23.07.2013 Aufrufe

Berichte

Berichte

Berichte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Thüringer Arbeitsschutztag 2006<br />

Dr. Wolfgang Weinrich<br />

TMSFG<br />

Der Arbeitsschutz in Deutschland ist in einer<br />

Phase des Umbruchs und der Neuorientierung. In<br />

einer breit getragenen und alle Bereiche übergreifenden<br />

Diskussion ist die Entlastung der Betriebe,<br />

insbesondere die Senkung der Kosten der Arbeit<br />

eine Kernforderung. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

ist davon nicht ausgenommen. Er soll<br />

und will in diesen Fragen eine aktive Rolle spielen.<br />

Flexible, harmonisierte Vorschriften sollen den<br />

Betrieben mehr Spielraum für an ihre Verhältnisse<br />

angepasste Arbeitsschutzlösungen geben. Bestehende<br />

Regelungen sollen auf das Wesentliche<br />

konzentriert und Doppelregelungen beseitigt<br />

werden. Wenige, auf Kernforderungen und<br />

Schutzziele reduzierte Arbeitsschutzvorschriften<br />

sollen zu mehr Übersichtlichkeit und besserer<br />

Handhabbarkeit beitragen. Schutzziele werden<br />

beschrieben und nicht mehr der Weg dort hin.<br />

Damit steigen die Anforderungen an die Eigenverantwortung<br />

derjenigen, die für den Arbeitsschutz<br />

in den Betrieben verantwortlich sind und die Gefährdungsbeurteilung<br />

als betriebliches Steuerungselement<br />

rückt zunehmend in den Blickpunkt.<br />

Im Programm des 14. Thüringer Arbeitsschutztages<br />

sind wesentliche Aspekte dieser Entwicklung<br />

aufgegriffen worden.<br />

Es wurde über die grundlegenden Veränderungen<br />

in der Organisation der Thüringer Arbeitsschutzverwaltung<br />

berichtet.<br />

Die Prüfung überwachungsbedürftiger Anlagen<br />

erfolgte bisher durch amtlich anerkannte Sachverständige,<br />

die einer anerkannten technischen<br />

Überwachungsorganisation angehören mussten.<br />

Mit der Änderung des Gerätesicherheitsgesetzes<br />

im Jahre 2000 wurde dieses personenbezogene<br />

Sachverständigenwesen durch ein organisationsbezogenes<br />

Prüfwesen abgelöst und es wurden<br />

Übergangsfristen festgeschrieben. Die letzte Frist<br />

endet am 31. Dezember 2007. Daran wurde in<br />

einem Fachbeitrag erinnert, in dem auch der erreichte<br />

Stand der Akkreditierung und Benennung<br />

zugelassener Überwachungsstellen dargestellt<br />

und auf weitere Konsequenzen für die Betriebe<br />

hingewiesen wurde.<br />

- 7 -<br />

In einem sehr interessanten Praxisbeitrag wurde<br />

die Frage diskutiert, wie mit Sicherheits- und Gefahrenabwehrkonzepten<br />

ein Beitrag zur Kostensenkung<br />

im Unternehmen geleistet werden kann.<br />

Die Arbeitsstättenverordnung ist im Jahr 2004 als<br />

Musterprojekt für Deregulierung nach schwierigen<br />

Diskussionen in Kraft getreten. Die bis heute<br />

immer wieder auftretenden Fragen und Probleme<br />

bei der Umsetzung waren Anlass für einige<br />

grundsätzliche Bemerkungen.<br />

Im Jahr 1993 hat der Gesetzgeber im Bereich der<br />

Gefahrstoffe eine Trennung der Inverkehrbringungsverbote<br />

von den Herstellungs- und Verwendungsverboten<br />

vorgenommen. Mit der Novelle<br />

der Gefahrstoffverordnung von 1999 wurde die<br />

gleitende Verweistechnik auf EU-Richtlinien eingeführt.<br />

Die Novelle der Gefahrstoffverordnung<br />

2004 legt den Schwerpunkt verstärkt auf das eigentliche<br />

Hauptanliegen, nämlich den Schutz der<br />

Beschäftigten am Arbeitsplatz. Die Neukonzeption<br />

der Gefährdungsbeurteilung in Verbindung<br />

mit dem Schutzstufenkonzept und der Neuorientierung<br />

der arbeitsmedizinischen Vorsorge verlagert<br />

die Entscheidungen für Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

in die Eigenverantwortung der Arbeitgeber.<br />

In einem sehr anschaulichen Beitrag wurden<br />

Erfahrungen aus der Praxis mit dem neuen Konzept<br />

vermittelt.<br />

Hauterkrankungen spielen sowohl im beruflichen<br />

als auch im privaten Bereich eine große Rolle. Sie<br />

stellen seit Mitte der achtziger Jahre den größten<br />

Teil der Berufskrankheiten-Verdachts-Anzeigen<br />

und machen mehr als ein Drittel aller anerkannten<br />

Berufskrankheiten aus. Damit entstehen enorme<br />

Kosten, aber auch soziale Probleme. Eine Hauterkrankung<br />

bedeutet meist Tätigkeitsaufgabe bzw.<br />

Arbeitsplatzverlust. Wirtschaftliche und insbesondere<br />

soziale Verantwortung verlangt, über Möglichkeiten<br />

zur Vermeidung solcher Erkrankungen<br />

nachzudenken und sie nicht schicksalhaft hinzunehmen.<br />

Wie in einem Betrieb mit diesem Problemkreis<br />

umgegangen wurde und welche Lösungsansätze<br />

gefunden wurden, war Gegenstand<br />

eines Beitrags aus der Praxis.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!