Genmanipulation - Zentrum der Gesundheit
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20<br />
Zwei<br />
Eskalierende Probleme auf dem Bauernhof<br />
Transgene Instabilität<br />
Die massiven Verluste bei Bt-Baumwolle in Indien, und bei an<strong>der</strong>en Pflanzen<br />
an<strong>der</strong>swo, sind höchstwahrscheinlich aufgrund <strong>der</strong> Tatsache entstanden, dass GM-<br />
Pflanzen in überwältigen<strong>der</strong> Weise instabil sind, ein Problem, das zuerst 1994 in einer<br />
Überprüfung von Finnegan und McElroy auffiel [17]:<br />
"Während es einige Beispiele von Pflanzen gibt, welche eine stabile Expression<br />
eines Transgens zeigen, mögen diese sich als die Ausnahmen <strong>der</strong> Regel erweisen. In<br />
einer informellen Umfrage bei über 30 Firmen, die in die Kommerzialisierung von<br />
transgenen Nahrungspflanzen involviert sind.....gaben fast alle Antwortenden an, dass<br />
sie einige Bereiche transgener Inaktivität beobachtet hatten. Viele Antwortende gaben<br />
an, dass die meisten Fälle von transgener Inaktivierung niemals die Literatur<br />
erreichen."<br />
Es gibt, nichts desto weniger, wesentliche wissenschaftliche Literatur zur<br />
transgenen Instabilität [18, 19]. Wann immer die geeigneten molekularen Werkzeuge<br />
angewendet wurden, um einem Problem zu erforschen, wurde die Instabilität<br />
unverän<strong>der</strong>lich gefunden, und das sogar in Fällen, bei denen transgene Stabilität<br />
beansprucht wurde. In einer Publikation [20] wurde in <strong>der</strong> Übersicht behauptet, dass<br />
die "transgene Expression in allen Linien des Reis-Genotyps stabil war", die<br />
gegenwärtig präsentierten Daten zeigten jedoch, dass im wesentlichen 7 von 40 (18%)<br />
dieser Linien in <strong>der</strong> R3 Generation stabil sein könnten [21]. Diese Arbeit ist wie viele<br />
an<strong>der</strong>e auch dazu missbraucht worden, um eindeutig von dem Fehler <strong>der</strong> willkürlichen<br />
Annahme abzulenken, die [Zahlenverhältnisse <strong>der</strong>] 'Mendel´schen Regeln' seien als<br />
Beweis für eine Vererbung nach Mendel zu werten, o<strong>der</strong> für genetische Stabilität. Dies<br />
ist ein <strong>der</strong>art elementarer Fehler in Statistik und Genetik, dass Studenten deshalb<br />
durch das Examen fallen können.<br />
Es gibt zwei Hauptgründe für die transgene Instabilität. Der erste hat zu tun mit den<br />
Abwehrmechanismen, welche die Unversehrtheit des Organismus beschützt, und das<br />
einen 'Stillstand' (i.O. 'silence') o<strong>der</strong> ein Inaktivieren <strong>der</strong> ins Genom integrierten<br />
Fremdgene bewirkt, so dass sie nicht länger exprimiert werden. Genetisches Ruhen<br />
(gene silencing) wurde zuerst in den frühen 1990ern in Verbindung mit integrierten<br />
Transgenen entdeckt, und ist inzwischen als Teil des Abwehrsystems des Körpers<br />
gegen virale Infektionen bekannt.<br />
Der zweite Hauptgrund <strong>der</strong> Instabilität hat mit <strong>der</strong> strukturellen Instabilität von<br />
transgenen Konstrukten selbst zu tun, ihrer Tendenz zu fragmentieren, an schwachen,<br />
künstlich geschaffenen Verbindungsstellen zu brechen, und sich inkorrekt zu<br />
rekombinieren, oftmals mit an<strong>der</strong>er DNA die sich in <strong>der</strong> Umgebung befindet. Das ist<br />
vielleicht <strong>der</strong> ernsthafteste Sicherheitsaspekt, weil es den horizontalen Gentransfer<br />
und Rekombination verstärkt (s.u.).<br />
Noch ein an<strong>der</strong>er Ursprung <strong>der</strong> Instabilität wurde kürzlich entdeckt [18]. Es scheint<br />
bestimmte 'rezeptive Bruchstellen' (i.O. 'receptive hotspots') für transgene Integration<br />
sowohl in <strong>der</strong> Pflanze als auch im menschlichen Genom zu geben. Diese rezeptiven<br />
Bruchstellen können ebenfalls 'rekombinative Bruchstellen' (i.O. 'recombination<br />
hotspots') sein, anfällig zu brechen und sich wie<strong>der</strong> zu verbinden. Das würde es bei<br />
eingefügten Transgenen ebenfalls wahrscheinlicher machen, dass sie sich verlieren,<br />
um dann zu rekombinieren o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>e Genome einzuwan<strong>der</strong>n.