Berichte
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Aerosolbildung erfordert technische Maßnahmen!<br />
Um im Arbeitsprozess entstehende KSS-Aerosole von<br />
den Arbeitnehmern fern zu halten gilt es durch Kapselung<br />
der Quelle, gezielte Absaugung oder bestenfalls<br />
durch die Kombination beider Maßnahmen eine<br />
Ausbreitung der Aerosole in den Arbeitsbereich zu<br />
verhindern.<br />
Arbeitsprozessbedingt wurden 31 Arbeitsbereiche derart<br />
eingeschätzt, dass es in ihnen zu Aerosolbildung<br />
kommt. Von diesen wiesen 24 Kapselungen an den<br />
Maschinen auf und in 14 Arbeitsbereichen waren die<br />
Maschinen mit bzw. zusätzlich mit Absaugungen<br />
versehen. Die vorhandenen Absaugungen wurden<br />
ohne Ausnahme als wirksam eingeschätzt.<br />
Als unbefriedigend wurde die Situation in sechs Bereichen<br />
ermittelt, wo an den Maschinen trotz der<br />
Freisetzung von KSS-Aerosolen weder Kapselung<br />
noch Absaugung existierten.<br />
Die Beseitigung dieses Mangels war einzufordern.<br />
Kühlschmiermittel gilt es zu pflegen!<br />
Um neben der Unterdrückung einer möglichen<br />
Nitrosaminbildung u. a. auch eine mikrobielle Besiedelung<br />
wassergemischter KSS unter Kontrolle zu<br />
haben, fordert die Berufsgenossenschaftliche Regel<br />
BGR 143 „Tätigkeiten mit Kühlschmierstoffen“ vom<br />
Unternehmer die Prüfung des Neuansatzes wassergemischter<br />
(wm) KSS sowie nachfolgende regelmäßige<br />
Prüfungen entsprechend einem inhaltlich klar<br />
vorgegebenen Prüfplan.<br />
1.8 Aufzüge mit Klose-Planetengetriebe<br />
Frank Weiß<br />
TLAtV<br />
Schäden an Aufzugsgetrieben der Firma Klose gaben<br />
bundesweit Anlass zur Durchführung von außerordentlichen<br />
Prüfungen gemäß § 16 Betriebssicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV). In deren Folge wurden<br />
geeignete sicherheitstechnische Maßnahmen zur<br />
Gefährdungsabwendung veranlasst.<br />
Die Firma Klose, die als Getriebeanbieter nicht mehr<br />
auf dem Markt vertreten ist, stellte u. a. Planetengetriebe<br />
her, die im Aufzugsbau in verschiedenen<br />
Dimensionen zum Einsatz gekommen sind.<br />
Problematisch an allen Getrieben des o. g. Herstellers<br />
ist, dass sie kaum Axialkräfte aufnehmen können, die<br />
verstärkt beim Anfahr- bzw. Anhaltevorgang auftreten.<br />
Ein hoher mechanischer Verschleiß der Getriebebestandteile<br />
ist vorprogrammiert, der im Endstadium<br />
zur Unterbrechung der Kraftübertragung und<br />
aufgrund der vorhandenen Lastverhältnisse bei<br />
Seilaufzügen (Last des Gegengewichtes = Last des<br />
- 29 -<br />
Starkem mikrobiellem Befall ist in der Regel mittels<br />
Präventionskonservierung entgegen zu wirken.<br />
In 45 der 48 überprüften Betriebe kamen wm KSS<br />
zum Einsatz. Einen vorschriftsgemäßen Prüfplan und<br />
dessen Umsetzung konnten nur 30 Unternehmen<br />
vorweisen. Auch wenn die Hälfte jener 15 Betriebe<br />
ohne Prüfplan über Arbeitsplätze mit KSS nur im<br />
einstelligen Bereich verfügt und nicht ständig mit KSS<br />
umgegangen wird, ist dieser Umstand nicht hinnehmbar.<br />
Die betreffenden Betriebe wurden zur Abstellung<br />
dieses Defizits aufgefordert.<br />
KSS-verdächtiges Hautgeschehen<br />
Im Rahmen dieser Aktion wurde auch hinterfragt, ob<br />
in den zurückliegenden 2 Jahren im Unternehmen<br />
Hauterscheinungen bekannt wurden, die möglicherweise<br />
auf einen Kontakt mit Kühlschmierstoffen zurückzuführen<br />
sind.<br />
Gemessen an der Anzahl von 2 100 Arbeitsplätzen in<br />
den überprüften 48 Unternehmen, an denen es zum<br />
Kontakt zu Kühlschmierstoffen kommt, ist eine ermittelte<br />
Fallzahl an KSS-verdächtigen Hauterscheinungen<br />
von sechs über einen Zeitraum von zwei<br />
Jahren, die letztendlich zu zwei BK-Verdachtsanzeigen<br />
führten, nicht als dramatisch zu bewerten. Verglichen<br />
mit den Bedingungen, die unsererseits bei der<br />
Beratungsaktion im Jahr 2004 angetroffen wurden,<br />
sind beachtliche Fortschritte im Umgang mit KSS<br />
festzustellen. Dennoch müssen alle Reserven der Prophylaxe,<br />
wie sie sich in der aktuellen Schwerpunktaktion<br />
zeigten, genutzt werden, um dieses Hautgeschehen<br />
weiter zurückzudrängen.<br />
Fahrkorbes + ½ Nutzlast) zu unkontrollierten<br />
Fahrkorbbewegungen und damit zur Gefährdung von<br />
Personen führen kann.<br />
Um ein einheitliches Verwaltungshandeln in Thüringen<br />
zu gewährleisten, wurden in Abstimmung mit<br />
dem TÜV Thüringen e. V. als zugelassene Überwachungsstelle<br />
(ZÜS) Verfahrensanweisungen für alle<br />
im Freistaat Thüringen betriebenen Aufzüge mit<br />
Klose-Planetengetriebe festgelegt. Hiernach war das<br />
sofortige Öffnen der Getriebe durch eine Aufzugswartungsfirma<br />
und die Begutachtung des Getriebezustandes<br />
durch eine befähigte Person der ZÜS geboten.<br />
Bei festgestellten Mängeln musste die sofortige<br />
Stilllegung der Aufzugsanlage veranlasst werden.<br />
Als weiterer Schritt zum Erreichen einer dauerhaften<br />
Anlagensicherheit stand es dem Anlagenbetreiber<br />
frei, im Nachgang folgende Maßnahmen alternativ<br />
einzuleiten:<br />
Maßnahme 1: Kompletter Austausch des Getriebes