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städtestrategien gegen armut und soziale ausgrenzung

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Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

eigenen <strong>und</strong> anderen Politikfeldern in ihrer Negativwirkung auf die Zunahme von <strong>soziale</strong>r<br />

Polarisierung, Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong>r Ausgrenzung abgeschätzt werden können.<br />

• Die Gestaltung des öffentlichen Raumes sowie die Partizipation bei diesen Entscheidungen<br />

sind wichtige Aufgaben im Hinblick auf die Sozialverträglichkeit.<br />

3.6 PARTIZIPATION<br />

3.6.1 Partizipation in Wien<br />

Seit einigen Jahren ist die Anzahl von BürgerInnenbeteiligungsverfahren in Wien deutlich<br />

gestiegen. Diese finden einerseits im Rahmen von Verkehrsprojekten, verb<strong>und</strong>en mit<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen <strong>und</strong> Strategischer Umweltprüfung (Verlängerung U1, U2,<br />

SUPer NOW) so wie im Rahmen allgemeiner verkehrspolitischer Fragestellungen (Mobil in<br />

Wien, Masterplan Verkehr 2003) oder als Einzelprojekte (Verkehrskonzept Hütteldorf) statt.<br />

Darüber hinaus gibt es auf der Ebene der Stadtteilentwicklung eine Reihe von BürgerInnenbeteiligungsprojekten,<br />

die entweder als Einzelprojekte (Aufwertung des Brunnen-viertels,<br />

Beteiligungsverfahren zum Zimmermannplatz, Zielgebiet Gürtel) im Rahmen Lokaler Agenda 21<br />

oder im Rahmen von EU-Projekten (URBAN (Beteiligungsverfahren Yppenplatz), im Zielgebiet<br />

2 im 2. <strong>und</strong> 20. Bezirk (Grätzelmanagement)) laufen.<br />

Die vielen Beteiligungsprojekte zeigen, dass in Wien keineswegs – wie oft kritisiert - ein<br />

„beteiligungsmüdes oder beteiligungsfeindliches Klima“ herrscht. In vielen Beteiligungsprozessen<br />

war die die Partizipations- <strong>und</strong> Kooperationsbereitschaft bei allen Beteiligten durchwegs<br />

hoch, das Arbeitsklima gut, die Ergebnisse wurden vielfach konsensual erzielt.<br />

Dennoch gibt es einige gr<strong>und</strong>sätzliche Herausforderungen für Beteiligungsprozesse in<br />

Wien:<br />

Bei der Mobilisierung wird vielfach zu sehr auf Standardmittel wie Postwurfsendungen <strong>und</strong><br />

Anzeigen in Bezirkszeitungen gesetzt. In den Fällen, in denen dies die vorrangigen<br />

Mobilisierungsmittel sind, ist die Anzahl der mobilisierten Menschen meist eher gering <strong>und</strong><br />

sozial sehr selektiv. In Vierteln, bei denen bereits häufiger Beteiligungsverfahren stattgef<strong>und</strong>en<br />

haben <strong>und</strong> in denen auch Ergebnisse umgesetzt wurden, werden mehr Menschen erreicht<br />

(Viertel um den Brunnenmarkt). Wird die Mobilisierung durch eine Vor-Ort-Institution wie eine<br />

Gebietsbetreuung durchgeführt oder von diesen ergänzt, so werden deutlich mehr Menschen<br />

erreicht. Die Ergebnisse bei der Mobilisierung von MigrantInnen sind bisher nicht sehr gut. Dies<br />

liegt auch daran, dass meist nicht ausreichend auf diese Gruppe zugegangen <strong>und</strong> deren<br />

kulturellen Gewohnheiten berücksichtigt werden.<br />

Eine große Herausforderung bei vielen Beteiligungsprozessen in Wien ist die Beteiligung von<br />

Politik <strong>und</strong> Verwaltung. Innerhalb der Verwaltung besteht ein großes Bedürfnis nach<br />

Kooperation <strong>und</strong> Abstimmung in Bezug auf die jeweiligen Projekte, die in den regulären<br />

Verwaltungsabläufen zu kurz kommen. In manchen Beteiligungsprozessen wurde mit großem<br />

Erfolg <strong>und</strong> mit hoher Zufriedenheit dafür ein zusätzliches institutionelles Gremium eingeführt<br />

(Steuerungsgruppe). Die adäquate Einbindung der bezirklichen Ebene ist in Wien eine<br />

besondere Herausforderung (s. Dezentralisierung).<br />

Der Übergang von der Planungsphase mit BürgerInnenbeteiligung zur Umsetzungsphase<br />

<strong>und</strong> Fertigstellung eines Projekts verläuft häufig unbefriedigend, da der zur Bevölkerung oder<br />

den VertreterInnen aufgebaute Kontakt (Information über das Geschehen <strong>und</strong> Vermittlung von<br />

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