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städtestrategien gegen armut und soziale ausgrenzung

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Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

So verwendet die BUWOG-Wohnungsbaugesellschaft den Begriff „Quartiersmanagement“ im<br />

Sinne von ‚facility management’, indem sie darunter die Kontakte zwischen K<strong>und</strong>Innen <strong>und</strong><br />

Bauträgerin über Informationsabende, Anregungen zur Bildung einer Gemeinschaft zwischen<br />

den neu einziehenden MieterInnen <strong>und</strong> MieterInnenbetreuung <strong>und</strong> haushaltsnahe<br />

Dienstleistungen versteht; während die Stadt Wien unter „Gebietsmanagement“<br />

82<br />

(Arnethgasse, KDAG <strong>und</strong> Liesinger BrauereiP<br />

P) alle jene Aufgaben versteht, die bei einer<br />

Projektentwicklung nicht über die Flächenwidmung- <strong>und</strong> Bebauungsplanung geregelt werden<br />

können (eine so genannte „begleitende Stadtteilentwicklung“, die eigentlich mehr eine<br />

„begleitende Projektentwicklung“ ist). Hierunter finden sich komplexere Governance-Ansätze,<br />

die parallel zu den traditionellen Planungsabläufen AkteurInnen wie AnrainerInnen, Fachleute<br />

<strong>und</strong> die Bezirksverwaltungen stärker in die Projektentwicklung einbinden <strong>und</strong> die das<br />

Zusammenspiel mit der Verwaltung Projekt bezogen neu organisieren.<br />

Die Einbeziehung der Bevölkerung <strong>und</strong> der Gewerbetreibenden beschränkt sich bei diesen<br />

„Gebietsmanagementprojekten“ auf verstärkte <strong>und</strong> kontinuierliche Information über den<br />

Planungsprozess <strong>und</strong> Ideen-Inputs sowie auf in einen Fachbeirat entsendete BürgerInnen<br />

(KDAG). Die Bezirksvertretungen werden dabei über flexiblere Formen der Beteiligung bei<br />

Entscheidungen eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Daneben wird mit dem so genannten „Baublockmanagement“ „Stadterneuerung in öffentlichprivater<br />

Partnerschaft“ angestrebt.<br />

Im Antrag der Stadt Wien zur Gemeinschaftsinitiative Urban II (Laufzeit 2002-2006) aus dem<br />

Jahr 1999 ist die Einrichtung eines „Stadtteilmanagements“ als Leitprojekt aufgeführt. Mit Hilfe<br />

dessen sollte die Ansiedlung von innovativen Unternehmen, die Flächenentwicklung, ein<br />

Upgrading, die Verdichtung der Wirtschaftsnutzung <strong>und</strong> ein Standortmarketing sowie eine<br />

Imagebildung über die Koordination von Prozessen erreicht werden. Dazu sollte das<br />

„Stadtteilmanagement“ als niedrig schwellige Anlaufstelle dienen, durch Beschäftigungs- <strong>und</strong><br />

Qualifizierungsprojekte die berufliche Weiterentwicklung insbesondere von Jugendlichen<br />

ermöglichen, die Kommunikation im Quartier fördern <strong>und</strong> Projekte zur Integration von<br />

ZuwanderInnen <strong>und</strong> Flüchtlingen entwickeln.<br />

In der Ergänzung zur Programmplanung aus dem Jahr 2003 wird nur noch die<br />

wirtschaftsorientierte Entwicklung des Gebietes erwähnt. De facto wurde bis heute jedoch noch<br />

kein „Stadtteilmanagement“ eingerichtet, weil trotz längerer magistratsinterner Versuche die<br />

nationale Kofinanzierung nicht gesichert werden konnte <strong>und</strong> kein ausreichendes politisches<br />

Interesse an dem Projekt bestand. Da dieses Konzept dem international üblichen<br />

Quartiersmanagement sehr nahe kommt, ist es umso bedauerlicher, dass die Stadt die Chance,<br />

solche Einrichtungen frühzeitig zu etablieren, nicht nutzt.<br />

Vor allem die <strong>soziale</strong> <strong>und</strong> die Stadterneuerungsseite von „Quartiersmanagement“ wird im<br />

derzeit (Projektlaufzeit von 2002 bis Ende 2005) im Rahmen der Zielgebiet-2-Förderung der EU<br />

im 2. <strong>und</strong> 20. Wiener Gemeindebezirk laufenden Pilotprojekt „Grätzelmanagement“ betont.<br />

Ziel des Pilotprojekts ist die Verbesserung der <strong>soziale</strong>n, kulturellen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Bedingungen im Projektgebiet. Angestrebt sind neben der Aktivierung der Bevölkerung <strong>und</strong> der<br />

Gewerbetreibenden auch Maßnahmen zur Förderung des Arbeitsmarktes, der lokalen<br />

Wirtschaft, der Qualifizierung der Wohnbevölkerung <strong>und</strong> des kulturellen Angebots. Darüber<br />

hinaus soll das Pilotprojekt Impulse für Verwaltungsmodernisierung geben (stärkere Delegation<br />

82<br />

TP<br />

PT Alle<br />

drei Projekte beziehen sich auf die Entwicklung ehemals industriell genutzter Standorte (zwei Brauereien <strong>und</strong><br />

eine Kabel- <strong>und</strong> Drahtfabrik), die zu gemischten Wohn-, Arbeits- <strong>und</strong> Kulturstandorten entwickelt werden.<br />

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