PDF-Datei - Religiosophie
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Dalai Lama<br />
14<br />
Die folgenden Ausführungen basieren auf dem Buch<br />
Dalai Lama / Howard C. Cutler „Die Regeln des Glücks“<br />
Bastei Lübbe Taschenbuch 6. Auflage Dezember 2002<br />
Ähnliche Gedanken beinhalten auch andere Schriften des Dalai Lama und viele seiner<br />
Reden.<br />
(22) Beim Glauben lassen sich zwei Kategorien unterscheiden:<br />
• der auf die irdischen Gegebenheiten gerichtete Glaube (im weiteren natürlicher Glaube<br />
genannt)<br />
• der auf das Spirituelle, das Transzendente oder das Übernatürliche gerichtete Glaube<br />
(im weiteren übernatürlicher Glaube genannt)<br />
Soweit ich weiß, besteht der übernatürliche Glaube des Buddhismus allein in der Lehre<br />
der Wiedergeburten. Der Dalai Lama folgt darüber hinaus einer Reihe von natürlichen<br />
Glaubensgrundsätzen (Grundüberzeugungen). In dem genannten Werk habe ich davon<br />
zehn gefunden:<br />
1. Der eigentliche Sinn unseres Lebens besteht im Streben nach Glück (oder doch<br />
wenigstens nach Zufriedenheit).<br />
2. Glück (Zufriedenheit) kann durch die Schulung von Intellekt und Gefühl (tibetisch<br />
sem) erlangt werden. „Mit einer gewissen inneren Disziplin können wir unsere gesamte<br />
Lebenseinstellung umwandeln“ (S. 23). Glück wird eher durch die eigene<br />
Geistesverfassung und durch unsere Sichtweise als durch äußere Ereignisse bestimmt (S.<br />
28, 30). Wahres Glück bezieht sich auf den Geist und das Herz (S.41).<br />
3. Ohne ein Gefühl der Zuneigung und Verbundenheit mit anderen Menschen und ohne<br />
ein Mitgefühl wird das Leben sehr hart (S. 39).<br />
4. Es gibt eine elementare Milde, Güte und Aufgeschlossenheit der Menschen sowie<br />
Gemeinschaftlichkeit unter allen Lebewesen (S. 18). Unsere menschliche Natur ist<br />
grundsätzlich freundlich und mitfühlend (S. 57). Wir besitzen auch ein angeborenes<br />
Potenzial für Barmherzigkeit (S. 61).<br />
5. Das fundamentale subtile Bewusstsein des Menschen ist nicht von negativen<br />
Emotionen getrübt (S. 242). Negative Geisteszustände sind kein unserer Psyche von<br />
Natur innewohnender Teil, sondern nur vergängliche Hindernisse, die unseren<br />
natürlichen Zustand der Freude und des Glücks hemmen (S. 245).<br />
6. Das Kultivieren von positiven Geisteszuständen wie Güte und Mitgefühl führt zu einer<br />
besseren geistigen Gesundheit und zu Glück (S. 49).<br />
7. Wir sind geistig, emotionell und physisch dazu veranlagt, so auf unsere Umwelt zu<br />
reagieren, dass wir überleben können (S. 53).