03.09.2013 Aufrufe

Lasst Gerechtigkeit walten - Weltgebetstag der Frauen

Lasst Gerechtigkeit walten - Weltgebetstag der Frauen

Lasst Gerechtigkeit walten - Weltgebetstag der Frauen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-30-<br />

WGT-Arbeitsheft 2012 Malaysia<br />

Gottes für das in Juda begangene Unrecht! 7 Unheil o<strong>der</strong> Krankheit als Strafe Gottes zu deuten,<br />

das ist in <strong>der</strong> Bibel keine Seltenheit, und in bestimmten religiösen Kreisen geschieht das selbst<br />

heute noch. Es ist wohl <strong>der</strong> Versuch, wirklich ALLES, was in dieser Welt geschieht, auf Gott<br />

zurückzuführen und gleichzeitig dem Unrecht, Unheil und Leid in dieser Welt einen Sinn zu<br />

geben.<br />

Habakuk erlebt allerdings auch, mit welcher Gewalt die Babylonier das Land überrennen und<br />

selbst Gewalttaten verüben. Darum klagt er erneut vor Gott. Kann Gott wirklich zulassen, dass<br />

<strong>der</strong> Ungerechte den Gerechten verschlingt? (Hab 1,12-17)<br />

Wie<strong>der</strong> wartet <strong>der</strong> Prophet auf die Antwort Gottes, und in einer Vision erfährt er dann schließlich<br />

doch Tröstung: Die Verfolger und ihr Reich werden auf Dauer keinen Bestand haben. In den fünf<br />

„Wehrufen“ des zweiten Kapitels wird deutlich: Die Gewalt, die Plün<strong>der</strong>ungen und das Unrecht,<br />

das die Babylonier an<strong>der</strong>en antun, wird auf sie selbst zurückfallen! Habakuk soll alles<br />

aufschreiben, was er von Gott erfahren hat, und er soll darauf vertrauen, dass es wirklich<br />

geschieht , auch wenn es bis dahin noch einige Zeit dauern wird. Das dritte und letzte Kapitel<br />

des Buches Habakuk besteht aus einem großen Gebet des Propheten, das wohl auch im<br />

gottesdienstlichen Kontext verwendet wurde. In diesem Kapitel zeigt Habakuk auf, dass Gott<br />

eines Tages machtvoll in dieser Welt wirksam werden wird. In den letzten Versen des Buches<br />

(Hab 3, 17-19), die in die <strong>Weltgebetstag</strong>sliturgie aufgenommen wurden, wird deutlich, wie groß<br />

die Hoffnung des Volkes auf Gott ist, trotz des Unheils und <strong>der</strong> Ungerechtigkeit, die vom<br />

judäischen Volk ertragen werden müssen. „Der Feigenbaum blüht nicht, und in den Weinbergen<br />

gibt es keinen Ertrag, die Leistung des Ölbaums bleibt aus, und die Fel<strong>der</strong> bringen keine<br />

Nahrung. Die Schafe sind von <strong>der</strong> Herde getrennt, und in den Stallungen ist kein Vieh. Ich aber<br />

will frohlocken über den HERRN, will jubeln über den Gott meiner Rettung! Der HERR, <strong>der</strong> Herr<br />

ist meine Stärke, und er hat meine Füße gemacht wie die <strong>der</strong> Hirschkuh, und über meine Höhen<br />

lässt er mich schreiten.“<br />

Möglichkeiten zum Weiterarbeiten:<br />

- Der Prophet Habakuk sieht das Unrecht, das um ihn herum geschieht, und klagt es<br />

Gott. Welches Unrecht geschieht in unserer Zeit? Welche Klagen können wir vor Gott<br />

bringen? Mögliche kreative Umsetzung: Klagen auf Steine o<strong>der</strong> Pappkartons<br />

schreiben und eine „Klagemauer“ bauen.<br />

- Trotz allen Unrechts vertraut Habakuk darauf, dass Gott alles wie<strong>der</strong> zum Guten<br />

wenden und sein Volk retten wird. Können wir dieses Vertrauen teilen? Fällt uns das<br />

schwer? Mögliche kreative Umsetzung: Schreiben eines eigenen Vertrauenspsalms<br />

(kann auch in Kleingruppen geschehen). Sie können später an <strong>der</strong> „Klagemauer“<br />

befestigt werden.<br />

Das Gleichnis von <strong>der</strong> hartnäckigen Witwe (Lk 18,1-8)<br />

Hintergrundwissen zum Gleichnis:<br />

Das Gleichnis von <strong>der</strong> Witwe und dem Richter findet sich nur im Lukasevangelium. Das<br />

„Son<strong>der</strong>gut“ des Evangelisten zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die soziale Frage eine<br />

große Rolle spielt. 8 Sie steht auch in unserem Gleichnis im Hintergrund: Damals sorgten<br />

ausschließlich die Männer im arbeitsfähigen Alter für den Lebensunterhalt <strong>der</strong> Familie. Soziale<br />

Absicherungen und Pensionen gab es nicht. Witwen gehörten zu den Schwächsten <strong>der</strong><br />

Gesellschaft. Sie waren sozial nicht versorgt und ohne den Schutz ihres Mannes oft an<strong>der</strong>en<br />

7<br />

Vgl. RENDTORFF, Rolf: Theologie des Alten Testaments, Bd. 1, S. 278 (Neukirchener Verlagsgesellschaft:<br />

Neukirchen-Vluyn 1999/2001)<br />

8<br />

Vgl. SCHNELLE, Udo: Einleitung in das Neue Testament, S. 208-209 (Göttingen: Vandenhoeck&Ruprecht,<br />

1994)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!