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Nr. 49, Mai - DS-InfoCenter

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ERFAHRUNGSBERICHT<br />

<strong>Mai</strong>ke lernt sprechen<br />

mit GuK<br />

Jutta Gorontzy<br />

<strong>Mai</strong>kes Mutter war skeptisch und befürchtete, die<br />

Gebärden könnten <strong>Mai</strong>ke in irgendeiner Form am<br />

Spracherwerb hindern. Jetzt ist sie überzeugt: Ohne<br />

GuK wäre <strong>Mai</strong>ke noch lange nicht so weit wie jetzt!<br />

Schon vor einiger Zeit machte die Logopädin<br />

meiner Tochter den Vorschlag,<br />

doch einmal etwas über unsere<br />

Erfahrungen mit dem GuK-Programm<br />

in „Leben mit Down-Syndrom“ zu veröffentlichen.<br />

In der letzten Ausgabe las<br />

ich dann die Vorankündigungen auf das<br />

64 Leben mit Down-Syndrom <strong>Nr</strong>. <strong>49</strong>, <strong>Mai</strong> 2005<br />

kommende Heft und beschloss, dass<br />

doch gerade jetzt ein guter Zeitpunkt<br />

wäre, über unsere Erfahrungen mit GuK<br />

zu berichten.<br />

Unsere Tochter <strong>Mai</strong>ke wurde im August<br />

1999 geboren. Schon seit der 25.<br />

SSW wussten wir über ihren Herzfehler<br />

und das Down-Syndrom Bescheid und<br />

waren nun froh, als sie in der 38. SSW<br />

geboren wurde. Die ersten Monate waren<br />

dann sehr durch ihren Herzfehler<br />

geprägt. Nach vier Wochen erfolgreichem<br />

Stillen stellte <strong>Mai</strong>ke innerhalb weniger<br />

Tage das Trinken ganz ein. Auch<br />

sonst war sie nur sehr eingeschränkt<br />

belastbar und wir waren sehr erleichtert,<br />

als sie nach gut vier Monaten die<br />

Herz-OP erfolgreich überstanden hatte<br />

und ihre Belastbarkeit stetig zunahm.<br />

Über eine konsequente Therapie nach<br />

Castillo Morales und mit viel Geduld hat<br />

sie es zwei Monate später auch wieder<br />

geschafft, selbstständig zu trinken.<br />

<strong>Mai</strong>ke hört schlecht<br />

In dieser Zeit wurde dann auch eine mittelgradige<br />

Schwerhörigkeit festgestellt.<br />

<strong>Mai</strong>ke bekam Hörgeräte, die sie mäßig<br />

akzeptierte. Lautiert hat sie mit und vorher<br />

ohne Hörgeräte gleich wenig. Zugehört<br />

hat sie allerdings immer gerne<br />

und sie war auch stets fasziniert von unseren<br />

Mundbewegungen und der Gesichtsmimik<br />

beim Sprechen. Ihr Hörvermögen<br />

besserte sich stetig und nach<br />

ca. einem Jahr war sie ihre Hörgeräte<br />

wieder los. „Sprachlich“ mitteilen wollte<br />

sie sich aber immer noch nicht.<br />

Gebärden ja oder nein?<br />

Mit einem Alter von dreieinhalb Jahren<br />

sprach sie gerade mal drei sinnvolle<br />

Wörter (Papa, da, Ball) und benannte<br />

alles andere mit Geräuschen oder deutete<br />

hin mit ihren Fingern. Es wurde<br />

aber langsam immer klarer, dass sie mit<br />

dieser Situation unzufrieden war. Ich<br />

hatte inzwischen viel über das GuK-Programm<br />

gelesen und gehört, war aber<br />

hin und her gerissen, was ich davon halten<br />

sollte. <strong>Mai</strong>ke reagiert auf meine im<br />

Rückblick vielleicht auch ein wenig<br />

halbherzig eingebrachten Gebärden<br />

nicht. Ich selber konnte mir kaum vorstellen,<br />

dass, wenn sie es erst einmal gelernt<br />

hatte, sich über Gebärden zu<br />

äußern, sie noch einen Grund sehen<br />

würde, sich sprachlich auszudrücken.<br />

Und ich wollte ja, dass sie spricht. So<br />

wurden wir beide immer unzufriedener.<br />

<strong>Mai</strong>ke entscheidet sich selbst<br />

für die Gebärden<br />

Bis zu dem Tag, als <strong>Mai</strong>ke bei einem<br />

Spieltreff mit anderen Kindern mit<br />

Down-Syndrom auf einen etwa gleich-

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