Berichte

4 Medizinischer Arbeitsschutz
4.1 Ermächtigung von Ärzten zur Durchführung von arbeitsmedizinischer Vorsorge beruflich
strahlenexponierter Personen nach der Röntgen- und Strahlenschutzverordnung
Dr. Dagmar Wenzlaff
TLAtV
Mit der Verordnung über den Schutz vor Schäden
durch Röntgenstrahlung (Röntgenverordnung – RöV)
[BGBl. I Nr. 17 vom 5. Mai 2003 S. 604] und der
Verordnung über den Schutz vor Schäden durch
ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung –-
StrlSchV) [BGBl. I Nr. 36 vom 21.6.2002 S. 1869] war
es nach § 18a RöV und § 30 StrlSchV auch für die zur
Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen
beruflich strahlenexponierter Personen
nach Rö- und StrlSchV ermächtigten Ärzte erforderlich,
die Aktualisierung der entsprechenden Fachkunde
nachzuweisen.
Das hieß, unter Anwendung der vom Gesetzgeber
vorgegebenen Übergangsfristen, dass in Thüringen
von insgesamt 56 ermächtigten Ärzten (Stand:
1. Januar 2006) 34 Ärzte diese Aktualisierung bis zum
1. August 2006 nachzuweisen hatten. Bereits 2005
wurden die Ärzte darüber informiert, dass zur Aufrechterhaltung
der erteilten Ermächtigung die Aktualisierung
der entsprechenden Fachkunde erforderlich
ist. Da die Landesärztekammer keine entsprechenden
Fortbildungskurse anbot, wurden alle in Thüringen
ansässigen Anbieter über den anstehenden Fortbildungsbedarf
informiert. Ein Thüringer Anbieter
nahm, nach entsprechender Zertifizierung durch das
Thüringer Landesverwaltungsamt, den Kurs zur Aktualisierung
der entsprechenden Fachkunde in sein
Fortbildungsprogramm 2006 auf. 18 Ärzte haben
dieses Angebot in Thüringen genutzt.
Im Jahr 2006 wurden insgesamt 22 Ermächtigungen
aufgehoben. Es handelt sich dabei um 18 Ärzte, die
2000
1500
1000
500
0
190
1363
141
654
181
auf die Aktualisierung der entsprechenden Fachkunde
zur Aufrechterhaltung der Ermächtigung verzichtet
haben. Ein Hauptgrund dafür war das Ausscheiden
aus dem aktiven Berufsleben. Der Altersdurchschnitt
dieser Ärzte lag bei 63 Jahren.
Demgegenüber stehen 2006 nur drei Erstermächtigungen
zur Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen
beruflich strahlenexponierter
Personen nach Rö- und StrlSchV. Zwei Ermächtigungen
wurden entsprechend verlängert.
Ein aktueller Überblick über die in Thüringen zur
Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorgeuntersuchungen
beruflich strahlenexponierter Personen nach
Rö- und StrlSchV ermächtigten Ärzte wurde für die
Kontrollbeauftragten der Regionalinspektionen des
TLAtV zusammengestellt. Es fällt auf, dass in Nordthüringen
nur sehr wenige Ärzte die Voraussetzungen
für die arbeitsmedizinische Betreuung strahlenexponierter
Personen vorweisen können.
Die im Berichtzeitraum ermächtigten Ärzte führten in
Thüringen insgesamt 1 288 (Stand 9. Februar 2007)
Untersuchungen durch. Dabei lag der Schwerpunkt
bei den Nachuntersuchungen (80%). Festgestellte
gesundheitliche Bedenken waren die Ausnahme.
Die Abbildung zeigt, dass die Anzahl der arbeitsmedizinischen
Vorsorgeuntersuchungen Strahlenexponierter
Schwankungen unterliegt. 2006 lag der Prozentsatz
der Erstuntersuchungen deutlich unter dem des
Vorjahres.
2002 2003 2004 2005 2006
1022
275
1550
249
Erstuntersuchungen
Nachuntersuchungen
Bild 33: Jahresvergleich der in Thüringen durchgeführten arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen Strahlenexponierter von 2002
bis 2006
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