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städtestrategien gegen armut und soziale ausgrenzung

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Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

von Entscheidungen nach unten <strong>und</strong> außen, stärkere Einbindung solcher Governance-Ansätze<br />

in die regulären Verwaltungsstrukturen).<br />

Das Pilotprojekt „Grätzelmanagement“ ist bei den lokalen Gebietsbetreuungen angesiedelt.<br />

Projektträger ist der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF), ProjektpartnerInnen sind die<br />

für die Gebietsbetreuungen zuständige MA 25 <strong>und</strong> das Wissenschaftszentrum Wien, das die<br />

Evaluation finanziert <strong>und</strong> als wissenschaftliche Begleiteinrichtung tätig ist. Wie auch die<br />

Evaluation bestätigt, sind die Ziele der Aktivierung der Bevölkerung <strong>und</strong> die partizipative<br />

Stadtteilentwicklung in dem Projekt bisher recht gut gelungen. Dennoch gibt es einige<br />

Kritikpunkte, insbesondere an der strategischen Verantwortung der Stadt (vgl. auch: Steiner et<br />

al. 2003):<br />

• Ein Projekt dieser Komplexität müsste als horizontal integrierter Ansatz von mehreren<br />

Einrichtungen der Stadt Wien getragen werden. Stattdessen<br />

o konnten zur Antragstellung mit dem WWFF <strong>und</strong> der MA 25 nur zwei Institutionen<br />

gewonnen werden. Weitere gewünschte institutionelle PartnerInnen wären der<br />

Wiener Integrationsfonds (WIF), die Geschäftsgruppen Soziales <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung, der Wiener ArbeitnehmerInnen Fonds (WAFF) <strong>und</strong> die<br />

•<br />

Wirtschaftskammer Wien gewesen. Diese schmale Basis hat sich auch während der<br />

Laufzeit des Projekts nicht verbreitern lassen (vgl. Steiner et al. 2003: 25, 29).<br />

o Selbst diese schmale Basis ist brüchig, denn die Verankerung des Projekts wird auch<br />

innerhalb der beteiligten Institutionen als nicht ausreichend angesehen (vgl. Steiner et<br />

al. 2003: 25, 33).<br />

Die Herausforderungen an die GrätzelmanagerInnen <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Komplexität der Aufgaben sowie der administrative Aufwand des Pilotprojektes (auch<br />

aufgr<strong>und</strong> der EU-Förderung), wurden eindeutig unterschätzt.<br />

o Die Stellen der QuartiersmanagerInnen wurden nicht ausgeschrieben <strong>und</strong> an einem<br />

oder mehreren notwendigen Qualifikationsprofilen orientiert, sondern erfolgten „per<br />

Entsendung der ProjektpartnerInnen“ bzw. über „Intervention der Bezirkspolitik“.<br />

o Folgerichtig wurden im Zuge der Evaluation vor allem Kompetenz- <strong>und</strong><br />

Qualifikationsmängel bei den GrätzelmanagerInnen insbesondere in den Kern-<br />

Kompetenzen dieser Aufgabe, nämlich in den Bereichen Entwicklung von beruflichen<br />

Qualifikationsprojekten, wirtschaftliche Kompetenzen <strong>und</strong> Managementqualitäten<br />

sowie in der „Projektsteuerung“ oder dem „Projektmanagement“ festgestellt (vgl.<br />

Steiner et al. 2003: 26, 37).<br />

o Die Zeitbudgets für das Grätzelmanagement sind nicht ausreichend (vgl. Steiner et al.<br />

2003: 38).<br />

• Die zu treffenden Entscheidungen <strong>und</strong> Kompetenzen sind nicht angemessen konzipiert.<br />

o Da es keine Koordinierungsr<strong>und</strong>e der fachlich betroffenen Institutionen gibt, findet<br />

eine Kooperation auf der institutionellen Ebene kaum statt oder ist zusätzlich<br />

erschwert (vgl. Steiner et al. 2003: 27).<br />

o Dadurch ist das Ziel einer innovativen Verwaltungsentwicklung völlig in den<br />

Hintergr<strong>und</strong> getreten <strong>und</strong> hat auf diese Weise kaum eine Umsetzungschance; es fehlt<br />

gerade seitens der höheren Verwaltungsebenen ein ausreichendes Maß an<br />

Akzeptanz <strong>und</strong> Unterstützung (vgl. Steiner et al. 2003: 35).<br />

o Auf diese Weise laufen die Interessen der Gesamtstadt (wenn sie denn als solche<br />

formuliert werden) <strong>und</strong> die Bezirksinteressen häufig auseinander; von einer vertikal<br />

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