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Durch die Erfahrungen im Freizeitbereich, die Prägung in der Familie und im sozialen<br />
Umfeld ist bei den Schülerinnen und Schülern bereits ein rudimentäres Geschichts-<br />
bild vorhanden. Dieses zu ordnen und zu strukturieren sowie zu einer kritischen<br />
Auseinandersetzung mit seinen Bestandteilen anzuleiten, ist eine Aufgabe des Ge-<br />
schichtsunterrichts.<br />
Die Situation der Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 7 - 1 0 wird durch die<br />
lebenszeitliche Entwicklung entscheidend geprägt. Destabilisierung des eigenen<br />
Selbstverständnisses, emotionale Unsicherheit, oft mangelnde Konzentrationsfähig-<br />
keit und die verstärkte Infragestellung von Regeln und Normen der Erwachsenen-<br />
welt kennzeichnen diese Lebensphase. Andererseits ist in dieser Phase ein starker<br />
Zuwachs bei den kognitiven Fähigkeiten, abstraktem Denken und differenzierten<br />
Werturteilen festzustellen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge 7 und 8 erwarten einen anschauli-<br />
chen und konkreten Unterricht an überschaubaren Themen, der sich bis zum Schul-<br />
jahrgang 10 im Sinne einer altersangemessenen Progression zu komplexeren und<br />
abstrakteren Problemstellungen weiterentwickelt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erwarten vom Geschichtsunterricht Hilfestellungen, um<br />
in der unüberschaubar gewordenen Gegenwart Strukturierungs- und Argumentati-<br />
onshilfen zu bekommen.<br />
Die Aussage, daß Mädchen und Jungen unterschiedliche Zugänge zu Geschichte ha-<br />
ben, bedarf dahingehend einer Differenzierung, daß Mädchen besonders an Themen<br />
und Methoden interessiert sind, die im Geschichtsunterricht noch nicht oder wenig<br />
behandelt werden. Bei Themen wie Geschlechtergeschichte, Umweltgeschichte und<br />
Geschichte fremder Kulturen sind Mädchen stärker interessiert als Jungen. Diese In-<br />
halte sollten im Geschichtsunterricht stärker als bisher berücksichtigt werden.