11.2 Norddeutschland
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U. Schoknecht, J. Möller, D. Nösler, J.-P. Schmidt, <strong>Norddeutschland</strong><br />
Abb. 23. Urnengrab in Steinschutz (Schoknecht u.<br />
Möller 1998, Abb. 16).<br />
gangsphase zwischen Körper- und Brandbestattung wie sie beispielsweise in Thürkow, Ldkr.<br />
Güstrow, entdeckt wurden. Es wird nämlich zunächst auch noch für die Brandgräber ein<br />
Grabbau in Körpergröße angelegt und der aus dem Scheiterhaufen aufgelesene Leichenbrand<br />
im Baumsarg oder auf der gepflasterten Steinfläche lang ausgestreut - mitsamt den<br />
nunmehr häufig weitgehend zerstörten und durchglühten Bronzebeigaben. Der Grabraum<br />
wird aber stetig verkleinert, bis sich dann die Sitte, den auf dem Scheiterhaufen verbliebenen<br />
Leichenbrand samt der durchgeglühten Ausrüstungsgegenstände in Urnen zu sammeln und<br />
beizusetzen, durchsetzt. Dadurch, dass zumindest ein Teil der Beigaben mit auf dem Scheiterhaufen<br />
verbrannt wurde, sind nun bisweilen auch Objekte aus Knochen oder Geweih konserviert.<br />
Die Sitte des Steinschutzes bleibt erhalten, doch statt einen Baumsarg mit Steinen<br />
zu überhügeln, wird nunmehr meist nur die Urne in einem Steinschutz beigesetzt (Abb. 23).<br />
Neben Rollsteinpackungen kommen immer häufiger auch kleine Kisten aus plattigem Gestein<br />
vor.<br />
Entsprechend der geringeren Dimension des Grabes werden die Grabhügel nun immer kleiner,<br />
sind aber immer noch durch Steinkreise eingefasst. Erhalten sind diese Hügel meist nur<br />
Abb. 24. Groß Siemz, Ldkr. Nordwestmecklenburg. Gräberfeld mit jungbronzezeitlichen<br />
Kleinhügeln (blau), zwischengelagerten Flachgräbern (grau) und Branderdegruben (schwarz)<br />
(Autobahn 2005, S. 65 Abb. 2).<br />
Kapitel <strong>11.2</strong> – Aktualisierung – Seite 16