Genmanipulation - Zentrum der Gesundheit
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noch, führten sie als Nachweis an, dass kein horizontaler Gen-Transfer aufgetreten<br />
sei.<br />
DNA verharrt nicht nur in <strong>der</strong> äusseren Umwelt, sowohl im Boden als auch im<br />
Wasser; sie wird auch nicht ausreichend schnell im Verdauungssystem zerkleinert, um<br />
zu verhin<strong>der</strong>n, dass transgene DNA auf Mikroorganismen übertragen wird, die im<br />
Darm von Tieren angesiedelt sind.<br />
Transfer von transgener DNA im Mund<br />
Solch ein Transfer könnte im Mund beginnen. Mercer et al berichteten 1999 [111],<br />
dass ein genmanipuliertes Plasmid eine Chance von 6 bis 25% hatte, nach einem<br />
Aussetzen über eine Dauer von 60 Minuten im menschlichen Speichel intakt zu<br />
überleben. Darüber hinaus war die teilweise degradierte DNA des Plasmids fähig,<br />
Streptococcus gordonii zu transformieren, eines <strong>der</strong> Bakterien, die üblicherweise im<br />
menschlichen Mund und Rachen leben. Die Frequenz <strong>der</strong> Transformation stieg<br />
exponentiell mit <strong>der</strong> Zeit, aber sie war noch nach 10 Minuten signifikant. Der<br />
menschliche Speichel enthält gerade Faktoren, die eine Transformation <strong>der</strong> im Mund<br />
angesiedelten Bakterien för<strong>der</strong>t.<br />
Diese Forschung wurde in einer Test-Röhre durchgeführt, und die Autoren stellten<br />
deutlich heraus, dass "weitere Nachforschungen benötigt werden, um festzustellen, ob<br />
die Transformation <strong>der</strong> oralen Bakterien in signifikanter Frequenz in vivo (im lebenden<br />
Organismus; d.Ü.) auftreten kann." Gleichwohl wurden solche Studien seither nicht<br />
durchgeführt, was schwierig zu verstehen ist, da die ursprüngliche Forschung durch<br />
die Regierung Grossbritanniens beauftragt wurde, als Teil des Programms über<br />
neuartige Lebensmittel (Novel Foods Programm).<br />
Eine an<strong>der</strong>e Gruppe <strong>der</strong> Universität von Leeds erhielt, wie auch immer,<br />
Subventionen von <strong>der</strong> seinerzeit neu etablierten Food Standards Agency (FSA), um<br />
die Möglichkeit eines horizontalen Gen-Transfers in den Mägen von Wie<strong>der</strong>käuern zu<br />
erforschen [112], wo die Nahrung für eine lange Zeit verbleibt. Diese Forscher fanden,<br />
dass transgene DNA schnell in den Flüssigkeiten des Rumens und Gärfutters<br />
zerkleinert wurde, aber dass nichts desto weniger ein horizontaler Gen-Transfer<br />
stattfinden könnte, bevor die transgene DNA vollständig degradiert wurde.<br />
Sie fanden ebenso, dass transgene DNA sehr langsam im Speichel zu zerkleinern<br />
war, und daher <strong>der</strong> Mund eine Hauptstelle für horizontalen Gen-Transfer sein könnte.<br />
Dies bestätigte die Ergebnisse, die Mercer et al erhalten hatten [111]. Aber wie<strong>der</strong><br />
einmal wurde keine nachbereitende Arbeit in lebenden Tieren durchgeführt. War es<br />
ein Fall <strong>der</strong> Vermeidung von offensichtlichen Experimenten aufgrund <strong>der</strong> Angst,<br />
positive Ergebnisse zu finden, die schwieriger zurückzuweisen gewesen wären?<br />
Transfer von transgener DNA durch die Wände des Darms und <strong>der</strong> Gebärmutter<br />
Es gibt mehr zu dem Gebiet des horizontalen Gen-Transfer, als in <strong>der</strong> existierenden<br />
wissenschaftlichen Literatur zum Vorschein kommt. Doerflers Gruppe in Deutschland<br />
hat eine Reihe von Experimenten über das Schicksal frem<strong>der</strong> DNA in Lebensmitteln<br />
durchgeführt, die in den frühen 1990er Jahren begannen.<br />
Sie fütterten Mäuse mit DNA, die entwe<strong>der</strong> von dem Bakterien-Virus M13 isoliert<br />
wurde, o<strong>der</strong> wie das geklonte Gen des grünen fluoreszenten Proteins in ein Plasmid<br />
eingesetzt wurden. Sie fanden, dass ein kleiner, obschon signifikanter Prozentsatz <strong>der</strong><br />
Viral- und Plasmid-DNA nicht nur <strong>der</strong> kompletten Degradation im Darm entkam,<br />
son<strong>der</strong>n durch die Wände des Gedärms in den Blutstrom gelangen konnten, in einige<br />
weisse Blutzellen, die Milz und Leberzellen eintraten, und in das Genom <strong>der</strong> Maus<br />
eingefügt wurden [113]. Nachdem schwangere Mäuse damit gefüttert wurden, konnte<br />
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