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Lasst Gerechtigkeit walten - Weltgebetstag der Frauen

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-19-<br />

WGT-Arbeitsheft 2012 Malaysia<br />

wurden wie<strong>der</strong> Fälle von Vergewaltigung von Penan-<strong>Frauen</strong> und Mädchen in dieser Region bekannt,<br />

die aber von den Betroffenen aus naheliegenden Gründen nicht angezeigt wurden.<br />

Durch das fehlende Interesse und die fehlende Entschlossenheit <strong>der</strong> Behörden und <strong>der</strong> Polizei, den<br />

andauernden sexuellen Missbrauch von Penan-Mädchen zu bekämpfen wird die Verfassung<br />

Malaysias, die die Rechte <strong>der</strong> indigenen Völker garantiert, untergraben. Weiters hat die malaysische<br />

Regierung die ‚Convention on the Elimination of all Forms of Discrimination against Women’<br />

(CEDAW) und die Konvention über die Kin<strong>der</strong>rechte ratifiziert, die unter an<strong>der</strong>em die sexuelle<br />

Ausbeutung von Min<strong>der</strong>jährigen verbietet. Dessen ungeachtet mangelt es an gesetzlichen<br />

Regelungen, die einen wirksamen Schutz <strong>der</strong> Penan und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Penan-Kin<strong>der</strong> sicherstellen.<br />

Zu den internationalen Konventionen, die von Malaysia unterzeichnet wurden, aber nicht wirksam<br />

durch gesetzliche Bestimmungen umgesetzt wurden, gehört auch die UN-Deklaration über die<br />

Rechte <strong>der</strong> indigenen Völker.<br />

Dr. Carol Yong<br />

Carol Yong ist seit über 20 Jahren in Südost-Asien als Aktivistin zu sozialen Fragen, beson<strong>der</strong>s Zwangsumsiedlung und<br />

<strong>Frauen</strong>rechten tätig und hat sich im Rahmen ihrer Diplom- und Doktorarbeit mit den Auswirkungen von Staudämmen auf<br />

indigene Gemeinschaften und indigene <strong>Frauen</strong> in Malaysia beschäftigt.<br />

Übersetzung aus dem Englischen: Andreas J. Burghofer<br />

Fotos: Carol Yong<br />

MENSCHENRECHTE IN MALAYSIA ?<br />

Die WGT-<strong>Frauen</strong> aus Malaysia berichten im Gebetstext über die langjährige<br />

Kämpferin für Menschen- und beson<strong>der</strong>s <strong>Frauen</strong>rechte Irene Fernandez, die inzwischen Trägerin des<br />

Alternativen Nobelpreises ist.<br />

Sie war 1991 Mitbegrün<strong>der</strong>in und später Leiterin von "Tenaganita" (<strong>Frauen</strong>kraft), einer Organisation,<br />

die sich für Schutz und Rechtsbeistand für <strong>Frauen</strong> einsetzt. Zunächst ging es vor allem um Würde<br />

und Rechte von <strong>Frauen</strong> (beson<strong>der</strong>s Migrantinnen), die auf Plantagen, in <strong>der</strong> Industrie und in<br />

Freihandelszonen arbeiten.<br />

Inzwischen arbeitet Tenaganita - in dem Land, in dem es kein einziges professionell geführtes, von<br />

<strong>der</strong> Regierung unterstütztes <strong>Frauen</strong>haus gibt - verstärkt mit alleinerziehenden Müttern, von<br />

Menschenhandel betroffenen <strong>Frauen</strong>, Hausangestellten, Sexarbeiterinnen und Menschen mit<br />

HIV/AIDS.<br />

Dass <strong>der</strong> Kampf um Menschen- und gar <strong>Frauen</strong>rechte in Malaysia harte persönliche Folgen haben<br />

kann, erfahren wir - am Schicksal von Irene Fernandez - ebenfalls aus dem Gebetstext.<br />

So ist es verständlich, dass die WGT-<strong>Frauen</strong> sich im Gottesdienst fragen: "Sollen wir uns in<br />

Unrechtssituationen einmischen o<strong>der</strong> sollen wir uns heraushalten?"<br />

Dabei ist noch zu bedenken, dass die verschiedenen Religionen, wie ja auch schon die einzelnen<br />

christlichen Konfessionen, durchaus unterschiedliche Einstellungen zum Thema "<strong>Frauen</strong>rechte" bzw.<br />

"Gewalt gegen <strong>Frauen</strong>" vertreten.<br />

Auf zwei Problembereiche, die - wie so oft - <strong>Frauen</strong> beson<strong>der</strong>s hart betreffen, möchte ich im<br />

Zusammenhang mit Malaysia noch beson<strong>der</strong>s hinweisen:<br />

1. Die Zerstörung des Regenwaldes, die ja u. a. auch oft indigenen Völkern die Lebensgrundlage<br />

nimmt.<br />

Vgl. www.stop-timber-corruption.org und: www.sarawakreport.org<br />

Beson<strong>der</strong>s instruktiv ist die Untersuchung „A Wi<strong>der</strong> Context of Sexual Exploitation of Penan<br />

Women and Girls in Middle and Ulu Baram, Sarawak, Malaysia<br />

Vgl. http://suaram.net<br />

An dieser Stelle sollten wir uns auch fragen: "Was kommt wohl beson<strong>der</strong>s auf die Randgruppen<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung zu, wenn die weltweit für jegliche Zukunftstechnik (z.B. Energiesparlampen)<br />

immer begehrter werdenden "Seltenen Erden" in Malaysia abgebaut werden?"

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