TB 1 - Landesfilmdienst Nordrhein-Westfalen eV
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DER ZERFALL DER SOWJETUNION – BS 20<br />
Im folgenden Jahr unterzeichnen beide den INF-Vertrag (Intermediate Range Nuclear Forces Treaty). Dieser<br />
sieht den Abbau aller nuklearen Mittelstreckenraketen vor.<br />
1989 ermöglicht es Gorbatschows so genannte Sinatra-Doktrin den Warschauer Pakt-Staaten ihre inneren<br />
Angelegenheiten souverän zu regeln. Sie führt letztendlich zum Fall der Mauer und zum Ende des<br />
Kalten Krieges.<br />
Im folgenden Jahr wird Michail Gorbatschow der erste gewählte Präsident der Sowjetunion. Er verkündet<br />
das Ende des Warschauer Paktes und zieht die in der DDR, Polen, Tschechoslowakei und Ungarn stationierten<br />
Sowjet-Truppen ab.<br />
Mit Präsident Reagan verhandelt er über den beidseitigen Abbau von Atomwaffen. Im START-Vertrag<br />
(Strategic Arms Reduction Treaty) einigen sie sich 1991 auf den 50prozentigen Abbau der strategischen<br />
Atomwaffen. Im selben Jahr wird Gorbatschow für seine Bemühungen im Abrüstungsprozess und die<br />
Auflösung des Warschauer Paktes mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.<br />
Das Ende der Sowjetunion<br />
Konservative, reformfeindliche Kräfte versuchen im August 1991 Gorbatschow zu stürzen. Sie wollen die<br />
UdSSR und die Macht der KPdSU erhalten. Der Putschversuch scheitert jedoch, nicht zuletzt, weil Boris<br />
Jelzin, damaliger Parlamentspräsident Russlands, sich öffentlich gegen den Aufstand ausspricht. Das<br />
mangelnde Konzept und der Widerstand der Bevölkerung tun ein Übriges.<br />
Dennoch hat der Putsch weit reichende Konsequenzen. Boris Jelzin beansprucht in Folge des Aufstandes<br />
die Staatsgewalt. Gorbatschows Einfluss ist durch den Putsch und Jelzins Machtdemonstration geschwunden.<br />
Gorbatschow reagiert. Er vereinbart mit Jelzin die Auflösung der UdSSR zum 21. Dezember<br />
1991.<br />
Mit der anschließenden Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) „stirbt“ die UdSSR.<br />
Gorbatschow tritt am 25. Dezember von seinem Amt als deren Präsident zurück. Russland wird Rechtsnachfolger<br />
der UdSSR.<br />
Nicht die Perestroika, der Umbau der Sowjetunion, hatte stattgefunden, sondern ihr Zerfall. Für die internationalen<br />
Beziehungen und die Weltordnung waren Gorbatschows Reformen dennoch ein großer<br />
Erfolg: Sie trugen maßgeblich zur Entspannung zwischen Ost und West bei, beendeten den Kalten Krieg<br />
und legten den Grundstein zur Wiedervereinigung Deutschlands.<br />
Inga Schwer, PHOENIX.online<br />
Quelle: http://www.russlanddeutschegeschichte.de/deutsch4/perestroika_glasnost.htm<br />
Perestroika, Glasnost und die Russlanddeutschen<br />
Perestroika und Glasnost, die mit der Wahl Michail Gorbatschows zum Generalsekretär der KPdSU und<br />
Ministerpräsidenten der UdSSR 1985 eingeleitete Politik, brachten den Russlanddeutschen positive<br />
Veränderungen.<br />
Für seine Bestrebungen, das gesellschaftliche Leben in der UdSSR zu demokratisieren und die Wirtschaftskraft<br />
zu erhöhen, suchte er Akzeptanz und Unterstützung der eigenen Bevölkerung und der<br />
westlichen Welt.<br />
Den Russlanddeutschen wurden Zugeständnisse gemacht. Im Zuge innenpolitischer Veränderungen<br />
konnten nun auch bisherige Tabuthemen aus der Geschichte der Russlanddeutschen wie Deportation,<br />
Arbeitslager oder Autonomiebewegung öffentlich diskutiert werden.<br />
Russlanddeutschen entfalteten rege Aktivitäten in allen Bereichen des kulturellen Lebens, wobei sie die<br />
Probleme des Schulwesens (Mangel an Lehrbüchern und Arbeitsmaterialien, ausgebildeten Lehrkräften<br />
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