Lasst Gerechtigkeit walten - Weltgebetstag der Frauen

gefolgt von den Bajaus (11%) und Mututs (4 %).
Weitere anerkannte indigene Gemeinschaften
umfassen Brunei-Malayen, Rungus, Paitan,
Suluk, Orang Sungai, Bonggi, Lun Dayeh, Illanun
und Sino (chinesische)-Kadazan, insgesamt etwa
19 Prozent der Bevölkerung.
Das Bild rechts zeigt eine Gruppe von Rungus, in
ihren traditionellen, gewobenen Kleidern mit bunten
Perlenketten und Schmuck.
Land, Flüsse und Wälder sind überlebenswichtig
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WGT-Arbeitsheft 2012 Malaysia
Die meisten Orang Asli leben nach wie vor in oder nahe dem Wald in ländlichen Gebieten und sind
angewiesen auf Subsistenz-Landwirtschaft, Fischfang, Jagd und das Sammeln von Waldprodukten.
Der Wald spielt eine wichtige Rolle in ihrem Leben, sei es für die Versorgung mit Brennholz,
Baumaterial, medizinischen Kräutern und verschiedensten Nahrungsmitteln. Als Beispiel seien die
Penan genannt, die zahlreiche Gegenstände für die Jagd, die Nahrungszubereitung und Transporte
aus Waldprodukten herstellen, etwa Matten, Körbe, Babyrucksäcke, Regenschutz und Köcher für die
Pfeile. Die Orang Asal handeln auch mit Waldprodukten wie Rattan, Damar-Harz, proteinreiches
Gemüse aus Parkia speciosa und gaharu (Rinde von Aloen für Räucherwerk).
Die Orang Asal haben ihre eigene Tradition, die Nutzungsrechte, die Verpflichtungen und die
Grenzen gegenüber den Nachbarn zu definieren. Die Iban in Sarawak nennen die Grenzen ihres
Gebietes, die vor Jahrhunderten von den Vorfahren festgelegt wurden, pemakai menoa. Diese
grenzen nicht nur den Wald ab, sondern auch Brachland, die alten Siedlungsplätze, heilige Plätze,
z.B. Brunnen, Friedhöfe, Gemüse- und Obstgärten. Auch die Penan haben derartige klar definierte
Gebiete für Jagd und Sammeln (tana’pengurip) sowie Landansprüche nach dem Gewohnheitsrecht
(NCR), die unter anderem Gebäude, die Gräber der Vorfahren, den genutzten Ur- und Sekundärwald
und – für die sesshaften und semi-sesshaften Penan, das kultivierte Farmland umfassen.
Wälder und andere Gaben der Natur sind nicht nur von ökonomischer Bedeutung, sondern haben
auch einen inneren Wert für die Frage nach dem eigenen Ursprung, für Kultur, Traditionen und
religiöse Zeremonien. Rituale werden an bestimmten Plätzen im Wald, bei Quellen oder Flüssen
durchgeführt. In vielen indigenen Gemeinschafen haben Frauen großen Einfluss, insbesondere ältere
Frauen. Da sie Kenntnisse der Heilkunde, der Vorsehung und die Fähigkeit, mit der Welt der Geister
zu kommunizieren, haben, leiten sie oft religiöse Zeremonien und Rituale zur Lobpreisung der
Geister, etwa die bobolian/bobohizan (Priesterin) bei den Duzun-Kadazans in Sabah. Frauen führen
auch den Vorsitz bei Zeremonien wie dem Erntedankfest, oder wenn neu gerodete Felder eingeweiht
werden, da die Bauern den Segen der Geister benötigen. Utensilien für diese Zeremonien werden im
Wald gesammelt, so etwa verschiedene Pflanzen, Rinden und Blätter. Manche Objekte in der Nähe
der Siedlungen, wie Felsen und Bambushaine gelten als heilig und sollten nicht zerstört werden. Für
die Penan gehören Pfeilgift-Bäume, Bäume, aus denen Blasrohre hergestellt werden (keleout) und
salzige Quellen zu den wichtigsten rituellen Plätzen.
Generell sind Flüsse sehr wichtig für die Orang Asal. Viele beziehen noch immer Trinkwasser und
Nahrung aus den Flüssen und nutzen sie zum Waschen und als Verkehrsweg. Die Flüsse sind
zugleich wichtig in ihren Legenden und Erzählungen: Bei den Eingeborenen von Sabah gilt ein Platz