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FOTOS: SHERPAS CINEMA - ALL.I.CAN, JP AUCLAIR STREET SEGMENT, REGIE: DAVE MOSSOP<br />
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„BEIM URBAN SKIING MUSST DU KREATIV<br />
SEIN UND DIR SPOTS ERARBEITEN –<br />
UND HAST WOMÖGLICH ÄRGER MIT DER POLIZEI“<br />
die Schau fel in die Hand nimmt, hat in wenigen Minuten einen<br />
kleinen Kicker in der Fußgängerzone gebaut. „Normal fahren wir<br />
im Terrain-Park auf dem Tusten“, sagt Magnus, der auch Chef<br />
des Funparks im Skigebiet am Stadtrand von Molde ist. „Vor vier<br />
Jahren haben wir zum ersten Mal Videos vom Urban Skiing gesehen.<br />
Sobald in der City genug Schnee liegt, treffen wir uns dort<br />
seitdem zur Rail-Jamsession.“<br />
Treffpunkt der Urban-Skiing-Fans ist das Internet. Die lokalen<br />
Szenen sind über den Globus verstreut, wer seine<br />
Stunts teilen möchte, tut das über YouTube oder Facebook.<br />
Ungekrönter Star: der kanadische Profi JP Auclair,<br />
der für die Skidokumentation „All.I.Can.“ mit Kameramann Dave<br />
Mossop eine Abfahrt durch die kanadische Kleinstadt Nelson<br />
filmte (siehe unten). Seine Sprünge über Autos und durch Vorgärten<br />
sind atemberaubend spektakulär – allerdings dauerten die<br />
Dreharbeiten der fünf Minuten langen Sequenz zwei Wochen.<br />
Weniger aufwendig produziert die finnische Gruppe Real-<br />
SkiFi aus Jyväskylä um Verneri Hannula (18) ihre Filme. Insgesamt<br />
haben Verneri und seine drei<br />
Freunde vier Episoden auf www.realskifi.<br />
com veröffentlicht. „Für diesen Winter<br />
planen wir unseren ersten Fünf-Minuten-<br />
Clip“, sagt der Schüler. „Das Skifahren<br />
macht dabei aber nur rund fünf Prozent<br />
aus. Die meiste Zeit sind wir mit der<br />
Locationsuche und Schneeschaufeln<br />
beschäftigt.“ Dabei kämpfen die Jungs<br />
aus Mittelfinnland mit nicht gerade<br />
Mattis Silseth<br />
einfachen Bedingungen. An kalten Tagen sinkt die Temperatur<br />
auf minus 30 Grad, um 14 Uhr ist es dunkel. Dafür haben sie<br />
viel Zeit, ihre Szenen zu filmen – Schnee liegt bis Ende April.<br />
Auch die Adrenalinprofis von Red Bull haben Urban Skiing<br />
zum Trend auserkoren. Nachdem voriges Jahr bei den „Red Bull<br />
Playstreets“ im Zentrum von Bad Gastein Freeskiprofis über einen<br />
Schanzen- und Hindernisparcours schredderten, zeigen nun die<br />
Snowboarder, was sie draufhaben – und zwar alle. Beim Wettbewerb<br />
„Winch Dir was“ konnten sie sich mit ihrem besten Actionfoto<br />
bewerben. Der Preis: In der Heimatstadt der Gewinner wird<br />
einen Tag die Grinch-Winch aufgestellt – eine Winde, die Snowboarder<br />
und Skifahrer mit dem nötigen Speed auf Schanzen und<br />
Kicker zieht (Liste der Städte unter www.redbull.de).<br />
Doch Urban Skiing ist nicht nur was für Selbstdarsteller. „Die<br />
Rails sind deutlich länger als im Terrain-Park – allerdings auch<br />
fünfzigmal härter“, sagt Magnus Mong stad. „Die langen Slides<br />
machen irre Spaß, aber knallt man auf das Geländer oder den Asphalt,<br />
ist das nicht ganz ohne. Zum Glück ist bisher nichts Ernsthaftes<br />
passiert.“ Wünschen wir den Jungs, dass das so bleibt.<br />
BIS DIE FUNKEN FLIEGEN<br />
Auf sämtlichen Videokanälen im Internet (YouTube, Vimeo, Suchwort: JP Auclair)<br />
ist der Urban-Skiing-Clip aus der Doku „All.I.Can“ längst ein Klassiker. Profi<br />
JP Auclair macht dabei auch vor kurzen Ausflügen auf den Asphalt keinen Halt<br />
fitforfun 03/<strong>2012</strong><br />
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