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PDF-Datei - Religiosophie

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öffentlich bei lebendigem Leibe verbrannt. Kant konnte von Glück sagen, dass er nach<br />

dem Erscheinen seines Buches "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft"<br />

von seinem nur mit schwachen Verstand ausgestatteten König lediglich eine Verwarnung<br />

erhielt, in der er „bei Vermeidung höchster Ungnade und unfehlbar unangenehmer<br />

Verfügungen“ aufgefordert wurde, nicht „weiterhin Grundlehren der Heiligen Schrift und<br />

des Christentums zu entstellen und herabzuwürdigen“. Albert Einstein wurde nach seiner<br />

Emigrierung in die USA permanent vom FBI überwacht.<br />

d) Keine Zeit für Reflektionen, Trägheit<br />

Für mich erstaunlich ist, dass nicht wenige erwachsene Menschen mit hohem Intellekt,<br />

die in einer Gesellschaft mit Religionsfreiheit und Toleranz leben, sich gleichwohl zu einer<br />

Religion des Ich bekennen, in die sie hineingeboren wurden. Einem dieser Menschen<br />

habe ich den Entwurf dieser Abhandlung zum Lesen gegeben. Nach der Lektüre sagte er<br />

mir, er habe in seinem bisherigen Leben noch keine Zeit gefunden, sich mit den von mir<br />

untersuchten Fragen auseinander zu setzen und auch nicht, die hier zitierten<br />

Schriftsteller zu lesen. „Ich arbeite 60 Stunden pro Woche in meinem Beruf, die Familie<br />

kommt bereits zu kurz, woher soll ich die Zeit hierzu nehmen?“ Auf Grund einer<br />

gewissen Trägheit und Bequemlichkeit stellt er die angestammte Religion nicht in Frage.<br />

Er folgt weder dem Postulat Senecas, sich neben der beruflichen Betätigung auch<br />

genügend Zeit für die Philosophie (und die Künste) zu nehmen, noch oder nur in<br />

Teilbereichen dem sokratischen Postulat, das Leben zu prüfen, wozu für mich auch<br />

gehört, den ganzen Schutt, den in unserer Kindheit Elternhaus, Schule, Kirche, Staat und<br />

interessierte Organisationen auf unsere Seele gehäuft haben, im Erwachsenenalter<br />

Schicht um Schicht abzutragen, um zur reinen und höheren Wahrheit zu gelangen, wie<br />

Averroes sich ausdrückt. Natürlich gibt es keine absolute Wahrheit (Hinweis auf Sokrates<br />

und Jaspers), wohl aber höhere Erkenntnisse, die ich mir erarbeite und an die ich zu<br />

glauben wage und nach denen ich mein Leben einstweilen ausrichte, einstweilen<br />

deswegen, weil der philosophierende Mensch immer auf dem Wege ist (Jaspers), bis an<br />

sein Lebensende offen für neue Erkenntnisse und bereit zu dadurch bedingten<br />

Kurskorrekturen, wenn es sein muss auch zu Paradigmenwechseln.<br />

Literaturverzeichnis<br />

1. Einführung in die Philosophie<br />

***<br />

Jaspers, Karl: Einführung in die Philosophie<br />

Störig, Hans Joachim: Kleine Weltgeschichte der Philosophie<br />

Morris, Tom: Philosophie für Dummies<br />

Deussen, Paul: Allgemeine Geschichte der Philosophie<br />

mit besonderer Berücksichtigung der Religionen, 4 Bd. (antiq.)<br />

2. Altindische und altchinesische Philosophie<br />

Durant, Will: Das Vermächtnis des Ostens (antiq.)<br />

Mylius, Klaus: Geschichte der altindischen Literatur

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