11.2 Norddeutschland
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U. Schoknecht, J. Möller, D. Nösler, J.-P. Schmidt, <strong>Norddeutschland</strong><br />
Kapitel <strong>11.2</strong> – Aktualisierung – Seite 50<br />
Abb. 67. Niederungsburg. Rundwall mit<br />
Tor, Wassergraben und Innenbebauung<br />
(Schoknecht u. Möller 1998, Abb. 35).<br />
ein Suburbium, gehören, das teilweise umwallt war wie in Oldenburg, Kr. Ostholstein, oder<br />
auch weitgehend unbefestigt wie in Glienke, Ldkr. Mecklenburg-Strelitz, wo jüngst eine Vorburgsiedlung<br />
großflächig untersucht werden konnte und umfangreiche Nachweise für Handel<br />
und Handwerk erbrachte. Es gibt auch dreigliedrige Burgen, d.h. ein Kernwerk mit zwei vorgelagerten<br />
Burgen (Abb. 68).<br />
Der Wallaufbau der slawischen Burgen ist äußerst vielfältig. Aus altslawischer Zeit kennen<br />
wir Wälle, die mit Findlingen verstärkt waren. Ausgrabungen haben zwei verschiedene Wallkonstruktionen<br />
erbracht. Zum einen bestanden die Wälle im Kern aus verzimmerten Kastenkonstruktionen,<br />
die mit Sand und Erde aufgefüllt wurden, so dass stabile Wälle von bis zu<br />
10 m Höhe und 25 m Breite keine Seltenheit waren. Eine Spezialisierung dieses Aufbaus<br />
kennen wir aus Behren-Lübchin, Ldkr. Güstrow, wo die Kästen aus senkrecht gestellten<br />
Holzplanken errichtet und am oberen Ende verspannt wurden, sodass sie dem Druck der<br />
eingelagerten Erdmassen standhalten konnten. Zum anderen gibt es den Wallaufbau mit<br />
waagerechten Rundhölzern an der Außenfront, die durch große, tief in den Wall hineinreichende<br />
Asthaken in ihrer Lage fixiert wurden. Der Druck des Walles auf diese langen Haken<br />
Abb. 68. Spornburg. Hauptburg<br />
mit Vorburgen (Schoknecht u.<br />
Möller 1998, Abb. 36).