03.09.2013 Aufrufe

PDF-Datei - Religiosophie

PDF-Datei - Religiosophie

PDF-Datei - Religiosophie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

"Konflikte werden nicht unbedingt von der menschlichen Natur sondern vielmehr vom<br />

menschlichen Intellekt verursacht – vom Missbrauch<br />

unserer Intelligenz und Vorstellungskraft."<br />

ergänze ich dahingehend, dass Konflikte häufig durch den uns von der Natur<br />

mitgegebenen Aggressionstrieb verursacht werden.<br />

20<br />

Es wäre schön, wenn auch die Aussage 4 wahr wäre.<br />

"Es gibt eine elementare Milde, Güte und Aufgeschlossenheit der Menschen sowie<br />

Gemeinschaftlichkeit unter allen Lebewesen. Unsere menschliche Natur ist grundsätzlich<br />

freundlich und mitfühlend. Wir besitzen auch ein angeborenes Potenzial für<br />

Barmherzigkeit."<br />

Indessen möchte ich mich lieber nicht darauf verlassen, dass mir andere Menschen bei<br />

entsprechenden Gelegenheiten stets mit Aufgeschlossenheit, Güte, Milde oder<br />

Barmherzigkeit begegnen. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch über gute und<br />

schlechte Anlagen verfügt, dass er altruistisch und egoistisch, rechtschaffen und<br />

betrügerisch, liebevoll und grausam handeln kann. Daraus folgt, dass man zum eigenen<br />

Schutz stets auf der Hut sein sollte.<br />

Nicht beurteilen kann ich die Aussage 5.<br />

"Das fundamentale subtile Bewusstsein des Menschen ist nicht von negativen Emotionen<br />

getrübt. Negative Geisteszustände sind kein unserer Psyche von Natur innewohnender<br />

Teil, sondern nur vergängliche Hindernisse, die unseren natürlichen Zustand der Freude<br />

und des Glücks hemmen.<br />

Die wiedergegebenen Überzeugungen des Dalai Lama beschränken sich auf den nach<br />

einem Lebenssinn suchenden Menschen und seine Gemeinschaft mit seinen<br />

Mitmenschen. Sie stellen kein alle denkbaren Wissensgebiete umfassendes Weltbild dar.<br />

Diese Beschränkung halte ich jedoch, wenn es um eine Lebensauffassung als Grundlage<br />

einer Religion geht, für gerechtfertigt.<br />

Menschen haben eine Vielzahl von Überzeugungen, ohne dass sie ad hoc in der Lage<br />

wären, sie vollständig zu katalogisieren. Mit Sicherheit habe auch ich noch weitere<br />

Überzeugungen in dem Bereich, auf den ich mich hier beschränken will, ohne sie hier<br />

und jetzt erschöpfend aufführen zu können.<br />

(30a) Nachstehend nochmals zusammenfassend die hier abgehandelten natürlichen<br />

Glaubensgrundsätze:<br />

1. In diese Welt und dieses Leben durch fremde Entscheidung (die unserer Eltern)<br />

hineingeworfen, ist es angesagt, das Beste aus der Situation zu machen, indem wir<br />

uns unser ganzes Leben (omnia vita) um einen gekonnten Lebensvollzug bemühen<br />

(vivere discimus), das Bejahenswerte im Leben suchen, aber auch das Leben<br />

bejahenswerter zu machen suchen, und hierzu eine Arbeit an uns selbst, am eigenen<br />

Leben, am Leben mit Anderen, für die wir Sorge zu tragen haben, und an den<br />

Verhältnissen, die dieses unser Leben bedingen, zu leisten. Ein erfülltes Leben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!