DREHSCHEIBE - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
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Segmentberichte Konzernabschluss Anhang Risikobericht Sonstige Angaben Glossar<br />
Die CEBS-Stresstests simulierten für 91 europäische Finanzinstitute die Auswirkungen verschiedener<br />
volkswirtschaftlicher Entwicklungsszenarien. Analysiert wurden insbesondere<br />
die direkten und indirekten Einflüsse vorgegebener Krisenszenarien auf künftige Kapitalerfordernisse,<br />
notwendige Kreditrisikovorsorgen sowie Ertrags- und Kapitalkomponenten<br />
anhand von Variablen wie BIP-Wachstumsraten, Wechselkursen und Risikoaufschlägen.<br />
Die RZB bestand diesen Test klar und wies selbst bei einer simulierten anhaltenden Krise<br />
eine Kapitalisierung weit über der empfohlenen Mindestquote aus. Dabei waren die für<br />
die österreichischen Institute angewendeten Risikoszenarien, die eigens von der Oesterreichischen<br />
Nationalbank (OeNB) entwickelt worden waren, sogar deutlich strenger als<br />
die ursprünglichen CEBS-Szenarien.<br />
Neben den Stresstests für externe Zwecke wie jenen des CEBS und der OeNB wurden 2010<br />
interne Analysen für weitere Szenarien und potenzielle Risikotreiber durchgeführt. Durch enge<br />
Zusammenarbeit sämtlicher Risikomanagement-Bereiche und unter Einbeziehung weiterer<br />
Experten aus den Netzwerkbanken wurde bei den internen Stresstests eine Vielzahl an<br />
Risikofaktoren berücksichtigt. Neben im Stressfall erhöhtem Kapitalbedarf und steigenden<br />
Wertberichtigungen für das Kreditportfolio fanden auch Marktrisiken, operationelle Risiken,<br />
gestiegene Finanzierungskosten und zahlreiche weitere Kapital- und Ertragskomponenten<br />
Eingang in die integrierte Betrachtungsweise. Die Ergebnisse aus den Stresstests und deren<br />
Analyse wurden regelmäßig an den Vorstand berichtet, wodurch ein schnelles Ergreifen von<br />
Gegenmaßnahmen bei etwaigen Bedrohungsszenarien ermöglicht wurde.<br />
Marktrisiko<br />
Das seit März 2008 entwickelte ausgereifte Marktrisiko-Managementsystem auf Basis eines<br />
internen Modells wurde Anfang 2010 in Betrieb genommen. Seither basiert das Marktrisiko-<br />
Management auf den Zahlen dieses internen Modells.<br />
Das Modell errechnet mit einem hybriden Ansatz, also einer Kombination aus historischer<br />
und Monte-Carlo-Simulation mit rund 5.000 Szenarien, den Value at Risk (VaR) für die Veränderung<br />
der Risikofaktoren Fremdwährungen, Zinsentwicklung, Credit Spreads aus Anleihen<br />
und Credit Default Swaps sowie Aktienindizes. Zur besseren Abbildung der Risikofaktoren,<br />
bei denen die Wahrscheinlichkeit extremer Kursänderungen höher ist als in einer Normalverteilung,<br />
wurden zahlreiche Zusätze in das Modell integriert, so etwa die Anreicherung der<br />
Szenarien um extreme Ereignisse oder die Berücksichtigung des aktuellen Volatilitätsniveaus in<br />
der Szenariengenerierung sowie unterschiedlicher Zeithorizonte in der Volatilitätsschätzung.<br />
Die Wahl dieses Modellzugangs ist bereits heute als Basis geeignet, um die strengen Basel-<br />
III-Anforderungen in internen Modellen umzusetzen.<br />
Das Modell bestand den Begutachtungsprozess der FMA und der OeNB und wird seit<br />
30. August 2010 für die Eigenmittelberechnung des Fremdwährungs- und des allgemeinen<br />
Zinsrisikos des Handelsbuchs für die Konzernzentrale verwendet. Der tägliche Steuerungsumfang<br />
beinhaltet Handels- und Bankbücher der RBI basierend auf dem VaR bei einem<br />
Tag Haltedauer und einem Konfidenzintervall von 99 Prozent sowie Sensitivitätslimits. Die<br />
Marktrisikoposition, der Limitprozess und die Darstellung sämtlicher Kapitalmarktaktivitäten in<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung zählen unter anderem zu den festen Agendapunkten des<br />
wöchentlich tagenden Marktrisiko-Komitees.<br />
Zur Sicherstellung der Güte des Modells wird es einem täglichen Rückvergleich, dem so<br />
ge nannten Backtesting, unterzogen. Die Ergebnisse dieser Tests lagen stets im Rahmen der<br />
Modellerwartungen und zeigten auch in den vergangenen Monaten keine wesentlichen<br />
Verletzungen. Auf Basis dieser guten Ergebnisse ist das interne Modell regulatorisch in der<br />
besten Klasse („Status grün“) einzustufen.<br />
RZB Geschäftsbericht 2010<br />
Die CEBS-Stresstests simulierten<br />
für 91 europäische Finanzinstitute<br />
die Auswirkungen verschiedener<br />
volkswirtschaftlicher Entwicklungsszenarien.<br />
Das interne Marktrisiko-Modell<br />
errechnet mit einem hybriden<br />
Ansatz den Value at Risk für die<br />
Veränderung der Risikofaktoren.<br />
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