Genmanipulation - Zentrum der Gesundheit
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Achtzehn<br />
Reduzierte Pestizide & kein Anstieg an Schädlingen<br />
Weniger Pestizide<br />
Ökologische Landwirtschaft verbietet die routinemäßige Anwendung von Pestiziden.<br />
Nach Angaben <strong>der</strong> Soil Association sind in Grossbritannien etwa 430 aktive<br />
Inhaltsstoffe synthetischer Pestizide in <strong>der</strong> nicht-ökologischen Landwirtschaft erlaubt,<br />
verglichen mit sieben in <strong>der</strong> ökologischen Landwirtschaft. Die im ökologischen Anbau<br />
genutzten Pestizide dürfen nur als letzter Ausweg zur Schädlingskontrolle angewendet<br />
werden, wenn an<strong>der</strong>e Methoden versagen. Es sind entwe<strong>der</strong> natürliche o<strong>der</strong> einfache<br />
Chemikalien, die schnell abgebaut werden. Drei davon benötigen eine weitere<br />
Autorisierung für den Gebrauch.<br />
Viele Projekte <strong>der</strong> zukunftsfähigen Landwirtschaft berichten über grosse<br />
Reduktionen im Gebrauch von Pestiziden, nachdem dort auf die integrierte<br />
Schädlingsbekämpfung (integrated pest management) umgestellt wurde. In Vietnam<br />
haben Bauern die Häufigkeit des Sprühen von 3,4 auf 1,0 pro Saison gedrosselt, in<br />
Sri Lanka von 2,9 auf 0,5 pro Saison und in Indonesien von 2,9 auf 1,1 pro Saison.<br />
Überall in Südostasien haben Bauern unter Anwendung <strong>der</strong> integrierten<br />
Schädlingsbekämpfung substanziell gesteigerte Erträge erzielt, während sie<br />
gleichzeitig Pestizide verbannten [130].<br />
Schädlingskontrolle ohne Pestizide, und ohne Ernteverluste<br />
Da ökologische Prozeduren synthetische Pestizide ausschliessen, behaupten Kritiker,<br />
dass Verluste aufgrund <strong>der</strong> Schädlinge auftreten würden. Die Forschung über die<br />
Produktion von kalifornischen Tomaten wi<strong>der</strong>sprach jedoch dieser Behauptung [159].<br />
Es bestand auf 18 kommerziellen Bauernhöfen kein signifikanter Unterschied bei den<br />
Schäden durch Schädlinge, von denen die eine Hälfte zertifizierte ökologische<br />
Systeme und die an<strong>der</strong>e Hälfte konventionelle Unternehmen waren. Die Biodiversität<br />
von Arthropoden (wirbellose Glie<strong>der</strong>füßler) war im Durchschnitt auf ökologischen<br />
Bauernhöfen um ein Drittel grösser als auf konventionellen Bauernhöfen. Es gab<br />
zwischen beiden keinen signifikanten Unterschied in <strong>der</strong> Fülle von Herbivoren<br />
(Schädlinge; Pflanzenfresser).<br />
Die natürlichen Feinde <strong>der</strong> Schädlinge waren indes in grösserer Fülle in den<br />
ökologischen Systemen anzutreffen, mit einem grösseren Artenreichtum aller<br />
funktionellen Gruppen (Pflanzenfresser, Räuber, Parasiten). So ist jede einzelne<br />
Schädlingsart auf ökologischen Bauernhöfen mit einer grösseren Bandbreite von<br />
Herbivoren verbunden (i.e. würde abgeschwächt), und Gegenstand einer weiteren<br />
Bandbreite und grösseren Fülle von potenziellen Parasiten und an<strong>der</strong>en natürlichen<br />
Feinden.<br />
Gleichzeitig zeigte die Forschung, dass Schädlingskontrolle ohne Pestizide<br />
erreichbar ist, sogar Ernteverluste abwendet. In Ostafrika sind Mais und Hirse mit zwei<br />
Hauptschädlingen konfrontiert - dem Stammbohrer und <strong>der</strong> Striga, einer parasitischen<br />
Pflanze. Randstücke des Feldes werden mit 'Pflanzen-Fallen' bestückt, wie dem<br />
Napier-Gras und dem Sudan-Gras, welche die Stammbohrer anziehen. Napier-Gras<br />
ist ein Beikraut <strong>der</strong> örtlichen Flora, dessen Geruch den Stammbohrer anlockt. Die<br />
Schädlinge werden von den Pflanzen zu den Fallen hin gelockt - das Gras produziert<br />
eine klebrige Substanz, welche die Larven des Stammbohrers tötet [160]. Die<br />
Pflanzen werden in abwechselnden Reihen mit Melasse (Desmodium uncinatum) und<br />
zwei Hülsenfrüchten angepflanzt: Silberblatt und Grünblatt. Die Hülsenfrüchte binden<br />
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