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städtestrategien gegen armut und soziale ausgrenzung

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Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

2.1.3 Stadtpolitik – Städtestrategien <strong>gegen</strong> Armut <strong>und</strong> <strong>soziale</strong> Ausgrenzung<br />

Die Geschichte der Stadtpolitik in Großbritannien beginnt in den 1930er Jahren mit den<br />

‘Regional Assistance Areas’, findet ihre Fortsetzung in der Nachkriegszeit mit den ‘New Town’ –<br />

Policies, dem ‘Urban Programm’, den ‘Inner Area’-Experimenten, gefolgt von den ‘Partnership<br />

and Programme Authority Initiatives’ der späten 1970er Jahre, von den ‘Urban Development<br />

Corporations’ sowie der ‘Estate Action’ der 1980er Jahre, <strong>und</strong> den Programmen ‘City Challenge’<br />

<strong>und</strong> ‘Single Regeneration Budget’. Gegenwärtig fußt Stadtpolitik auf dem ‘Urban White Paper’<br />

(DETR 2001), auf der ‘National Strategy for Neighbourhood Renewal’, welche federführend von<br />

der ‘Social Exclusion Unit’ (SEU 2001) durchgeführt wird, <strong>und</strong> auf dem ‘New Deal for<br />

Communities’.<br />

‘City Challenge’ (1992 – 1998)<br />

Dieses Programm wurde 1992 eingerichtet <strong>und</strong> hatte das primäre strategische Ziel, die<br />

Situation sozial benachteiligter Menschen zu verbessern, wobei die Beteiligung des privaten<br />

Sektors eine Schlüsselrolle spielen sollte. Als neues <strong>und</strong> innovativ geltendes<br />

Stadterneuerungsprogramm, das auf neuen Kooperationsformen zwischen Nationalstaat,<br />

lokalen Verwaltungen, der lokalen Bevölkerung sowie der lokalen Ökonomie fußte, wurde mit<br />

ihm das Ziel verfolgt, ökonomische <strong>und</strong> physische Revitalisierungen zu unterstützen sowie die<br />

lokale Arbeitsmarktsituation zu verbessern. Zentraler Bestandteil dieses Programms war die<br />

Einführung des ‘Wettbewerbsprinzips’. Die Kommunen sollten um die Zuweisung von<br />

nationalen Fördermittel zur Entwicklung der ‚deprived neighbourhoods’ im Rahmen von fünf<br />

Ausschreibungsr<strong>und</strong>en (die letzte war 1998) konkurrieren. Entscheidende Faktoren für die Bewertung<br />

der Anträge war die Einbindung der BewohnerInnen in den Erneuerungsprozess <strong>und</strong><br />

das Ausmaß zusätzlicher Mittel, welche die Gemeinde aus der lokalen Ökonomie lukrieren<br />

konnte. Damit sollte die Qualität <strong>und</strong> der Innovationsgehalt von beantragten Projekten erhöht<br />

werden. Die Kommunen hatten bei der Einreichung <strong>und</strong> Implementierung von Projekten die<br />

Federführung, obgleich (ähnlich wie in den Niederlanden) zentrale Vorgaben von der<br />

Zentralregierung gemacht wurden.<br />

Bei der vom ‚Department of Environment, Transport and the Regions’ in Auftrag gegebenen<br />

abschließenden Evaluation wurde als wesentlicher Erfolg die Tatsache betont, privates<br />

17<br />

Investment-Kapital für die ‚deprived areas’ bewegt zu habenTP<br />

PT. Hinter diesem Mittelwert<br />

verbergen sich jedoch sehr unterschiedliche „Erfolgs-Storys“ der Gebiete; in einigen Gebieten<br />

waren aufgr<strong>und</strong> der hohen Konzentration einkommensschwacher Haushalte <strong>und</strong><br />

niedergehender lokaler Ökonomie die zivilgesellschaftlichen, ökonomischen <strong>und</strong> administrativen<br />

Gr<strong>und</strong>strukturen <strong>und</strong> neben dem ökonomischen auch das <strong>soziale</strong> <strong>und</strong> kulturelle Kapital derart<br />

erodiert, dass die lokalen Stakeholder <strong>und</strong> Institutionen nicht in der Lage waren, die bereit<br />

stehenden Mittel abzurufen resp. angemessen einzusetzen. Das Wettbewerbsprinzip zwischen<br />

den Stadtquartieren trug daher in einigen Fällen zur Verstärkung der <strong>soziale</strong>n Exklusion<br />

insbesondere von den sozial, ökonomisch <strong>und</strong> städtebaulich besonders stark benachteiligten<br />

Gebieten bei.<br />

17<br />

TP<br />

PT Die<br />

Umwegrentabilität war recht hoch, denn ein von der öffentlichen Hand investiertes englisches Pf<strong>und</strong> bewirkte im<br />

Durchschnitt weitere 3,8 englische Pf<strong>und</strong> Investment aus der Privatwirtschaft.<br />

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