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städtestrategien gegen armut und soziale ausgrenzung

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Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

• andererseits auf die politische <strong>und</strong> verwaltungsgemäße Verankerung, d.h. auf das<br />

Element eines Experiments für eine breiter angelegte Verwaltungsmodernisierung resp.<br />

die Gestaltung der „neuen Planungskulturen“ im Kontext des Überganges zur<br />

Governance.<br />

Im europäischen Kontext zeigt sich deutlich, dass für den Erfolg von Quartiersmanagement-<br />

Modellen <strong>und</strong> anderen lokalen Strategien <strong>gegen</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung <strong>und</strong> Armut<br />

ausschlaggebend ist, welcher politische Stellenwert den allgemeinen Dezentralisierungs- <strong>und</strong><br />

Partizipationsmaßnahmen eingeräumt wird. Eine wichtige Erkenntnis aus den Länderstudien ist,<br />

dass ein Quartiersmanagement als Bestandteil einer Dezentralisierung von<br />

Verwaltungsaufgaben nur dann erfolgreich ist, wenn<br />

• ausreichend finanzielle Mittel <strong>und</strong> ein entsprechender Zeithorizont bereitgestellt,<br />

• Entscheidungskompetenzen klar definiert <strong>und</strong><br />

• die quartiersbezogenen Umsetzung unabhängig <strong>und</strong> fachlich professionell durchgeführt<br />

wird sowie in übergeordnete Strategien eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lokal verankert sind.<br />

Als Bestandteil einer weiter gefassten Verwaltungsmodernisierung werden mit dem<br />

Quartiersmanagement immer wieder die folgenden Punkte eingefordert <strong>und</strong> angemahnt:<br />

• Eindeutige positive politische Entscheidung für das Programm resp. die Pilotprojekte,<br />

• klare Zielfestlegung <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en eine Festlegung der Erfolgsindikatoren,<br />

• Fachabteilungen übergreifende Ansätze <strong>und</strong> Finanzierung,<br />

• Verwaltungsebenen übergreifende Kooperation,<br />

• inter- <strong>und</strong> transdisziplinäre Zugangsweisen,<br />

• kooperierendes Einbeziehen der zivilgesellschaftlichen Strukturen, der „Betroffenen“ <strong>und</strong><br />

• Einbeziehen der Wirtschaft (‚corporate social responsibility’).<br />

3.5.3 Empfehlungen für Wien<br />

Aus dem Vergleich mit den europäischen Ländern wird deutlich, dass in Wien derzeit auf Basis<br />

einer gut eingeführten Institution, den Wiener Gebietsbetreuungen, <strong>und</strong> weiteren lokalen<br />

Ansätzen <strong>und</strong> Vernetzungsr<strong>und</strong>en erste Ansätze zu einem Quartiermanagement ausprobiert<br />

werden. Im Rahmen der von der EU finanzierten Programme wie URBAN II <strong>und</strong> Zielgebiet 2<br />

konnten die ersten Impulse gesetzt werden. Allerdings hat die Stadt dieses Potenzial<br />

(insbesondere bei URBAN II) nur ansatzweise genutzt.<br />

Die Defizite befinden sich dabei weniger auf der Umsetzungsebene, wo die Stadt auf eine breite<br />

Erfahrung vieler Institutionen zurückgreifen kann, sondern vor allem auf der strategischen<br />

Ebene, wo die damit verb<strong>und</strong>enen Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen für einen Beitrag zur<br />

Verwaltungsmodernisierung bisher nicht erkannt worden sind.<br />

Die Stadt muss sich daher entscheiden, ob sie ihre Strategie der Vergangenheit weiter<br />

fortführen möchte <strong>und</strong> das bewährte Instrument der Gebietsbetreuungen schrittweise durch den<br />

Ausbau der Aufgaben weiter entwickelt, oder ob sie einen qualitativ anderen Schritt in Richtung<br />

83<br />

QuartiersmanagementP<br />

P machen will.<br />

83<br />

TP<br />

PT In<br />

der Literatur werden die sehr viel weiter reichenden Ansätze dahingehend kritisiert, den Begriff<br />

„Management“ für diese doch eingeschränkte Steuerungsaufgabe heranzuziehen; ein diesem Begriff<br />

angemessenen Ansatz sollte die Kontrolle über alle Ressourcenströme im Quartier sichern, also<br />

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