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städtestrategien gegen armut und soziale ausgrenzung

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Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

sollen:<br />

• Innerstädtische oder innenstadtnahe Quartiere mit einer schlechten Bausubstanz <strong>und</strong><br />

schlechter Umweltqualität<br />

• Großsiedlungen<br />

Infrastruktur.<br />

mit fehlender Nutzungsmischung <strong>und</strong> unzureichender <strong>soziale</strong>r<br />

Die Ausweisung eines Gebietes als „Gebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf“ erfolgt<br />

aufgr<strong>und</strong> der <strong>soziale</strong>n, ökonomischen <strong>und</strong> infrastrukturellen Problemlage: Hohe Fluktuation <strong>und</strong><br />

Wanderungsverluste, hohe Arbeitslosigkeit, hohe Sozialhilfequote, hoher Anteil an<br />

MigrantInnen, <strong>soziale</strong> Konflikte <strong>und</strong> Negativimage sind dabei ausschlaggebend.<br />

Zentrales Anliegen ist die Förderung von „Bürgermitwirkung, Stadtteilleben“. Von der interministeriellen<br />

Arbeitsgemeinschaft (Argebau 1996) wird die Zielsetzung benannt: den „<strong>soziale</strong>n<br />

Verb<strong>und</strong> wieder herstellen“, „vorhandene örtliche Potentiale stärken“ <strong>und</strong> „Bewohner<br />

motivieren“. Die Aufgaben einer Förderung von „Lokaler Wirtschaft, Arbeit, Beschäftigung“ soll<br />

durch Projekte der Public-Private Partnerships (ppp) sowie Social Sponsoring erfolgen. In den<br />

Quartierszentren ist die Aufgabe eines Stadtmarketings <strong>und</strong> der Förderung von<br />

Nutzungsmischung zentral. Das hauptsächliche Problem wurde darin gesehen, dass die<br />

„ethnische Vielfalt der Bewohner droht, die Integrationskraft der Bewohner zu überfordern“. Es<br />

gehe daher darum, das Wohnungsangebot um fehlende Wohnungstypen (Eigentum,<br />

Wohngemeinschaften) zu erweitern <strong>und</strong> eine gezielte Belegungspolitik durchzuführen, wobei<br />

beispielsweise Sonderregelungen bei der Wohnungsbelegung festzulegen sind.<br />

Weiter wird gefordert, dass ein „gebündelter <strong>und</strong> zielgenauer Einsatz aller verfügbaren<br />

Ressourcen“ vorgenommen wird, eine „enge Kooperation der betroffenen Fachressorts<br />

organisatorisch“ sichergestellt wird. Die Einrichtung eines leistungsfähigen<br />

Stadtteilmanagements mit einem Erfahrungsaustausch, Erfolgskontrolle <strong>und</strong> Begleitforschung<br />

wird empfohlen (vgl. Argebau 1996).<br />

Döhne & Walter (1999: 26) betonen, dass sie sich von dem neuen Programm<br />

„Beschäftigungsimpulse sowie <strong>soziale</strong>, ökologische <strong>und</strong> politische Impulse“ erhoffen. Durch den<br />

integrativen Einsatz verschiedener Politikfelder – auf Ebene des B<strong>und</strong>es wurde dies durch die<br />

Verräumlichung des Programms „Entwicklung <strong>und</strong> Chancen junger Menschen in <strong>soziale</strong>n<br />

Brennpunkten“ (E&C) des B<strong>und</strong>esministeriums für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend<br />

beispielhaft vorgeführt.<br />

Strukturmerkmale der aktuellen Stadtentwicklungspolitik in Deutschland<br />

Dem Programm „Soziale Stadt“ liegt ein „Appellcharakter“ zugr<strong>und</strong>e. Der Appellcharakter<br />

besteht darin, die unterschiedlichen staatlichen Ebenen <strong>und</strong> AkteurInnen in neue<br />

Aushandlungsprozesse einzubeziehen <strong>und</strong> ein kooperatives Handeln einzufordern. Diese<br />

neuen Kooperationsformen haben zum Ziel, eine Ressourcenbündelung auf B<strong>und</strong>es-, Landes-<br />

<strong>und</strong> kommunaler Ebene zu erreichen. In vielen Ländern wurden dafür interministerielle<br />

Arbeitsgruppen von den jeweiligen Landesregierungen eingesetzt. Doch der entscheidende Ort<br />

für die Ressourcenbündelung ist die kommunale Ebene. Dort bezieht sich die Bündelung meist<br />

auf die traditionellen Felder der Städtebauförderung, der Wohnungsbauförderung, des<br />

Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes <strong>und</strong> der Arbeitsverwaltung (Löhr 2002: 17).<br />

Ein weiteres Strukturmerkmal des neuen Politikansatzes ist der Versuch, auch nicht-staatliche<br />

Ressourcen in die Revitalisierung der benachteiligten Gebiete zu lenken. Dabei spielt die Idee<br />

des Public-Private Partnerships eine wesentliche Rolle. Gerade die Wohnungsunternehmen<br />

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