Lasst Gerechtigkeit walten - Weltgebetstag der Frauen

INDIGENE VÖLKER IN MALAYSIA:
Lasst die Gerechtigkeit siegen
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WGT-Arbeitsheft 2012 Malaysia
Einleitung
Malaysia umfasst drei Regionen: Die 11 Bundesstaaten auf der Halbinsel Malaysia, sowie die
Staaten Sabah und Sarawak auf der Insel Borneo. Auf der Halbinsel leben rund 80 Prozent der
Bevölkerung, in Sabah und Sarawak die restlichen 20 Prozent. Die großen ethnischen Gruppen der
Halbinsel sind Malayen, Chinesen, Inder, Sikhs und Nachfahren von Europäern, während die
indigenen Minderheiten als Orang Asli bezeichnet werden.
Sabah und Sarawak haben einen noch vielfältigeren ethnischen Mix. Die Ureinwohner, in Sabah als
Anak Negeri und in Sarawak als Dayak und Orang Ulu bezeichnet, bilden dort die
Mehrheitsbevölkerung. Da Orang Asli und die Indigenen von Sabah und Sarawak aber nur rund 3
Millionen Menschen umfassen – 11,8 Prozent der Bevölkerung Malaysias – sind sie trotzdem eine
Minderheit. 1970 wurde – gegen den Widerstand vieler Ureinwohner – als Element der ‚New
Economic Policy’ (NEP) das Konzept der Bumiputra, wörtlich Söhne der Erde, eingeführt, worunter
neben den muslimischen Malaien die nicht-moslemischen indigenen Völker summiert werden.
Seit den 1980er-Jahren hat mich meine berufliche und ehrenamtliche Tätigkeit in zahlreiche Dörfer in
Sabah und Sarawak geführt, und in den späten 90er-Jahren zu etlichen Orang Asli-Gemeinschaften,
wodurch ich wertvolle Einblicke aus erster Hand gewann. Durch diese Erfahrungen habe ich viel
gelernt und ein tieferes Verständnis für die indigene Bevölkerung Malaysias, über die ich in diesem
Artikel berichte, entwickelt.
Die Orang Asli
Orang Asal bedeutet ‚ursprüngliche Menschen’, eine Bezeichnung, die viele indigene
Gemeinschaften für sich selbst verwenden. Die Orang Asli werden offiziell in drei Gruppen unterteilt –
Negritos, Proto-Malayen und Senoi, und diese wiederum in 18 Untergruppen. Die Negritos,
ursprünglich nomadische Jäger und Sammler, bewohnen die Wälder der malayischen Halbinsel,
vermutlich seit mehr als 25.000 Jahren. Sie leben im Norden in den Bundesstaaten Kedah, Upper
Perak, Kelantan, Trengganu und Pahang und sprechen eine Sprache der Mon-Khmer-Gruppe und
sind mit drei Prozent der gesamten Orang Asli Bevölkerung die kleinste der drei Gruppen. Heute
leben nur noch wenige der Negritos halbnomadisch in den Wäldern.
Die Senoi, die nach heutigem Kenntnisstand etwa 2000 v. Chr. eingewandert sind, leben
hauptsächlich im Inneren der Halbinsel. Sie sprechen Austro-Asiatische Sprachen und haben
mongoloide Gesichtszüge. Sie werden mit den neolithischen Einwohnern des südlichen Thailands in
Verbindung gebracht. Von den insgesamt 132.873 (Volkszählung 2001) Orang Asli gehören rund 55
Prozent zu den Senoi.
Die Proto-Malayen leben im zentralen und südlichen Teil der Halbinsel, sind von den Orang Asli-
Gruppen vermutlich zuletzt auf der Halbinsel angekommen und heute dennoch am besten etabliert.
Zu ihnen gehören die restlichen 42 Prozent der Orang Asli.
Die indigene Bevölkerung von Sarawak
Die eingeborene Bevölkerung Sarawaks wird in 28 Volksgruppen eingeteilt, etwa die Iban, Melanau,
Kayan, Kenyah, Kelabit, Bukitan, Bisayah, Lun Bawang und viele kleinere Gruppen. Die Iban als
größte Volksgruppe machen etwa 30 Prozent der Bevölkerung Sarawaks aus. In den Wäldern des
inneren Hochlandes leben einige nomadische und seminomadische wie die Penan, die Bhuket/Ukit
und Punan. Jedes dieser Völker hat eine eigene Sprache, Kultur, Lebensweise und Religion, obwohl
mittlerweile viele zum Christentum konvertiert sind.
Die indigene Bevölkerung von Sabah
Von den 39 indigenen Gemeinschaften, die etwa 62 Prozent der Gesamtbevölkerung des
Bundesstaates ausmachen, sind 30 offiziell anerkannt. Sie sprechen mehr als 50 verschiedene
Sprachen. Die größte der einheimischen Gruppen sind die Kadazandusuns (28% der Bevölkerung),