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11.2 Norddeutschland

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VLA – Handbuch der Grabungstechnik, Aktualisierung 2011<br />

Abb. 61. Altenau, Ldkr. Goslar. Mittelalterliche Wegespuren (Klappauf/Linke 2004, 185 Abb.<br />

2).<br />

gen bis in die Gegenwart. Hierdurch können die oftmals nur spärlich vorhandenen Schriftquellen<br />

aus der Frühzeit der Städte wertvoll ergänzen werden.<br />

Mit der Seßhaftwerdung des Menschen ist auch mit dem Vorhandensein von Wegen und<br />

Pfaden zwischen den Ansiedlungen zu rechnen. Seit dem Beginn der Moorausbreitung im<br />

Neolithikum wurden hölzerne Wege zur Überwindung dieser Hindernisse angelegt. Sie bestanden<br />

aus Bohlen mit Unterkonstruktionen oder auch aus einfachen Reisiglagen. Im<br />

Randbereich von Wurten der römischen Kaiserzeit und des frühen Mittelalters konnten vereinzelt<br />

Brücken über angrenzende Priele beobachtet werden (Elisenhof und Eiderstedt, Kr.<br />

Nordfriesland). Sie geben Hinweise auf den ehemaligen Wegeverlauf. Stege an den Wurten<br />

(Feddersen Wierde, Ldkr. Cuxhaven; Hatzum-Boomborg, Ldkr. Leer) belegen gleichzeitig die<br />

Bedeutung der gezeitenbeeinflussten Wasserläufe als Verkehrswege. Eingeschnittene Wegespuren<br />

oder Hohlwege (Abb. 61), die wohl mindestens aus dem Mittelalter stammen, lassen<br />

sich vielfach auch heute noch im Gelände nachweisen. Eindrucksvolle Einblicke in die<br />

Entwicklung der Straßen erlauben oftmals Aufschlüsse in den Altstadtkernen, wo Überreste<br />

der ehemaligen Wege z. T. mehrlagig übereinander auftreten können.<br />

Dem Siedlungswesen zuzurechnen sind die Befestigungen. Schon im Neolithikum gibt es<br />

einzelne befestigte Siedlungen sowohl im Tiefland wie auf den Höhen und in Tallagen des<br />

Berglandes. Als erstes ist das bereits erwähnte bandkeramische Erdwerk von Esbeck, Ldkr.<br />

Helmstedt, zu nennen, das Teile eines Wohnplatzes auf ca. 1,7 ha umschloss. Jünger sind<br />

durch Palisadengräben befestigte Siedlungen der Rössener Kultur, wie sie aus Schöningen,<br />

Ldkr. Helmstedt, sowie Obernjesa und Großenrode, beide Ldkr. Göttingen, bekannt sind. Der<br />

Kapitel <strong>11.2</strong> – Aktualisierung – Seite 45

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