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aber nicht danach gehandelt wird. Einige Unternehmen,<br />

vor allem Klein- und Mittelbetriebe, würdigen<br />

den Sinn und die Funktion der Gefährdungsbeurteilung<br />

als integrativen Bestandteil des betrieblichen<br />

Arbeitsschutzes nur unzureichend. Hier verstärkten<br />

die Thüringer Arbeitsschutzbehörden ihr Engagement<br />

zur Kontrolle und Beratung.<br />

Die im Jahr 2002 in Kraft getretene Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV) bereitet den Klein- und<br />

mittelständigen Betrieben weiterhin Probleme bei der<br />

Umsetzung. Ursache hierfür sind die vom Gesetzgeber<br />

relativ allgemein gehaltenen Vorgaben für Arbeitgeber<br />

bzw. Anlagenbetreiber.<br />

Die vom Ausschuss für Betriebssicherheit (ABS)<br />

bisher veröffentlichten Regeln zur BetrSichV konnten<br />

noch nicht umfänglich zur Lösung anstehender Probleme<br />

beitragen.<br />

Deshalb wurden 2006 die vom LASI herausgegebenen<br />

Leitlinien zur BetrSichV erweitert bzw. aktualisiert.<br />

Auch Thüringen nutzte wie andere Länder die<br />

Möglichkeit, sich aktiv in diesen Prozess<br />

einzubringen.<br />

Im Jahr 2006 wurden zahlreiche Schwerpunktaktionen<br />

und Projekte durchgeführt, die nur zum Teil und<br />

zusammengefasst im Teil 2 dieses Jahresberichtes<br />

wiedergegeben werden können. Mit dem zentralen<br />

Anliegen, den im öffentlichen Interesse liegenden<br />

Gesundheits- und Arbeitsschutz auf allen Ebenen zu<br />

erhalten und den Stand von Technik, Arbeitsmedizin<br />

und Hygiene einzufordern, führten der Thüringer<br />

Landesbetrieb für Arbeitsschutz und technischen<br />

Verbraucherschutz (TLAtV) eine Reihe von Maßnahmen<br />

zum Vollzug des technischen Arbeitsschutzes<br />

durch. In diesem Zusammenhang wurden Arbeitgeber,<br />

Beschäftigte, Dritte und Sozialpartner beraten. In<br />

begründeten Verdachtsfällen wurden Arbeitsplatzanalysen<br />

zu Gefahrstoffexpositionen, physikalischen<br />

Faktoren und Strahlenexpositionen durch die Laboreinrichtungen<br />

des TLAtV vorgenommen.<br />

Eine weitere Aufgabe des TLAtV ist die Sicherstellung<br />

des durch europäische Verträge geforderten Sicherheitsniveaus<br />

für technische Produkte für Arbeitnehmer<br />

und private Verbraucher – die Marktüberwachung.<br />

Im Wesentlichen sind in die Marktüberwachung alle<br />

Kontrollbeauftragten des TLAtV eingebunden. Jeder<br />

6.2 Gefahrstoffe, Biologische Arbeitsstoffe, Sprengstoffe<br />

Walter Kiewitt<br />

TLAtV<br />

Die Überwachung der Vorschriften der Gefahrstoffverordnung<br />

zu Tätigkeiten mit gefährlichen Stoffen<br />

stand auch 2006 im Zeichen der neuen Gefahrstoffverordnung.<br />

Der Thüringer Landesbetrieb für<br />

Arbeitsschutz und technischen Verbraucherschutz<br />

führte gezielte Beratungen der Unternehmer, der<br />

- 15 -<br />

Mitarbeiter prüft besonders bei Unfalluntersuchungen,<br />

an denen technische Arbeitsmittel ursächlich<br />

beteiligt waren, ob es sich um einen nicht bestimmungsgemäßen<br />

Einsatz der Arbeitsmittel oder<br />

um ein sicherheitstechnisches Problem handelt, das<br />

der Hersteller zu vertreten hat.<br />

Außerdem wurden die Hersteller und Inverkehrbringer<br />

von technischen Produkten in Thüringen zu<br />

ihren Pflichten bei der sicherheitstechnischen Gestaltung<br />

und der erforderlichen Dokumentation beraten.<br />

Zur Unterstützung der Kontrollbeauftragten erfolgten<br />

gezielte Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Für komplizierte Sachverhalte stehen in den Regionalinspektionen<br />

einige Mitarbeiter zur Verfügung, die<br />

die Produktsicherheit als Spezialaufgabe bearbeiten.<br />

Zum 1. Januar 2006 ist eine Übergangsfrist aus der<br />

Thüringer Bauordnung (ThürBO) abgelaufen, nach<br />

der ab diesem Zeitpunkt die Stellungnahmen der<br />

Arbeitsschutzbehörden für gewerbliche Bauvorhaben<br />

nicht mehr zwingend von den Bauordnungsbehörden<br />

abgefordert werden müssen. Die Zahl der im TLAtV<br />

erarbeiteten Baustellungnahmen ist folglich rückläufig.<br />

Viele Bauherrn oder Bauordnungsämter nutzten<br />

aber weiterhin das Fachwissen der Mitarbeiter<br />

des TLAtV und erkennen die Notwendigkeit der Beurteilung<br />

des Bauvorhabens aus dieser fachspezifischen<br />

Sicht.<br />

Nicht zuletzt bildet die Aus- und Weiterbildung einen<br />

unverzichtbaren Bestandteil des Auftrages der Thüringer<br />

Arbeitsschutzbehörden. Bei zahlreichen Vortragsveranstaltungen<br />

vermittelten Kontrollbeauftragte<br />

des TLAtV ihr Wissen an Kollegen, fachkundige Personen<br />

und sonstige am Arbeitsschutz interessierte<br />

Personen. So fand z.B. im September 2006 eine<br />

14-tägige Vorlesungsreihe vor Studenten der Fachhochschule<br />

Schmalkalden statt. Dabei wurde den<br />

Studenten ein Einblick in das vielseitige und umfangreiche<br />

Vorschriftenwerk des Arbeitsschutzes gewährt.<br />

Mit Vorlesungen und vielen Beispielen aus der Vollzugspraxis<br />

der Aufsichtsbehörden erhielten die Studenten<br />

ein Gefühl für die Bedeutung des Arbeitsschutzes<br />

nicht nur bei der Arbeit, sondern schon bei<br />

der Entwicklung und Konstruktion von Maschinen<br />

und Arbeitsmitteln, wofür die jungen Menschen speziell<br />

in Schmalkalden ausgebildet werden.<br />

Sicherheitsfachkräfte und der Betriebsärzte vor allem<br />

zum Schutzstufenkonzept und zum Gesundheitsschutz<br />

beim Umgang mit Gefahrstoffen ohne verbindliche<br />

Luftgrenzwerte durch.<br />

Das Gefahrstofflabor des Landesbetriebes stand den

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