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TB 1 - Landesfilmdienst Nordrhein-Westfalen eV

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<strong>TB</strong><br />

39,1<br />

66<br />

DER ZERFALL DER SOWJETUNION – BS 20<br />

Auszüge<br />

20 Jahre Perestroika<br />

Aus Anlass des Jubiläums zeigte PHOENIX am 06. Juli 2005 ab 14.45 Uhr die Festveranstaltung des Petersburger<br />

Dialogs. Gäste sind u.a. der ehemalige Präsident der Sowjetunion Michail Gorbatschow und<br />

der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker.<br />

Am 11. März 1985 wurde Michail Gorbatschow zum Generalsekretär der KPdSU gewählt. Es war der<br />

Beginn einer neuen politischen Entwicklung, die grundlegenden Einfluss auf unsere heutige Weltordnung<br />

haben sollte.<br />

Glasnost und Perestroika<br />

Zwei Leitbegriffe prägen die 1985 von Michail Gorbatschow eingeführte Reformpolitik: Perestroika und<br />

Glasnost. Mit ihrer Verkündung will der damalige Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion<br />

(KPdSU) einschneidende Veränderungen innerhalb der kommunistischen Ordnung durchsetzen.<br />

Beide Begriffe werden in den internationalen Sprachgebrauch eingehen.<br />

Umbau und Offenheit<br />

„Perestroika“, der russische Ausdruck für „Umbau“ beschreibt den wirtschaftlichen Aspekt der Reformen.<br />

Entscheidungsprozesse in der Wirtschaft sollen für die Bürger transparenter gemacht und ihre<br />

Mitbestimmungsrechte ausgeweitet werden. Handel und Industrie sollen vorangetrieben werden und<br />

die Betriebe mehr Selbständigkeit erhalten.<br />

Zitat: „Die Umgestaltung ist kein Spaziergang auf einem planierten Weg. Es ist die Besteigung eines Berges,<br />

häufig auf Pfaden, die noch nie jemand begangen hat.“ (Michail Gorbatschow im Januar 1987)<br />

Die einhergehende gesellschaftliche Öffnung der UdSSR wird als „Glasnost“ (russ.: Offenheit) bezeichnet.<br />

Sie steht für die Einführung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit. Glasnost soll den<br />

Bürgern eine gewisse öffentliche Kontrolle über den Partei- und Staatsapparat ermöglichen und helfen,<br />

die beabsichtigten Reformen durchzusetzen.<br />

Demokratie und Veränderung im bestehenden System<br />

Gorbatschow will das kommunistische System nicht abschaffen, sondern erneuern, es im Innern demokratisieren.<br />

Er fordert betriebliches Mitbestimmungsrecht in den Belegschaften und Eigentum an Produktionsmitteln<br />

im Sinne der freien Marktwirtschaft. Die Produktion soll sich stärker an der Nachfrage<br />

orientieren und ein demokratisches Wahlsystem die totalitären Machtstrukturen aufweichen.<br />

Die Sinatra-Doktrin<br />

In Anspielung auf dessen Lied „My Way“ wurde die Doktrin nach Frank Sinatra benannt. Der Name<br />

der Doktrin betonte, dass die Warschauer Pakt-Staaten von nun an ihren Weg gehen konnten, sie Souveränität<br />

in inneren Angelegenheiten erlangten und politische, wirtschaftliche und soziale Reformen<br />

durchführen konnten. Die bis zu diesem Zeitpunkt gültige Breschnew-Doktrin, welche die sozialistischen<br />

Staaten unter die Kontrolle und Bevormundung Moskaus gestellt hatte, wurde von der Sinatra-Doktrin<br />

abgelöst.<br />

Außenpolitischer Wandel<br />

Zu Gorbatschows wichtigsten Zielen gehört die Verbesserung der internationalen Beziehungen, vor allem<br />

die Entspannung zwischen Ost und West. 1986 erklären Gorbatschow, der seit 1985 auch Vorsitzender<br />

des Nationalen Verteidigungsrates der UdSSR ist, und US-Präsident Ronald Reagan ihren Willen zur<br />

Abrüstung.

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