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3 Talentbestimmung im Kindes- und Jugendalter - Swiss Table Tennis

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- Zur <strong>Talentbest<strong>im</strong>mung</strong> <strong>im</strong> Tischtennis -<br />

1) Da die Entwicklungsverläufe der Talente sich nicht einfach ins Erwachsenenalter<br />

hochrechnen lassen, ist es sinnvoll, eine Strategie zu wählen, die möglichst<br />

wenig in den Prozess eingreift. Diese Strategie wird als „Wachsenlassen“<br />

bezeichnet.<br />

Die Theorie des „Wachsenlassens“ hat ihren Ursprung in der Pädagogik. Es<br />

geht hierbei vor allem darum, auf die Kräfte, die <strong>im</strong> Kinde stecken, zu vertrauen<br />

<strong>und</strong> schädigende Einflüsse fernzuhalten. Die Theorie baut auf die natürliche<br />

Entwicklung von Fähigkeiten, Eigenschaften <strong>und</strong> Fertigkeiten frei nach dem<br />

Motto: „Talente setzen sich schon durch“ (JOCH 2001, 69). Als Praxisbeispiel<br />

nennt JOCH den Straßenfußball oder den alpinen Skilauf <strong>und</strong> bezeichnet sie<br />

als das eigentliche Talentreservoir. Hinter der täglichen Auseinandersetzung mit<br />

den vor der Tür befindlichen Bedingungen verbirgt sich die Gr<strong>und</strong>idee des<br />

„Wachsenlassens“.<br />

2) Im Gegensatz zur Methode des „Wachsenlassens“ steht die Strategie der<br />

„Reduzierung der Freiheitsgrade“. Dieses Verfahren wurde mit großem Erfolg<br />

<strong>und</strong> weltweiter Anerkennung in der ehemaligen DDR praktiziert. Die Gr<strong>und</strong>idee<br />

besteht darin, dass die Vielzahl der externen Einflüsse sich negativ auf einen<br />

normierten, programmierbaren <strong>und</strong> prognostizierbaren Entwicklungsverlauf der<br />

sportlichen Leistungsfähigkeit auswirkt. Daraus ergibt sich die Reduzierung der<br />

Freiheitsgrade, damit die Leistungsziele störungsfrei erreicht werden können.<br />

In der ehemaligen DDR wurde der Sport in ein monopolitisches Staatssystem<br />

eingegliedert. Kindergärten, Schulen <strong>und</strong> Sportgemeinschaften standen ganz<br />

<strong>im</strong> Zwecke der sportlichen Leistungsförderung. Durch die Schaffung einer monosportiven<br />

Sportkultur bildeten die Athleten, Trainer, ausgewählten Lehrer <strong>und</strong><br />

die Lebensziele von Sportlern eine geschlossene Einheit.<br />

Im Sport zeigt sich die Reduzierung der Freiheitsgrade durch die Vereinheitlichung<br />

von Trainingsplänen, durch Selektionsverfahren <strong>und</strong> die Planungsstrategien,<br />

die den gesamten Tagesablauf sowie die Wochen-, Monats- <strong>und</strong><br />

Jahresplanung allein unter der Zielsetzung erfolgreicher Sport- <strong>und</strong> Berufskarrieren<br />

stellen.<br />

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