Genmanipulation - Zentrum der Gesundheit
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Umwandlung des N-Acetylphosphinothricin für alle pat enthaltenden Genprodukte<br />
vollständig beantwortet sind.<br />
Glyphosat<br />
Das an<strong>der</strong>e in Verbindung mit GM-Pflanzen genutzte Hauptpestizid, Glyphosat<br />
(Roundup), ist nicht besser [76].<br />
Glyphosat tötet Pflanzen durch die Hemmung des Enzyms, 5-Enolpyruvylshikimat-<br />
3-Phosphat Synthestase (EPSPS), welches kritisch für die Biosynthese von<br />
aromatischen Aminosäuren ist, wie Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan, Vitaminen,<br />
und vielen sekundären Metaboliten wie Folaten, Ubiquinonen und Naphthoquinonen<br />
[77]. Der Shikimat-Weg findet in den Chloroplasten <strong>der</strong> grünen Pflanzen statt. Die<br />
tödliche Aktion des Herbizid erfor<strong>der</strong>t ein Wachstum und Aussetzen <strong>der</strong> Pflanze im<br />
Licht.<br />
GM-Pflanzen, die verän<strong>der</strong>t wurden um gegen Glyphosat tolerant zu sein, werden<br />
"Roundup Ready" genannt. Sie sind mit zwei Hauptgenen modifiziert. Ein Gen verleiht<br />
eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber Glyphosat und das an<strong>der</strong>e bringt ein<br />
Enzym zum Ausdruck, welches die Pflanze befähigt, das Glyphosat abzubauen. Die<br />
Expression bei<strong>der</strong> Gene bezieht sich direkt auf die Chloroplasten, <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong><br />
Aktivität des Herbizid. Dies geschieht durch die Einfügung <strong>der</strong> kodierenden<br />
Sequenzen eines von Pflanzen abstammenden 'Transit-Peptid'.<br />
Das erste Gen bringt eine von Bakterien hergeleitete Version des Pflanzenenzyms<br />
zum Ausdruck, welches in den biochemischen Weg des Shikimat für die Produktion<br />
<strong>der</strong> aromatischen Aminosäuren beteiligt ist. Die pflanzliche Version des Enzyms ist<br />
empfindlich gegen Glyphosat und führt zu einer Unterdrückung des Wachstums o<strong>der</strong><br />
dem Tod <strong>der</strong> Pflanze. Gleichwohl ist die bakteriell abgeleitete Version des<br />
Pflanzenenzyms unempfindlich gegenüber Glyphosat, und erfüllt daher die<br />
Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> aromatischen Aminosäure <strong>der</strong> Pflanze. Das zweite Gen, ebenfalls<br />
bakteriell, bringt ein Enzym für den Abbau des Glyphosat zur Wirkung, und seine<br />
kodierende Sequenz wurde zur Verstärkung <strong>der</strong> Glyphosat abbauenden Aktivität<br />
verän<strong>der</strong>t.<br />
Der Weg des Shikimat-Chorismat existiert bei Menschen und Säugetieren nicht,<br />
und stellt daher ein neues Angriffsziel dar, obwohl es in einer Reihe von<br />
Mikroorganismen gegenwärtig ist. Glyphosat arbeitet aber durch das Verhin<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Bindung des Stoffwechselprodukts Phosphoenol-Pyruvat, PEP, an den Ort des<br />
Enzyms [78]. PEP ist ein zentraler Metabolit, <strong>der</strong> in allen Organismen einschliesslich<br />
des Menschen vorkommt. Glyphosat hat daher das Potenzial sehr wichtige<br />
enzymatische Systeme, die PEP nutzen, zu stören, einschliesslich dem<br />
Energiestoffwechsel und <strong>der</strong> Synthese von zentralen Membranfetten, die in<br />
Nervenzellen benötigt werden.<br />
Glyphosat ist <strong>der</strong> am häufigsten anzutreffende Grund von Beschwerden und<br />
Vergiftungen in Grossbritannien [79]. Selbstmord-Versuche waren erfolgreich mit so<br />
geringen Mengen wie 100 Millilitern einer zehn- bis zwanzigprozentigen Lösung. Über<br />
Störungen vieler Körperfunktionen wurde nach dem Aussetzen an gewöhnliche<br />
Mengen berichtet. Diese schliessen Symptome wie Gleichgewichtsstörungen,<br />
Schwindel, reduzierte geistige Leistungsfähigkeit, Anfälle, Sehschwächen,<br />
Geschmacks-, Gehör- und Tastverlust, Kopfschmerzen, Senken des Blutdrucks,<br />
ganzkörperliches Zucken und nervöse Zuckungen, Muskellähmung, periphere<br />
Neuropathie, Verlust <strong>der</strong> grob- und feinmotorischen Fertigkeiten, exzessives<br />
Schwitzen und bedrohliche Erschöpfung ein [80].<br />
Eine epidemiologische Studie über die Bewohner von Bauernhöfen in Ontario<br />
(Kanada) zeigte, dass Kontakt mit Glyphosat das Risiko von späten und spontanen<br />
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