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städtestrategien gegen armut und soziale ausgrenzung

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Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

• die Verwaltungsstrukturen sollten flexibler gehandhabt werden <strong>und</strong><br />

• weitere Dezentralisierungsschritte überlegt werden.<br />

• Dabei sollte nicht nur auf betriebswirtschaftliches Kalkül abgezielt werden, es sollte viel<br />

mehr sichergestellt werden, dass die <strong>soziale</strong>n Ziele angemessen beachtet werden.<br />

• Durch regelmäßige Evaluierungen der <strong>soziale</strong>n Auswirkungen der Veränderungen (von<br />

outsourcing, Dezentralisierung, Verwaltungsmodernisierung),<br />

• durch Schulungen <strong>und</strong> Fortbildung des Personals,<br />

• <strong>und</strong> durch die Neu-Verteilung der Verantwortung,<br />

• kann aus Fehlern <strong>und</strong> Rückschritten gelernt werden <strong>und</strong><br />

• es ist somit die Voraussetzung für ein lokal geb<strong>und</strong>enes ‚capacity building’ gegeben.<br />

3.4 STADTERNEUERUNGS- UND WOHNUNGSPOLITIK<br />

3.4.1 Wohnungs- <strong>und</strong> Stadterneuerungspolitik in Wien<br />

Die Wohnungspolitik ist einer derjenigen Regulationsbereiche, die in Österreich in weiten Teilen<br />

71<br />

auf der Länder- <strong>und</strong> kommunalen EbeneTP<br />

PT entschieden werden. Da der Zugang zum<br />

Wohnungsmarkt <strong>und</strong> die Wohnungsversorgung zudem einen bedeutenden Einfluss auf die<br />

Folgewirkungen von Einkommens<strong>armut</strong> haben, ist die Wohnungspolitik ein zentrales<br />

städtisches Politikfeld bei der Bekämpfung von Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong>r Ausgrenzung. Für die<br />

Beurteilung der <strong>soziale</strong>n Effekte der Wiener Wohnungspolitik ist daher die Frage bedeutsam, ob<br />

<strong>und</strong> mittels welcher städtischen Steuerungsinstrumente die Wiener Wohnungspolitik einen<br />

Beitrag zur Wohnungsversorgung <strong>und</strong> damit zur Integration von Armen <strong>und</strong> Armutsgefährdeten<br />

leistet.<br />

Wohnungspolitik in Wien<br />

Wohnungspolitik hatte in Wien immer mehrere Zielsetzungen <strong>und</strong> Motive: Sie hatte einerseits<br />

ausgeprägte wirtschaftspolitische Zielsetzungen im Rahmen einer keynesianischen,<br />

antizyklischen Wirtschaftssteuerung. Diese wurde zunächst durch die Wohnbautätigkeit der<br />

Gemeinde Wien selbst <strong>und</strong> dann zunehmend durch verschiedene Modelle <strong>und</strong> Regelungen im<br />

Rahmen der Wohnbauförderung betrieben.<br />

Sehr bedeutsam waren in Wien immer auch die sozialpolitischen Ziele der Wohnungspolitik.<br />

Besonders bekannt sind zwei Modelle: Das eine ist der Wiener Kommunale Wohnungsbau, der<br />

in den 1920er Jahren als sozialistisches Sozialreformprojekt begann. Diese Zeit <strong>und</strong> ihre<br />

Wohnbautätigkeit mit 65.000 Wohnungen zwischen 1919 <strong>und</strong> 1934 legten den Gr<strong>und</strong>stein für<br />

die heutige Situation. Wien besitzt <strong>und</strong> verwaltet als „größter Hausbesitzer Europas“ auch heute<br />

noch ca. 230.000 Wohnungen. Das zweite bekannte wohnungspolitische Instrument der Stadt<br />

Wien das Wiener Modell der bewohnerorientierten „Sanfte Stadterneuerung“. Beide Modelle<br />

verbindet ein dezidiert <strong>soziale</strong>r Anspruch. Ein weiteres wichtiges stabilisierendes Element der<br />

Wohnungspolitik war lange Zeit die (national geregelte) Mietengesetzgebung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der erwartbaren Armutsentwicklung <strong>und</strong> der äußeren Rahmenbedingungen<br />

(steigende Einstiegsmieten <strong>und</strong> zunehmende Unsicherheit durch Befristungen aufgr<strong>und</strong> der<br />

Liberalisierung des Mietrechts), ist Wien heute in einer Situation, in der die Bedeutung des<br />

71<br />

TP<br />

PT TIn<br />

zwei bedeutenden Bereichen Aspekten der Wohnungspolitik hat Wien keinen direkten Einfluss: in der<br />

Mietengesetzgebung <strong>und</strong> in der Höhe der B<strong>und</strong>esmittel für Wohnbauförderung.T<br />

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