Mag.ª Maria Gattringer<br />

Ausbildungszentrum Wiener Rotes Kreuz<br />

www.w.roteskreuz.at/abz<br />

diversityworks LINKTIPP >><br />

Forum kultursensible Altenpflege<br />

www.kultursensible-altenhilfe.net<br />

Die Caritas der Diözese Linz hat ebenfalls ein<br />

Projekt zur kultursensiblen Altenpflege initiiert.<br />

Mehr Infos unter dem Stichwort "kultursensible<br />

Altenpflege" unter:<br />

www.dioezese-linz.at/caritas/<br />

Interkulturelle Altenpflege in Wien<br />

www.asyl.at/projekte/ergebnisbericht_inte<br />

rkulturelle_oeffnung.pdf<br />

Lebensarbeitszeitgestaltung in der Altenpflege<br />

- Handlungsleitfaden für eine alternsgerechte<br />

Personalpolitik<br />

www.demotrans.de/documents/BR_DE_BR8.pdf<br />

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