11.2 Norddeutschland
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VLA – Handbuch der Grabungstechnik, Aktualisierung 2011<br />
Abb. 27. Vechta, Ldkr. Vechta. Gräberfeldplan mit bronzezeitlichen Kreis- und Schlüssellochgräben<br />
(Eckert 2004, 385, Abb. 1).<br />
In der vorrömischen Eisenzeit wird weiterhin vornehmlich in Urnengräbern bestattet. Aus<br />
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind zahlreiche Friedhöfe<br />
dieser Zeit überliefert. Die Gräberfelder von Jastorf, Seedorf und Ripdorf wurden namengebend<br />
für bestimmte Zeitstufen der vorrömischen Eisenzeit, das Erste sogar für die Jastorf-<br />
Kultur. Die Zahl der Bestatteten auf einem Gräberfeld ist recht unterschiedlich, doch muss<br />
einschränkend bemerkt werden, dass nur wenige Bestattungsplätze komplett ergraben wurden.<br />
Die Anzahl der begrabenen Individuen kann in die Tausende gehen. Auf dem Gräberfeld<br />
bei Mühlen Eichsen, Ldkr. Nordwestmecklenburg, scheinen ca. 5000 Menschen beerdigt<br />
worden zu sein. Dabei kommt neben den charakteristischen Steinpflastern ein umfangreiches<br />
Spektrum an Grabformen wie Urnen- und Brandschüttungsgräber ohne und mit unterschiedlichstem<br />
Steinschutz vor (Abb. 28-29). Auf dem gesamten Gräberfeldareal gibt es keine<br />
Überschneidung der Gräber. Dies legt nahe, dass auch hier die Gräber während der vorrömischen<br />
Eisenzeit obertägig gekennzeichnet waren.<br />
Kapitel <strong>11.2</strong> – Aktualisierung – Seite 19