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11.2 Norddeutschland

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VLA – Handbuch der Grabungstechnik, Aktualisierung 2011<br />

Abb. 44. Kessin, Ldkr. Demmin. Jungbronzezeitlicher Hausgrundriss während der Ausgrabung<br />

(LaKD MV).<br />

hin durch zweischiffige Langhäuser gekennzeichnet, doch gibt es fortan neben den Langhäusern<br />

auch fast immer Nebengebäude – zumeist in Gestalt einfacher Speicherbauten, seltener<br />

aber auch als kleinere zweischiffige Nebengebäude.<br />

Eines der am besten erhaltenen Gebäude wurde in Gützkow, Ldkr. Ostvorpommern, entdeckt.<br />

Es handelt sich um ein 23 x 6 m großes, Nordnordwest-Südsüdost ausgerichtetes<br />

Haus der Periode IV/V. Der Grundriss ist zweischiffig aufgebaut und umfasst 68 Pfostengruben,<br />

die im Wandverlauf sehr eng stehen und mehrere Eingangsbereiche erkennen lassen.<br />

Ansonsten ließ sich keine Innengliederung, z. B. Querriegel oder die Abteilung von Viehboxen,<br />

ermitteln. Allerdings fanden sich im nördlichen Drittel des Hauses Hinweise auf eine<br />

Feuerstelle. Des Weiteren lag dort eine Vorratsgrube innerhalb, eine weitere unmittelbar außerhalb<br />

des Hauses.<br />

Eine stärkere Innengliederung zeigt sich bei den Häusern von Wüsteney, Ldkr. Nordvorpommern,<br />

die mittels 14 C-Analyse der Periode VI zugewiesen wurden (Abb. 45). Auch sie<br />

sind zweischiffig konstruiert und haben eng stehende Wandpfosten, doch besitzen sie im Innern<br />

außerdem mehrere massive Querriegel, die offenbar nicht nur einen Teil der Dachlast<br />

aufnahmen, sondern auch den Innenraum des Hauses gliederten.<br />

Zweischiffige Grundrisse sind für die Bronzezeit auch aus Skandinavien, Niedersachsen und<br />

den Niederlanden bekannt, doch kommen sie dort dann fast ausschließlich während der frühen<br />

und vereinzelt der älteren Bronzezeit vor. Während der jüngeren Bronzezeit finden sich<br />

zweischiffig konstruierte Langhäuser nur noch in Mecklenburg-Vorpommern sowie den südwestlich<br />

anschließenden Teilen Niedersachsens und Brandenburgs. In diesen Regionen hat<br />

sich das dreischiffige Wohn-Stall-Haus erst deutlich später durchgesetzt. Nur im äußersten<br />

Kapitel <strong>11.2</strong> – Aktualisierung – Seite 33

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